Der Dessau-Roßlauer HV gewinnt in einer spannenden Begegnung gegen Aufsteiger TuS Fürstenfeldbruck mit 25:24. Matchwinner der Partie ist Philip Ambrosius, der in den letzten zehn Sekunden den Sieg durch einen gehaltenen Siebenmeter von Falk Kolodziej festhält. Erfolgreichster Torschütze war mit acht Treffern Linksaußen Jakub Hrstka.
Es war das erwartete schwere Heimspiel gegen den Aufsteiger aus Fürstenfeldbruck. Die noch sieglosen Gäste aus Bayern stellten die Hausherren gleich zu Beginn der Begegnung mit ihrer offensiven und aggressiven Verteidigung vor Problemen im Angriff. So kam es nicht von ungefähr, dass der DRHV 06 erst in der elften Minute nach einem Treffer von Max Scheithauer erstmals beim Spielstand von 4:3 in Führung ging. Danach fand man immer weniger Lücken in der gegnerischen Verteidigung, bekam selbst keinen Zugriff in der Defensive und musste mit ansehen, wie der TuS Fürstenfeldbruck in der 22. Minute seine Führung auf 11:8 ausbaute. Timo Löser und Jakub Hrstka sorgten mit ihren Toren, dass die Dessau-Roßlauer zur Halbzeit nur mit einem 12:13-Rückstand in die Pause gingen.
Die 796 Zuschauer in der Anhalt-Arena hofften somit auf Besserung in der zweiten Halbzeit, wurden aber erst mal enttäuscht. Den Ton an gaben jedoch weiterhin die Gäste, die in der 43. Minute ihre Führung nach einem Treffer von Max Horner auf vier Tore ausbauen konnten, was zur Folge hatte, dass es immer ruhiger in der Anhalt-Arena wurde. Nach einem harten Foul an Kreisläufer Libor Hanisch in der 48. Minute sowie einer Parade von Philip Ambrosius, der die Zuschauer lautstark in der Arena aufforderte, das Team zu unterstützen, drehte der DRHV 06 noch mal auf. In dieser Phase gelang den Gästen neun Minuten lang kein Treffer und erhielt zudem zwei Rote Karten. Die Dessau-Roßlauer hingegen schafften in der 50. Minute durch ein Tor von Tomas Pavlicek den 20:20-Ausgleich. Mit den jetzt erwachten Zuschauern im Rücken glaubte das Team wieder an den Sieg. In der letzten Minute war es Vincent Sohmann, der mit seinem vierten Tor für die 25:24-Führung sorgte, obwohl der DRHV 06 in Unterzahl nach der Roten Karte von Tim Bielzer spielte. Zehn Sekunden vor Schluss, nach einem Foul von Jakub Hrstka, pfiffen die Unparteiischen Siebenmeter für die Gäste. Das Duell hieß Falk Kolodziej gegen Philip Ambrosius, der bereits zwei Siebenmeter im Spiel gehalten hatte. Auch diesmal parierte er den Wurf. Im Anschluss war Schluss und Zeit die Emotionen herauszulassen.
Spieldaten
DRHV 06 – TuS Fürstenfeldbruck 25:24 (12:13)
DRHV 06: Philip Ambrosius (10 Paraden), Julian Malek (2 Paraden) – Jakub Hrstka (8/3), Timo Löser (6), Vincent Sohmann (4/1), Tomas Pavlicek (3), Oliver Seidler (2), Max Scheithauer (1), Yannick Danneberg (1), Jan Zahradnicek, Daniel Schmidt, Tim Bielzer, Jörn Persson, Libor Hanisch
Schiedsrichter: Lukas Müller / Robert Müller
Zeitstrafen: 12:16 Minuten (Jakub Hrstka 2, Tim Bielzer 2, Daniel Schmidt 2, Max Scheithauer 2, Oliver Seidler 2, Jan Zahradnicek 2)
Siebenmeter: DRHV 06: 4/5 – TuS Fürstenfeldbruck: 3/6
Zuschauer: 796 (Anhalt-Arena, Dessau-Roßlau)
Stimmen zum Spiel
DRHV 06 – Trainer Uwe Jungandreas: Zum Glück waren wir darauf eingestellt, wie das Spiel verlaufen könnte. Wir wussten, dass der TuS Fürstenfeldbruck aus einer sehr aggressiven Abwehr heraus agieren wird. Uns war bewusst, wenn wir es nicht schaffen, selbst gut in der Defensive zu arbeiten, um ins Tempospiel zu kommen, dass dies eine sehr schwere Aufgabe werden wird. In der ersten Halbzeit haben wir nicht gut in der Abwehr gestanden, sodass unsere beiden Torhüter keine Möglichkeit hatten, Bälle abzuwehren und im Angriff waren wir zu unkonzentriert. In der zweiten Halbzeit hat uns Philip Ambrosius mit seinen Paraden den Rücken freigehalten. Bei vier Toren Rückstand wieder zurückzukommen, zeigt die Moral meiner Mannschaft.
DRHV 06 – Philip Ambrosius (Torhüter): In der ersten Halbzeit tun wir uns in der Defensive schwer und finden nicht so richtig ins Spiel. Im Angriff sind wir zu ängstlich und haben vermutlich noch die Niederlage in Konstanz im Hinterkopf. Im zweiten Durchgang schaffen wir es, mit Emotion und Leidenschaft das Spiel zu drehen. Beim Siebenmeter zum Schluss war auch etwas Glück dabei, um diesen zu halten. So ist manchmal der Handball. Am Ende gewinnen wir zwar, hätten uns aber auch nicht beklagen dürfen, wenn wir unentschieden gespielt hätten.