Aufgrund der derzeitigen Situation ruht der Handball in Dessau-Roßlau. Zeit also, um sich mit unseren Fanclubs und Team Sportstadt über die Corona-Krise sowie über den bisherigen Saisonverlauf beim Dessau-Roßlauer HV zu unterhalten. Wir danken Martin Meye von den „ZABporters“ und Mario Pompiati vom Fanclub „Alte Dessauer“ für die Zusammenarbeit.
Wie geht’s euch in Zeiten der Corona-Pandemie? Wie nehmt ihr das ganze wahr? Inwieweit seid ihr selbst betroffen?
ZABporters: Das Thema ist natürlich derzeit allgegenwärtig und geht auch an uns nicht vorbei. Wir verfolgen gespannt die täglich neuen Nachrichten und tauschen uns in der Gruppe aus. Direkt betroffen im Sinne der Krankheit ist bei uns noch keiner. Allerdings schuften sich einige unserer Mitglieder im Einzelhandel, in der Krankenpflege, in der Verwaltung und allen anderen derzeit systemrelevanten Branchen die Finger wund. Dafür gebührt ihnen auch nach der Krise höchste Anerkennung. Der Rest bleibt weitestgehend zu Hause oder hilft seinen Angehörigen. Was wir jedoch nochmals positiv herausstellen wollen, ist die neu gewonnene Solidarität untereinander in der Gruppe und auch in der Gesellschaft. Darauf gilt es aufzubauen und zu hoffen, dass dies nach der Krise nicht einfach wieder verschwindet. Speziell für die Fanszene müssen wir natürlich erst einmal die bereits gebuchten Busse und weitere geplanten Aktionen verschieben oder auf Eis legen.
Alte Dessauer: Aktuell geht es mir, als jemand aus der Risikogruppe, recht gut. Auch meine Familie ist zum Glück nicht betroffen, nur weiß halt keiner, ob dies so bleibt. Auf die leichte Schulter nehmen wir die aktuelle Situation natürlich nicht und halten uns selbst an die Vorgaben, um uns selbst zu schützen. Leider gibt es derzeit noch zu viele Unbelehrbare und auch respektlose Mitmenschen, die wahrscheinlich diese Situation noch nicht verinnerlicht haben. Deshalb: Passt auf Euch auf und bleibt bitte alle gesund!
Wie seht ihr die Entwicklung in dieser Saison beim Dessau-Roßlauer HV?
ZABporters: Die Krise kam natürlich zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Gerade hat unsere Mannschaft mit dem Sieg in Magdeburg wieder Fahrt aufgenommen und deutlich gezeigt, was sie auf dem Kasten hat. Da schadet solch eine Unterbrechung natürlich enorm. Wir sind alle gespannt, wie es mit der Saison weitergeht. Der Aufstieg ist zum Greifen nah. Dies haben wir auch dem neuen Führungsgremium zu verdanken. Unserer Meinung nach war die Verpflichtung von Sebastian Glock ein wahrer Glücksgriff. Selten hat jemand von Anfang an unser volles Vertrauen. Er ist auch gleich zu Beginn auf die Fanbelange eingegangen und wir stehen seitdem im regelmäßigen Austausch. Darauf gilt es aufzubauen.
Alte Dessauer: Eine wirklich tolle Entwicklung der Mannschaft, mit coolen Typen in der Truppe. Sie verbreiten sehr viel Lust und Spaß am Handball, trotz der nun auch sichtbar fehlenden Erfahrung (ist halt auch ein Lernprozess). Sportlich soll und muss es weiterhin bergauf gehen und wir werden dabei versuchen, immer Unterstützung zu liefern. Die Geschäftsführung und das Präsidium machen meiner Meinung nach, eine sehr gute Arbeit, die sich auch im Umgang mit den Fans bemerkbar macht. Nach meinem Empfinden sind eine engere Zusammenarbeit und Kommunikation mit den Fans entstanden und ausgebaut wurden. Die Sponsorenakquise ist beachtlich und läuft auf Hochtouren, neue Sponsoren wurden ins Boot geholt und alte Partner wieder aktiviert. Das freut mich persönlich sehr, dass sich all diese für hochklassigen Handball in Dessau-Roßlau entschieden haben. Danke Sebastian Glock für die tolle Arbeit. Aber auch die im Hintergrund agierenden Vorstandsmitglieder und alle ehrenamtlichen Helfer dürfen wir nicht vergessen. Bitte macht weiter so!!!
Was war euer persönliches Highlight in der laufenden Saison?
ZABporters: Bei einer Saison mit derzeit 21 Siegen ist es natürlich gar nicht so einfach ein Highlight herauszupicken. Wir haben eine stattliche Anzahl an Auswärtsfahrern, worauf wir verdammt stolz sein können. Ein Highlight war sicher das Spiel bei den Füchsen Berlin II, bei dem die Halle von Anfang an in Dessauer Hand war. Der letzte Auftritt des DRHV 06 in Magdeburg, darf in diesem Zusammenhang natürlich nicht fehlen. Das Spiel in Rostock war abgesehen vom Ergebnis, eine sehr geile Fahrt. Als Heimspiel-Highlight ist das Spiel gegen den HSV Hannover im Gedächtnis geblieben, bei dem man sich schon frühzeitig zum gemeinsamen Mittagessen traf, um dann einen starken Auftritt im Block I hinzulegen. Wir hoffen natürlich, dass wir in dieser Saison noch einige Highlights planen und erleben dürfen.
Alte Dessauer: Persönliche Highlights sind für mich und meine Tochter natürlich immer unsere eigenen Heimspiele und damit diese Spiele, wo die Anhalt-Arena am Brodeln ist! Es ist einfach ein geiles Gefühl, ein Teil davon zu sein. Nicht zu vergessen unsere Fanclub-Fahrt an die Ostsee, mit vielen Verantwortlichen und ehrenamtlichen Helfern sowie Freunden vom DRHV 06. Solche Trips schweißen zusammen und machen glücklich bei der Ausübung seines Hobbys. Diese Fahrt war eine meiner schönsten Kurzreisen an die Ostsee und ich konnte dabei neue Freunde und liebenswerte Menschen kennen lernen. Wiederholung ist gern gewünscht!
Wie verbringt ihr die handballfreie Zeit?
ZABporters: Die Zeit verbringen wir hauptsächlich im Kreis von Familie und Freunden. Handball spielt da erst einmal eine untergeordnete Rolle. Es gibt dann doch wichtigere Sachen. Dennoch stehen wir im stetigen Austausch mit den Alten Dessauern und der Sektion Mildensee. Gerade solche Themen wie Spendenaktionen, Nachbarschaftshilfe oder ähnliches sind natürlich allgegenwärtig.
Alte Dessauer: In der handballfreien und auch überhaupt sportfreien Zeit, kann man mal wieder etwas in sich kehren und sich fragen, was im Leben wichtig ist. An erster Stelle stehen dabei Familie und Gesundheit! Aktuell versuchen wir uns alle irgendwie etwas abzulenken. Jedoch fehlen auch uns die sozialen Kontakte und natürlich auch das öffentliche Leben, in seiner alten Form. Wir versuchen aber das Beste aus der Situation zu machen und freuen uns schon jetzt auf das nächste Handball-Highlight!