Foto: Steve Löser
Er ist nicht nur der Jüngste, sondern auch einer der wichtigsten Spieler in dieser Saison im Trikot des DRHV 06. Timo Löser, ausgeliehener Rückraumspieler vom Erstligisten SC DHfK Leipzig, ist in Dessau-Roßlau angekommen. Sportlich sowie privat.
Du bist zu Beginn der Saison von der SC DHfK Leipzig zum Dessau-Roßlauer HV gewechselt. Auch in Leipzig hättest du in der 3. Liga spielen können und mit etwas Glück in der Handball-Bundesliga. Was waren deine Beweggründe für deinen Wechsel in die Bauhausstadt?
Timo Löser: Ich wollte nach der Saison 2018/19, den nächsten Schritt in meiner Karriere gehen. In Leipzig habe ich viel mit Gleichaltrigen und Jüngeren trainiert. Um mich jedoch weiterzuentwickeln, war es für mich wichtig dies zu ändern. Beim DRHV 06 sah ich für mich die besten Bedingungen um diesen Schritt zu gehen. Zum einem wusste ich, dass Uwe Jungandreas bekannt dafür ist mit jungen Spielern zu arbeiten und zum anderem kann ich hier mit gestandenen Profis trainieren und spielen. Im Vorfeld hatte ich mir einen Eindruck verschafft und war begeistert von der Stimmung in der Anhalt-Arena. Auch die Zielsetzung, wieder in die 2. Handball-Bundesliga aufzusteigen, hat dazu beigetragen hierher zu kommen.
Natürlich gab es die Chance in Leipzig auch hin und wieder in der Handball-Bundesliga zu spielen, jedoch war mir bewusst, dass ich noch nicht das Leistungsvermögen besitze, um dort konstant eine Rolle zu spielen. Meinen Schritt zum DRHV 06 zu wechseln habe ich keinesfalls bereut. Ich bin noch jung und habe noch Zeit um mich zu entwickeln, um dann vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt den Sprung in die Handball-Bundesliga zu schaffen.
Deine Eltern sind bei jedem deiner Spiele dabei. Was erahnen lässt, dass du aus einer handballverrückten Familie stammst. Dank deines Vaters Steve Löser, werden wir zudem regelmäßig mit ausreichend Fotomaterial von den Spieltagen versorgt. Welche Bedeutung hat die Unterstützung deiner Familie für dich?
Timo Löser: Das hat natürlich eine große Bedeutung für mich. Unterstützung erhalte ich nicht nur von meinen Eltern, sondern auch von meinen Großeltern sowie von meiner Freundin und deren Familie. Das ist eine riesengroße Stütze, egal ob es bei mir gerade gut oder auch mal schlechter läuft. Sie freuen sich mit mir über Erfolge und bauen mich nach Niederlagen wieder auf. Das ist unbezahlbar und dafür bin ich sehr dankbar.
Bereits in einigen Saisonspielen hast du gezeigt, was du leisten kannst. Wo siehst du deine Stärken und was musst du unbedingt noch verbessern?
Timo Löser: Meine größte Stärke ist mein unbändiger Torhunger. Auch meine Variabilität im Angriff zeichnet mich aus. Ich verstehe mich als guter Teamplayer, der alles für den Erfolg des Teams gibt.
Meine Schwäche ist momentan noch mein Abwehrverhalten. Ich muss noch meine Arbeit im Innenblock verbessern, um dort auch dauerhaft spielen zu können. Darauf liegt auch der gemeinsame Fokus der zukünftigen Arbeit von Trainer Uwe Jungandreas und mir. Natürlich möchte ich meine Stärken weiter ausbauen und mein Repertoire im Angriff erweitern.
Durch die Corona-Pandemie hat sich auch das Leben als Sportler stark verändert. Wie kommst du damit klar und welche Auswirkungen hat die Krise auf deinen Alltag?
Timo Löser: Anfangs war es nicht einfach für mich sowie fürs gesamte Team. Der soziale Kontakt zur Mannschaft, das Teamtraining sowie generell alles was für mich zum Handball spielen dazu gehört, fehlt. Mittlerweile habe ich aber Wege und Mittel gefunden, um der Lethargie im Alltag entgegenzuwirken. Ich habe meinen Tagesrhythmus komplett neu strukturiert. Zurzeit bin ich bei meiner Freundin in Dessau-Roßlau, trainiere täglich nach den Vorgaben vom Trainerteam um mich fit zu halten und investiere viel Zeit in mein Fernstudium. Ein kleiner positiver Aspekt ist es, dass ich meine kleineren Blessuren auskurieren kann. Jedoch hoffe ich, dass es bald wieder losgeht, da es langsam wieder in den Fingern kribbelt.
Bereits im Dezember 2019 hast du dich entschieden, ein weiteres Jahr beim DRHV 06 zu spielen. Sportlich sowie privat macht es den Anschein, dass du hier angekommen bist. Was hat deine Entscheidung beeinflusst, mindestens noch ein Jahr beim DRHV 06 zu spielen?
Timo Löser: Es hat von Anfang an Spaß gemacht hier zu spielen und ich konnte mich bereits in meiner ersten Saison weiterentwickeln. Mit Geschäftsführer Sebastian Glock und Trainer Uwe Jungandreas sind zwei Vollprofis beim DRHV 06 zugegen, die mir Planungssicherheit garantieren und mich in meiner persönlichen Entwicklung weiterbringen. Der Trainer wird weiterhin viel von mir abfordern und mich dabei fördern. Er weiß genau was ich benötige um mich zu verbessern. Das ist für mich eine perfekte Situation. Dazu kommt, dass durch meine Freundin Dessau-Roßlau zur Wohlfühlzone geworden ist. Auch die Fans haben dazu beigetragen, mich für den DRHV 06 zu entscheiden, da sie uns in der Saison immer unterstützt haben und für tolle Stimmung bei jedem Spiel gesorgt haben.
An die Fans: Haltet die Ohren steif, bleibt gesund und ich freu mich auf eine gemeinsame Zukunft mit euch hier beim DRHV 06.
