Mit Fynn Gonschor wechselte im Sommer ein zweitligaerfahrener Spieler mit Auslandserfahrung zum DRHV 06. Gonschor der unter anderem in der Jugendakademie des VfL Gummersbach ausgebildet wurde, wechselte mit 19 Jahren zum VfL Lübeck-Schwartau. Dort erzielte er für die Norddeutschen in 109 Spielen 166 Tore in der 2. HBL sowie im DHB-Pokal. Im November 2022 zog es ihn dann in die Schweiz zum HSC Kreuzlingen, wo er die letzten beiden Jahre über spielte. Nun ist er zurück in Deutschland und in der 2. Handball-Bundesliga.
Nach fast zwei Jahren in der Schweiz, wo du beim Erstligisten HSC Kreuzlingen gespielt hast, bist du nun zurück in der 2. Handball-Bundesliga. Was hat dich dazu bewogen, zum Dessau-Roßlauer HV zu wechseln?
Fynn Gonschor: Nach anderthalb Jahren in der Schweiz wollte ich einfach unbedingt zurück in die deutsche 2. Handball-Bundesliga. In der Liga ist der DRHV 06 bekannt für seine schnelle und athletische Art des Handballspielens und die unfassbare Stimmung der Fans bei den Heimspielen, was mich als Gegner bereits immer beeindruckt hat. Ich freue mich somit sehr auf die kommende Zeit mit der Mannschaft und darauf, die Atmosphäre in der Halle nun als heimischer Spieler erleben zu dürfen.
Wenn du den Handball in Deutschland und der Schweiz vergleichst, was sind die auffälligsten Unterschiede?
Fynn Gonschor: Der größte Unterschied liegt mit Sicherheit im Ansehen bzw. der Beliebtheit des Handballsports. In Deutschland sind die Hallen alle gut gefüllt und die Stimmung in den Arenen ist super. In der Schweiz hingegen ist der Handball eher eine Randsportart und die Zuschauerzahlen fallen dort deutlich niedriger aus.
Du kommst aus der Handballschule des VfL Gummersbach, hast dort bis zur U19 gespielt und nebenbei dein FSJ absolviert. In diesem Rahmen hattest du eine besondere Aufgabe: Du durftest Joachim Deckarm betreuen, einen der größten deutschen Handballer, der nach einem unglücklichen Zusammenstoß beim Europacup-Spiel im März 1979 in Tatabánya ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitt und monatelang im Koma lag. Wie war diese gemeinsame Zeit mit ihm für dich?
Fynn Gonschor: Ich habe die gemeinsame Zeit sehr genossen und bin sehr dankbar, diese Chance bekommen zu haben, Jo näher kennenlernen zu dürfen. Ich habe in dieser Zeit unfassbar viel gelernt und für mich persönlich mitgenommen, dazu habe ich mit Jo Deckarm einen echten Freund dazu gewonnen. Es war insgesamt eine unvergessliche und sehr schöne Zeit, für die ich sehr dankbar bin.
Habt ihr noch Kontakt?
Fynn Gonschor: Der Kontakt hat über die Distanz leider etwas abgenommen, dennoch stehen wir nach wie vor im guten Kontakt und sind immer sehr glücklich darüber vom anderen zu hören.
Mit gerade einmal 24 Jahren hast du schon einiges an Erfahrung gesammelt. Was sind deine Ziele für die nächsten beiden Jahre beim DRHV?
Fynn Gonschor: Meine persönlichen Ziele sind, mich handballerisch und athletisch unter Uwe Jungandreas und Vanja Radić weiterzuentwickeln und das nächste Level zu erreichen. Ich möchte mich schnellstmöglich in die Mannschaft integrieren, viel Spielzeit sammeln und Verantwortung übernehmen. Als Team hoffe ich, dass wir möglichst viele Siege einfahren werden und an die Rückrunde der vergangenen Saison anknüpfen können.
Das Gesicht des DRHV hat sich im Vergleich zum Vorjahr verändert. Du bist einer der neuen Spieler bei den Bibern. Wie sind deine ersten Eindrücke von deinen neuen Teamkollegen?
Fynn Gonschor: Ich habe inzwischen nahezu alle Mitspieler kennenlernen dürfen und bin wirklich begeistert von dieser Mannschaft. Wir sind ein sehr junges und ehrgeiziges Team mit vielen tollen Charakteren und Persönlichkeiten.
Wie würdest du deinen Spielstil beschreiben? Gibt es bestimmte Stärken, die du ins Team einbringen möchtest?
Fynn Gonschor: Ich würde mich als sehr emotionalen Spieler beschreiben, der das Publikum mitnehmen kann und zugleich durch die Fans die nötigen extra Prozente auf das Spielfeld bringen kann. Sonst würde ich sagen, dass der Spielstil des DRHV 06 sehr gut zu mir passt, da ich mich im schnellen Spiel auch sehr wohl fühle.
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