Der Dessau-Roßlauer HV verliert das Ost-Derby gegen den EHV Aue knapp mit 22:23 (10:10) und gibt zum wiederholten Mal eine Führung in den Schlussminuten aus der Hand, trotz einer starken Abwehrleistung und einem sehr gut aufgelegten Philip Ambrosius im Tor. Erfolgreichster Torschütze beim DRHV 06 war mit fünf Toren Linksaußen Jakub Hrstka.
Als der DRHV 06 nach einem Treffer von Oliver Seidler mit 1:0 in Führung ging, da waren bereits drei Minuten gespielt. Kurz darauf übernahmen die Gastgeber das Spielgeschehen und konnten sich mit vier Toren in Folge mit 4:1 absetzen. Dass die zahlreichen DRHV-Fans am Live-Stream fast zehn Minuten auf den nächsten DRHV-Treffer ausharren mussten, zeigt, dass das Derby gleich zu Beginn von den beiden Abwehrreihen dominiert wurde. Erst Timo Lösers Treffer zum 4:2 in der 13. Minute erlöste die Fans an den heimischen Empfangsgeräten. So langsam entwickelte sich eine spannende und vor allem knappe Begegnung inklusive Derby-Charakter. Immer im Fokus die beiden Abwehrreihen sowie die Torhüter Philip Ambrosius beim DRHV 06 und Sveinbjörn Pétursson beim Gastgeber. Jakub Hrstka verkürzte für den DRHV 06 mit seinem Treffer in der 15. Minute auf 5:4. Im Anschluss übernahmen wieder die Hausherren und bauten ihre Führung auf 9:6 (25. Minute) aus. Mittlerweile war Max Scheithauer für den Spielaufbau bei den Bibern verantwortlich und führte das Team Tor um Tor wieder heran. Jakub Hrstka markierte mit seinem zweiten Treffer den 10:10-Halbzeitstand.
Den Schwung nahm der DRHV 06 dann auch gleich mit in den zweiten Durchgang und führte in der 38. Minute nach einem Treffer von Max Scheithauer mit 15:11. Nach den anfänglichen Schwierigkeiten zu Beginn der Begegnung schien das Team von DRHV-Trainer Uwe Jungandreas jetzt alles im Griff zu haben. Auch weil Linksaußen Jakub Hrstka in der 44. Minute zur 18:13-Führung traf. Unerklärlich, was dann in den letzten fünf Minuten der Partie passierte. Max Emanuel setzte sich in der 56. Minute durch und netzte zum 21:18 für den DRHV ein. Nicht einmal zwei Minuten später stand es 21:21-Unentschieden und die Auer, die mit einer 5:1-Abwehr agierten, mit der die DRHV-Offensive nicht zurechtkam, waren plötzlich wieder im Spiel. Der Isländer Arnar Birkir Halfdanarson markierte mit seinem vierten Treffer den 23:22-Endstand und sorgte kurz darauf für eine Jubeltraube beim EHV Aue.
So hätten auch die Biber feiern können, wenn sie nicht zum wiederholten Mal in dieser Saison eine Führung aus der Hand gegeben hätten. Dass sie es besser können, können sie bereits am kommenden Mittwoch beim Heimspiel gegen den TV 05/07 Hüttenberg beweisen. Mit der Begegnung in der Anhalt-Arena gegen die Hessen wird zudem die Hinrunde der Saison 2020/21 abgeschlossen.
Spieldaten
EHV Aue – DRHV 06 23:22 (10:10)
DRHV 06: Philip Ambrosius (13 Paraden) – Jakub Hrstka (5/2), Timo Löser (3), Max Emanuel (3), Yannick Danneberg (3), Vincent Sohmann (3/3), Max Scheithauer (3), Tim Bielzer (1), Oliver Seidler (1), Joshua Saleh, Jan Zahradnicek, Lennart Gliese
Schiedsrichter: Markus Kauth / Andre Kolb
Zeitstrafen: 4:12 Minuten (Vincent Sohmann 4, Tim Bielzer 2, Max Emanuel 2, Oliver Seidler 4)
Siebenmeter: EHV Aue: 1/2 – DRHV 06: 5/5
Zuschauer: keine (Erzgebirgshalle, Lößnitz)
Stimmen zum Spiel
DRHV 06 – Trainer Uwe Jungandreas: Nach schwachem Beginn haben wir gut ins Spiel gefunden und danach das Spiel dominiert bis sieben Minuten vor Schluss. Am Ende haben uns Kleinigkeiten und Details die Punkte gekostet. Das ist für mich sehr ärgerlich, weil es genau diese Einzelheiten waren, die unter der Woche im Training Thema waren. Es ist uns jetzt nicht das erste Mal passiert. Daran sollten wir zukünftig was ändern.
DRHV 06 – Yannick Danneberg (Rückraum Links): Heute hätten wir das Spiel gewinnen müssen, selbst ein Unentschieden wäre zu wenig gewesen. Wir sind nicht gut in die Begegnung gestartet und haben dazu viele freie Würfe verworfen und uns kaum klare Chancen erarbeitet. Mitte der ersten Halbzeit finden wir dann langsam ins Spiel, die Abwehr stand und im Angriff lief es besser. Wir starten dann sehr gut in die zweite Halbzeit und können uns langsam absetzen. Eigentlich haben wir alles im Griff und genug Möglichkeiten, um den Deckel drauf zu machen. Leider hatten wir keine Lösungen gegen die 5:1-Abwehr der Auer in den letzten Minuten. Das hat uns jetzt zum wiederholten Male Punkte in dieser Saison gekostet.