Biber zu Gast beim ASV Hamm-Westfalen

Vincent Bülow trug in der Saison 2018/19 das Trikot des ASV Hamm-Westfalen I Foto: Marian Storch

Am Sonntag um 17:00 Uhr steht den Bibern eine echte Bewährungsprobe bevor. Zu Gast sind sie beim letztjährigen Tabellendritten ASV Hamm-Westfalen – einem Team, das auch in dieser Saison ein ernsthaftes Wörtchen im Aufstiegsrennen mitreden wird. Mit zwei Siegen aus drei Spielen knüpft die Mannschaft von Trainer Michael Hegemann nahtlos an die Erfolge der letzten Saison an und rangiert erneut im oberen Tabellendrittel. Geleitet wird die Partie vom 4. Spieltag von den beiden Schiedsrichtern Moritz Hartmann und Nils Hennekes.

Ein frischer Wind weht bei den Nordrhein-Westfalen: Der ehemalige Nationalspieler Michael Hegemann steht dort seit Sommer an der Seitenlinie des ASV Hamm-Westfalen. Nach insgesamt zehn Jahren beim TuSEM Essen, in der er als Spieler, Co-Trainer und Trainer tätig war, wechselte Hegemann nun nach Hamm. Zusammen mit seinem aus Essen mitgebrachten Co-Trainer Marvin Wettemann gilt es gleich sechs Neuzugänge im Team des ASV zu integrieren.

Eine der prominentesten Verstärkungen ist Ian Hüter. Der US-Nationalspieler, der nach zwölf erfolgreichen Jahren beim TSV Bayer Dormagen in Hamm eine neue Herausforderung sucht, teilt sich die Spielmacherposition mit Yonatan Dayan. Das Duo sorgt bereits für Aufsehen: Beim jüngsten Auswärtssieg gegen den Bundesliga-Absteiger HBW Balingen-Weilstetten wussten beide zu überzeugen. Mit neun Toren und fünf Vorlagen hatten sie maßgeblichen Anteil am 30:24-Erfolg ihrer Mannschaft. Daneben zeigte sich auch Kapitän und Urgestein Fabian Huesmann, der bereits seit 2012 das Trikot des ASV trägt, in bestechender Form.

Schmerzlich in Erinnerung geblieben – nicht nur für die DRHV-Anhänger, sondern auch für die Mannschaft – ist das letzte Duell der beiden Teams im Frühjahr in der Anhalt-Arena. Damals kassierten die Biber eine deutliche 35:44 (20:22)-Heimniederlage, die jedoch wie ein Weckruf wirkte. Diese klare Niederlage setzte ein Zeichen und sorgte für einen Wendepunkt im weiteren Saisonverlauf. Nach der Begegnung setzten sich das Trainerteam und die Mannschaft zusammen, analysierten die Fehler und nahmen gezielte Veränderungen vor. Mit Erfolg: In den darauffolgenden sieben Partien blieb der DRHV 06 ungeschlagen.

Die Biber reisen zwar als Außenseiter zum Auswärtsspiel nach Nordrhein-Westfalen, doch chancenlos sind sie keineswegs. Vor allem die Defensive des DRHV 06 wusste in den bisherigen Saisonspielen zu überzeugen. In den ersten drei Partien präsentierte sich die Abwehrabteilung rund um Abwehrchef Luka Baumgart gemeinsam mit dem Torhüterduo Ambrosius/Patzwaldt in starker Form. Mit 83 Gegentoren liegt der DRHV 06 im Ligavergleich gut im Rennen. Besonders bemerkenswert ist die Fangquote der Keeper, die bei starken 34,65 % liegt. Insgesamt konnten die beiden in drei Spielen 44 gegnerische Würfe entschärfen.

„Wir müssen erneut eine starke Abwehr aufs Feld bringen, ähnlich wie zuletzt gegen Hüttenberg und eine ähnlich starke Torhüterleistung abrufen“, fordert DRHV-Trainer Uwe Jungandreas. „Im Angriff heißt es, unsere Fehlerquote zu senken und unsere Torwurfeffektivität zu steigern – vor allem bei den 100-prozentigen Torchancen.“ Ob es den Bibern gelingt, ihre Defensivstärke erneut unter Beweis zu stellen und im Angriff ihre Fehlerquote zu minimieren, wird sich am Sonntagnachmittag in der WESTPRESS arena zeigen.

DRHV-Trainer Uwe Jungandreas über den Gegner: Unter Michael Hegemann hat sich die Spielweise unseres Gegners schon verändert. Der Fokus liegt jetzt deutlich mehr auf der Abwehr. Der Mittelblock musste zwar neu formiert werden, sie haben aber mit Julius Meyer-Siebert und Alexander Coßmann zwei gute Abwehrspieler verpflichten können. Es gibt nur hin und wieder Abstimmungsprobleme, grundsätzlich arbeitet die Abwehr sehr aggressiv und sehr intensiv. Im Angriff haben sie mit Julius Meyer-Siebert und Tom Jansen zwei sehr starke Shooter in ihren Reihen sowie mit Ian Hüter und Yonatan Dayan zwei Mittelsleute, die sehr stark im Eins-gegen-eins sind. Dazu verfügen sie mit Jonas Stüber über einen Kreisläufer mit sehr viel Bewegung.