Fritz-Leon Haake zählt zu den größten Handballtalenten seines Jahrgangs in Deutschland. In den nächsten Jahren wird er beim Dessau-Roßlauer HV daran arbeiten, ein kompletter Handballer zu werden. Der erst 19-Jährige konnte bereits in der Rückrunde der vergangenen Saison bei den Bibern sein Potenzial unter Beweis stellen. Bevor er jedoch in die Saisonvorbereitung beim DRHV einsteigt, steht für den Rückraumspieler zunächst die U20-Europameisterschaft Mitte Juli mit der DHB-Auswahl auf dem Programm.
Du hast bereits 13 Spiele für den Dessau-Roßlauer HV in der letzten Saison absolviert und warst zuvor in Magdeburg in der 3. Liga aktiv. Wie war die Umstellung für dich von der 3. Liga zur 2. Handball-Bundesliga?
Fritz-Leon Haake: Anfangs war es eine Herausforderung, besonders in körperlicher Hinsicht. In den ersten Spielen habe ich den Unterschied noch gespürt, konnte mich jedoch nach einigen Spielen besser darauf einstellen. Handballerisch gibt es Unterschiede, wobei diese in der 3. Liga immer stark vom Gegner abhängen, da auch dort einige semiprofessionelle Teams einen guten Handball spielen können. Vom Tempo her war der Unterschied eher gering, da wir in Magdeburg bei den YoungsterS ebenfalls mit viel Tempo gespielt haben.
Zu Beginn dieses Jahres wurdest du bei den German Handball Awards 2023 als „Nachwuchshoffnung“ ausgezeichnet. Was bedeutet dir diese Auszeichnung persönlich?
Fritz-Leon Haake: Ich war sehr stolz und dankbar, diese Auszeichnung zu erhalten. Sie gibt mir eine extra Portion Motivation für die kommenden Aufgaben. Es war ein positives Signal für mich, weiterhin viel zu investieren, um mich kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Du spielst nun wieder mit deinem zwei Jahre älteren Bruder Carl in derselben Mannschaft und wohnt sogar wieder zusammen. Wie gestaltet sich euer WG-Leben?
Fritz-Leon Haake: Wir hatten bereits in Magdeburg eine Zeit lang zusammengewohnt, was damals manchmal schwierig war. Inzwischen sind wir beide älter und unsere Wohnung bietet genug Platz für Privatsphäre. Wir sprechen viel über Sport, nicht nur über Handball, sondern auch über andere Sportarten. Vor den Spielen ist der nächste Gegner unser Hauptgesprächsthema. Wir haben einen kleinen Haushaltsplan aufgestellt, wo wir vor allem die Aufgaben der gemeinsam genutzten Räume verteilt haben.
Aufgrund einer Verletzung konntest du zum Ende der letzten Saison nicht mehr spielen. Trotzdem konntest du noch keinen Urlaub machen, da du dich seit einigen Wochen mit der U20-Auswahl Deutschlands auf die kommende Europameisterschaft vorbereitest. Wie lief die Vorbereitung auf dieses wichtige Turnier für dich?
Fritz-Leon Haake: Nach der Diagnose haben wir sofort die OP durchgeführt, um früh mit der Reha zu beginnen, damit ich für die Europameisterschaft wieder fit bin. Zuletzt bei der Airport Trophy in der Schweiz lief es bereits sehr gut und ich habe in allen drei Spielen viel Spielzeit vom Trainer erhalten.
Die Europameisterschaft in Slowenien wird dein nächster Karrierehöhepunkt sein. Welche Erwartungen hast du an dich selbst für das Turnier und was glaubst du, können wir von unserer Nationalmannschaft erwarten?
Fritz-Leon Haake: Meine Erwartungen an mich selbst sind wie immer hoch. Ich möchte bestmöglich performen und dem Team mit meiner Leistung helfen, erfolgreich zu sein. Unser Ziel ist es immer, den Titel zu gewinnen. Neben uns gibt es jedoch mit Spanien einen großen Favoriten auf den Titel.
Nach der Europameisterschaft steht endlich Urlaub für dich an. Was hast du für diese Zeit geplant?
Fritz-Leon Haake: Ich hoffe, dass ich nach der EM eine Woche frei bekomme, bevor ich in die Saisonvorbereitung einsteige. Ich würde dann mit meiner Freundin an die Ostsee fahren, um die Akkus wieder aufzuladen, zu entspannen und Wellness zu machen.
Anfang August wirst du ins Mannschaftstraining bei den Bibern einsteigen. Auf was freust du dich besonders in der Vorbereitung?
Fritz-Leon Haake: Hauptsächlich freue ich mich darauf, wieder mit den Jungs zu trainieren und Zeit zu verbringen. Vielleicht steige ich dann mit ein, wenn wir den Schwerpunkt auf das Handballerische legen und wir nicht mehr so viel laufen. Generell freue ich mich auf die handballerischen Einheiten und die ersten Testspiele.