Biber kämpfen um wichtige Punkte gegen Nordhorn-Lingen

Bisher durften sich die DRHV-Spieler erst einmal über einen Sieg freuen. Das soll sich am Sonntag gegen Nordhorn ändern. I Foto: Thomas Schips

Nach zwei Auswärtsspielen kehren die Biber am Sonntag zurück in die Anhalt-Arena. Zu Gast: die HSG Nordhorn-Lingen. Beide Mannschaften stehen etwas unter Druck. Dem Sieger der Partie winken nicht nur zwei wertvolle Punkte, sondern kann womöglich einen wichtigen Impuls für den weiteren Saisonverlauf setzen. Für Spannung ist also gesorgt. Geleitet wird die Partie von den beiden Schiedsrichtern Lukas Müller und Robert Müller. Tickets sind über Ticketmaster, der Tourist-Info Dessau und im Verbindungspunkt Dessau sowie an der Tageskasse erhältlich.

Die HSG Nordhorn-Lingen schloss die vergangene Saison auf dem zehnten Platz ab und blieb damit hinter den eigenen Ambitionen zurück. Kurz vor Weihnachten zog der Verein die Reißleine: Cheftrainer Daniel Kubes musste gehen, es übernahm Co-Trainer Frank Schumann übernahm. Inzwischen hat Schumann wieder seine Position als Assistent inne, denn im Sommer kam mit Mark Bult ein neuer Cheftrainer von der SG Flensburg-Handewitt. Bult ist in Nordhorn kein Unbekannter: Als Spieler trug er bereits vier Jahre das Trikot der Niedersachsen. Nun steht der frühere niederländische Nationalspieler vor der Herausforderung, eine komplett neu formierte Mannschaft aufzubauen und erfolgreich zu spielen.

Gleich zehn Abgänge mussten die Nordhorner verkraften, die sieben Neuzugänge sollen nun frischen Wind bringen. Allen voran Torhüter Kristian van der Merwe, der als einer der besten Keeper der 2. Handball-Bundesliga aus Coburg kam. Ebenso verstärkt Frieder Bandlow vom TV Großwallstadt die Mannschaft. Auffälligster Akteur bisher ist jedoch Maximilian Jäger, der ebenfalls aus Coburg kam und bereits 26 Tore erzielte.

Trotz des auf dem Papier stark verstärkten Kaders läuft es bisher noch nicht rund. Nach fünf Spielen steht die HSG mit nur drei Punkten da. Auch im DHB-Pokal setzte es zuletzt eine bittere Niederlage beim Drittligisten HC Empor Rostock. Am letzten Spieltag keimte gegen den TV Großwallstadt jedoch kurzzeitig Hoffnung auf: Mit einer Sechs-Tore-Führung zu Beginn der zweiten Halbzeit schien ein Befreiungsschlag in greifbarer Nähe. Doch am Ende reichte es nur zu einem 25:25-Unentschieden – ein Spiel, das man aus der Hand gegeben hat und deutlich mehr drin war.

Die Biber stehen, ähnlich wie die Gäste aus Nordhorn vor der Partie etwas unter Druck. DRHV-Trainer Uwe Jungandreas sprach nach der bitteren Niederlage in Balingen Klartext: „Das ist ein Muss-Spiel. Es geht nicht darum, schön zu spielen, sondern dreckig – und vor allem darum, zu gewinnen.“ Die Marschroute ist also klar: Die Punkte müssen in der Anhalt-Arena bleiben. Einfach wird die Aufgabe sicherlich nicht, auch wenn man Nordhorn in den letzten beiden Jahren vor heimischer Kulisse deutlich schlagen konnte. „Wir müssen uns wieder steigern, da führt kein Weg dran vorbei. Es ist ein immens wichtiges Spiel“, betont Jungandreas. Insbesondere die Abwehrleistung und die 15 technischen Fehler im Angriff hat der Trainer noch im Hinterkopf. „Unser Ziel ist es, die Abwehr wieder zu stabilisieren. Wir müssen kompakter stehen und den Kreisläufer besser in den Griff bekommen“, erklärt der Cheftrainer der Biber.

Die Vorbereitung auf die Partie verlief allerdings nicht reibungslos: Mit Vincent Bülow und Luka Baumgart fehlten gleich zwei wichtige Spieler im Training. Ob sie am Sonntag auflaufen können, bleibt fraglich – ein zusätzlicher Faktor, der die Aufgabe nicht leichter macht.

Auch die Fanszene hat sich für Sonntagnachmittag etwas besonderes einfallen lassen, um das Team zu unterstützen. Mit einem „Fanmarsch“ wollen die DRHV-Anhänger schon vor dem Anpfiff ein Zeichen setzen und sich gemeinsam auf den Weg in die Anhalt-Arena machen. Treffpunkt ist 15:00 Uhr auf dem Lidl-Parkplatz an der Brauereibrücke.

DRHV-Trainer Uwe Jungandreas über den Gegner: An der Spielausrichtung hat sich auch unter dem neuen Trainer Mark Bult nicht so viel verändert. Ein paar neue spielerische Elemente sind jedoch dabei. Sie verfügen mit Björn Zintel über einen extrem schnellen Mittelmann, der für das Tempo zuständig ist und das mit einer hohen Qualität. Auf der Torhüterposition hatten sie sich im Sommer mit Kristian van der Merwe, einen der besten Torhüter der Liga, verstärkt. Hinten vertrauen sie auf ihre starke 6:0-Abwehr. Gefährlich sind sie vor allem im Tempospiel, im Positionsangriff hackt es noch hier und da. Sie verfügen über einen extrem schnellen und spielstarken Rückraum und können dazu auf einen wurfstarken Rückraum umstellen. Eine wirklich gut besetzte Mannschaft.