Wir müssen weiter auf den ersten Heimsieg gegen den TuS Ferndorf warten. Trotz einer zwischenzeitlich komfortablen Sechs-Tore-Führung gelingt es uns nicht, den Vorsprung über die Zeit zu retten. In der Schlussphase bewiesen die Gäste aus dem Siegerland Kampfgeist und stemmten sich mit aller Macht gegen die drohende Niederlage. So steht am Ende ein 31:31-Remis auf der Anzeigetafel – für die beiden befreundeten Fanlager vielleicht das versöhnlichste Ergebnis des Abends. Beste Torschützen beim DRHV 06 waren Yannick Danneberg und Fritz-Leon Haake mit jeweils fünf Treffern.
Die Biber erwischten einen Blitzstart und zeigten sich von Beginn an hellwach. Die Offensive nutzte konsequent ihre Chancen und hinten war die Defensive sofort auf Betriebstemperatur – allen voran Torhüter Philip Ambrosius, der mit seinen Paraden die Gäste reihenweise zur Verzweiflung brachte. Nach 13 Minuten führten die Biber souverän mit 7:2 und ließen die Fünf-Tore-Differenz auch in den folgenden Minuten nicht schmelzen.
Erst gegen Ende der ersten Halbzeit fanden die Gäste aus Ferndorf zurück ins Spiel und arbeiteten sich Schritt für Schritt heran. Mit einer verdienten 14:12-Führung ging es in die Kabine.
Auch nach der Pause blieben die Gäste zunächst tonangebend und fanden durch Gabriel Da Rocha Viana in der 33. Minute den Anschluss zum 14:14-Ausgleich – kurz darauf gingen sie sogar in Führung. Der DRHV 06 war also gefordert, zeigte Nervenstärke und fand schnell zurück ins Spiel. Hinten erkämpften sich die Biber viele Bälle und nutzten ihre Konterchancen eiskalt. Als Yannick-Marcos Pust gut 13 Minuten vor dem Ende zur 26:20-Führung traf, schien der Heimsieg greifbar nah. Doch es sollte anders kommen.
TuS-Trainer Ceven Klatt reagierte: Er stellte die Defensive um und nahm DRHV-Kapitän Vincent Bülow in Manndeckung. Das Spiel kippte, Tor um Tor kämpfte sich Ferndorf heran. Zwei Minuten vor Schluss stand es plötzlich nur noch 31:30 und das Momentum schien auf Seiten der Gäste zu sein.
Der DRHV 06 hatte dennoch die Chance, das Spiel endgültig für sich zu entscheiden: Yannick Danneberg hätte zum Helden des Abends werden können, doch sein Wurf 90 Sekunden vor Spielende knallte an die Latte. Nach dem Schlusspfiff stand ein 31:31-Unentschieden auf der Anzeigetafel, das bei den Bibern eher wie ein verlorener Punkt als ein gewonnener wirkt.
Nach intensiven letzten Wochen können die Spieler aber nun erst einmal durchschnaufen. Die Länderspielpause kommt wie gerufen, um neue Energie zu tanken. Weiter geht es am 16. November mit dem Auswärtsspiel beim HSC 2000 Coburg.
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STIMME ZUM SPIEL
DRHV 06 – Co-Trainer Vanja Radić: Es ist natürlich enttäuschend, wenn man so eine gute Leistung zu Hause bringt, zweimal hoch führt und am Ende nicht beide Punkte gewinnt. Wir haben alles investiert, eine gute Deckung gestellt, den Gegner zu technischen Fehlern gezwungen und diese dann bestraft. In den letzten fünf Minuten haben wir es nicht geschafft den ein oder anderen Ball rein zu machen, um das Spiel für uns zu entscheiden. Ich war zufrieden, wie die Mannschaft auf die aktuelle Ausnahmesituation reagiert hat, was sie investiert hat sowie mit welcher Leidenschaft und welchen Emotionen sie gespielt hat.
SPIELDATEN
DRHV 06 – TuS Ferndorf 31:31 (14:12)
DRHV 06: Philip Ambrosius (12 Paraden), Max Mohs – Fritz-Leon Haake (5), Yannick Danneberg (5/3), Vincent Bülow (4/3), Yannick-Marcos Pust (4), Fynn Gonschor (4), Carl-Phillip Haake (3),Tillman Leu (3), Tim Hertzfeld (1), Alexander Mitrović (1), Marcel Nowak (1), David Mišových
Schiedsrichter: Marcus Hurst / Mirko Krag
Zeitstrafen: 6:8 Minuten (Tillman Leu 2, Tim Hertzfeld 2, Fritz-Leon Haake 2)
Siebenmeter: DRHV 06: 6/7 – TuS Ferndorf: 2/4
Zuschauer: 1516 (Anhalt-Arena, Dessau)
Direktlink zur Pressekonferenz: Biber TV