Zu einer besonderen Trainingseinheit bat Trainer Uwe Jungandreas seine Jungs am Dienstag-Abend in den Sportpark Dessau. Natürlich ist dieser Ort für die Biber kein ungewöhnlicher. Schließlich steht in jeder Woche mindestens einmal das Krafttraining auf dem Trainingsplan. Doch für den Dienstagabend hatte sich der Coach in Sachen Kraft etwas Besonderes einfallen lassen. Diesmal stand dabei auch der Wettkampf im Vordergrund. Die Spieler mussten einen sogenannten „Kraftdreikampf“ absolvieren.
International wird es auch Powerlifting genannt und ist eine Wettkampfsportart der Schwerathletik bzw. des Kraftsports. Dabei muss der Athlet sich in drei verschiedenen Kraftübungen messen: Kniebeuge (Squats), Bankdrücken und Kreuzheben. „Sonst findet im Sportpark das normale Krafttraining am Vormittag statt. Heute gibt es hier für die Jungs den besonderen Wettkampf. Das hat sich Uwe Jungandreas zusammen mit dem Dessauer Bankdrück-Weltmeister Uwe Werner einfallen lassen“, sagte Claudia Dreher, die Geschäftsführerin des Sportparks.
Hierfür wurden alle Spieler vor dem Wettkampf gewogen. Denn alle drei Übungen werden jeweils mit 50 Prozent des eigenen Körpergewichts durchgeführt – die Dauer dabei: 90 Sekunden. Am Ende zählt, wer die meisten Wiederholungen in dieser Zeit geschafft hat. Dabei ist es also auch sehr wichtig, sich die Kraft über die volle Zeit einzuteilen.
Natürlich brannten schon nach der ersten Übung, den Kniebeugen, die Oberschenkel der Spieler so richtig. Das sollte in den kommenden Übungen, im Brustbereich und darüber hinaus, nicht weniger werden. Der ein oder andere wird dabei sicherlich noch ein paar Tage später ein paar Restwirkungen haben und vor allem spüren.
„Da merkt man schon einige Unterschiede“, sagte Uwe Jungandreas am Rande des Wettkampfs mit einem Augenzwinkern. Doch eigentlich präsentierten sich alle Spieler dabei sehr gut. Die Ausführung und die Zahl der Wiederholungen waren durch die Bank einwandfrei. Nur die verletzten Akteure, wie Andre Czech, Radek Sliwka und Florian Pfeiffer absolvierten ein eigenes Programm und konnten demnach nicht voll am Wettkampf teilnehmen.
Am Ende konnte es nur einen Gewinner geben. Und zwar setzte sich Tom Hanner gegen seine Teamkollegen durch und gewann mit einer Gesamtpunktzahl von 175 Punkten knapp vor Linksaußen Marek Vanco mit 173 Punkten. Unser tschechischer Neuzugang Jan Zahradnicek landete mit 170 Punkten auf Rang drei. Tom Hanner schaffte im Kniebeugen 57, beim Bankdrücken 54 und beim Kreuzheben 64 Wiederholungen. Damit war er in keiner Disziplin der Beste, aber überall sehr gut unterwegs.
Das Kniebeugen absolvierte der Drittplatzierte Jan Zahradnicek mit 58 Wiederholungen am besten. Mit 56 Punkten beim Bankdrücken war Phil Döhler der Erste. Rechtsaußen Thomas Pavlicek glänzte mit 73 Wiederholungen beim Kreuzheben und machte dort sehr viele Punkte gut. Philipp Ambrosius schaffte ebenfalls 73 Stück.
Der große Torhüter, der ja nicht nur auf dem Handballfeld ein extrem ehrgeiziger Athlet ist, musste sich mit 157 Punkten und dem sechsten Platz begnügen. Eigentlich ein starkes Ergebnis, doch etwas ärgerte ihn trotzdem. „So ein Wettkampf im Kraftbereich macht immer Spaß, da will man immer der Beste sein“, sagte der Keeper, „mich wurmt nur, dass ich hinter Thomas (Anmerkung der Red.: Pavlicek, Platz fünf mit 160 Punkten) gelandet bin. Ich habe alles gegeben. Schade, dass es nicht gereicht hat.“ Vierter wurde übrigens ein anderer Torhüter: Phil Döhler mit 161 Punkten.
Bezogen auf den Spaßfaktor sah das der Gewinner ein bisschen anders, als Philip Ambrosius. Schließlich mussten die Spieler mehrmals auf die Zähne beißen und über die eigenen Grenzen gehen. Das ist freilich mehr Qual, als Spaß – aber eben mal etwas anderes. „Also direkt Spaß gemacht hat es nicht“, lachte Tom Hanner, „aber das soll es ja auch nicht. Es war mal eine Abwechslung zu dem Krafttraining , das wir sonst immer machen. Und es war interessant zu sehen, wie viele Wiederholungen man mit der Hälfte des eigenen Körpergewichts schafft.“ Und Tom Hanner schaffte sehr, sehr viele – insgesamt die meisten. (fz)