Daniel Holtz wird in der Saison 2020/21 erstmals allein für das Frauenteam des Dessau-Roßlauer HV verantwortlich sein. Unbekannt und unerfahren ist er dabei jedoch nicht. Als Spieler sowie als Co-Trainer sammelte der 37-Jährige bereits seit 2008 Erfahrungen beim DRHV 06 und kennt somit das Umfeld sowie die Strukturen bestens. Nun steht er vor seiner ersten Saison als Cheftrainer, da Thomas Kirschstein intern bereits Anfang März seinen Rücktritt als Trainer der DRHV-Frauen zum Saisonende bekannt gegeben hatte. Holtz und Kirschstein haben seit zweieinhalb Jahren erfolgreich zusammengearbeitet und sind 2018 gemeinsam in die Mitteldeutsche Oberliga aufgestiegen. Diese erfolgreiche Arbeit möchte der neue Cheftrainer nicht nur weiterführen, sondern noch um einige weitere Kapitel erweitern. Da das Team im Kern zusammen geblieben ist und vier Neuzugänge zu integrieren sind, sollte einer spannenden Saison nichts im Wege stehen.
Im Gespräch mit Daniel Holtz
Du bist jetzt erstmals allein als Trainer für ein Team verantwortlich. Was hat dich bewogen, in der neuen Saison das Ruder zu übernehmen?
Daniel Holtz: Ich musste nicht lange überlegen, um diese Entscheidung zu treffen. Die absolute Verbundenheit, die vielen schönen Momente der letzten Jahre und die Freundschaft zu den Spielerinnen, haben es mir einfach gemacht. Einerseits wollte und konnte ich die Mädels nicht einfach hängen lassen, gerade weil wir in den letzten Jahren so viel erreicht haben. Andererseits kenne ich bereits viele Spielerinnen seit einigen Jahren und bin bestens mit den Rahmenbedingungen in der Mannschaft vertraut, gerade mit den Spielerinnen die Kinder haben und dadurch etwas anders behandelt werden müssen.
Bis zum ersten Spiel in der Saison 2020/21 vergeht noch einiges an Zeit. Wann und wie startet ihr in die Saisonvorbereitung?
Daniel Holtz: Wir befinden uns bereits seit 29. Juni 2020 im Training und planen mit insgesamt zwölf Wochen Vorbereitungszeit bis zum Saisonstart. Für die Planung hat mir Sebastian Glock alle notwendigen Empfehlungen des DHB sowie der HBL zur Verfügung gestellt. Diese habe ich einfließen lassen, um unter den momentanen Bedingungen, die Saisonvorbereitung planen zu können. Es ist einfach sinnvoll den Körper nach einer so langen Pause wieder langsam an die Belastungen zu gewöhnen. Deswegen stand in den letzten Wochen neben Lauftraining und Athletiktraining auch Beachvolleyball auf dem Trainingsplan. Ende Juli starten wir dann mit dem Hallentraining, um dann verstärkt handballspezifische Inhalte zu trainieren. Die letzten sechs Vorbereitungswochen werden wir dann im taktischen und spielerischen Bereich arbeiten.
Die Saison in der Mitteldeutschen Oberliga startet im Oktober. Viel Zeit, um die neuen Spielerinnen im Team zu integrieren. Welche Erwartungen hast du an diese?
Daniel Holtz: Durch die lange Vorbereitung haben wir genug Zeit, um die vier neuen Spielerinnen zu integrieren. Für mich ist es ganz wichtig, dass sie im Team ankommen und sich hier wohlfühlen. Dabei gilt es jedoch auch zu differenzieren, ob die beiden jungen Spielerinnen aus Zerbst, die in der letzten Saison noch in der Jugend gespielt haben, den Sprung in den Erwachsenenbereich mit all seinen Anforderungen vollziehen können und den beiden Hallenserinnen, die diese kennen und es deshalb einfacher haben und nach meinem Empfinden bereits jetzt schon im Team angekommen sind. Vor allem aber benötigen wir, neben den gemeinsamen Trainingseinheiten auch einige Spiele und Turniere in der Vorbereitung, um die neuen Spielerinnen zu integrieren, sowie als Team zusammenzuwachsen.
Ihr habt in den letzten beiden Saisons jeweils den vierten Platz in der Mitteldeutschen Oberliga erreicht. Welche kurz- und mittelfristigen Zielen verfolgt ihr?
Daniel Holtz: Wir wollen natürlich einen Rückschritt vermeiden und so erfolgreich wie möglich die Saison 2020/21 spielen. Aus meiner Sicht wird die neue Saison jedoch ein Übergangsjahr, da wir nicht nur die vier neuen Spielerinnen, sondern zusätzlich noch drei Spielerinnen die aus der Schwangerschaft zurückkommen und eine wiedergenesene Langzeitverletzte, im Team integrieren müssen. Hinzu kommt, dass mit dem unerwarteten Tod von Maik Valentin, wir jetzt mehr organisatorische Aufgaben übernehmen werden. Mittelfristig möchte ich ein konkurrenzfähiges Team entwickeln, welches dann in der Mitteldeutschen Oberliga ganz oben mitspielen kann.