Timo Löser erzielte im Spiel gegen den ASV Hamm-Westfalen sein 150 Tor in dieser Saison. I Foto: Marian Storch
Eine starke Halbzeit in einer torreichen Partie gegen den ASV Hamm-Westfalen reicht nicht aus, um zu punkten. Zur Pause lagen wir nur mit zwei Toren zurück (20:22) und waren somit noch auf Schlagdistanz. Im zweiten Durchgang machten die Gäste aus Nordrhein-Westfalen mit dem Toreschießen nahtlos weiter, wir jedoch nicht. Am Ende verlieren wir mit 35:44, bleiben aber weiterhin über dem Strich. Bester Torschütze bei den Dessau-Roßlauern war Timo Löser mit zwölf Treffern.
Das Positive vornweg. Der DRHV hatte dem Tabellendritten ASV Hamm-Westfalen in der ersten Halbzeit lange Zeit Paroli geboten. Bei einer Wurfquote von 87 % verfehlten nur drei Bälle ihr Ziel. Ein wesentlicher Grund, warum der DRHV die Partie in den ersten 30 Minuten offen gestalten konnte. Ein weiterer war Timo Löser, der alle sieben Würfe im Tor der Gäste unterbrachte und damit einen großen Anteil daran hatte. Er war es auch, der in der elften Spielminute für die erste Zwei-Tore-Führung der Dessau-Roßlauer sorgte. Und auch danach verteidigte man vehement die, wenn auch knappe Führung. Erst zehn Minute vor der Halbzeit drehten die Gäste die Partie und gingen nach einem Treffer durch Alexander Schulze mit 12:11 in Führung. Doch der DRHV hielt dagegen und konnte mit zwei Toren in Folge durch Alexander Mitrović und kurz darauf durch David Mišových beim Stand von 16:16 (26. Minute) die Begegnung wieder ausgleichen. Dass man trotz der hervorragenden Angriffsleistung gegen die Nordrhein-Westfalen mit einem 20:22-Rückstand in die Halbzeitpause ging, war auch dem Umstand geschuldet, das sich diese bis hierhin keinen einzigen technischen Fehler leisteten.
Nach dem Seitenwechsel verkürzte zwar Alexander Mitrović den Rückstand auf 21:22, danach stockte jedoch der Angriffsmotor der Hausherren. Die Fehler im Angriff bestraften die Gäste sofort und bauten ihre Führung auf 26:22 aus. DRHV-Trainer Uwe Jungandreas sah sich gezwungen, eine Auszeit zu nehmen, die auch kurzzeitig Wirkung zeigte. Rechtsaußen David Mišových stellte den Zwei-Tore-Rückstand beim Stand von 25:27 (39. Minute) wieder her. In den folgenden drei Spielminuten gelang dem DRHV dagegen kein weiterer Treffer, dafür schlug der ASV jedoch ordentlich zu. Vier Tore in Folge erzielte das Team von Trainer Michael Lerscht und stellte mit der 31:25-Führung die Weichen auf Sieg. Dass es die Biber an diesem Nachmittag nicht noch mal schafften, die Partie enger zu gestalten, lag vor allem daran, dass der ASV weiterhin kaum Fehler machte und seine Angriffe auf den Punkt spielte. Zwar konnten die Biber am Ende 35 Tore erzielen, kassierten jedoch auch 44 Gegentreffer. Was zu viele sind, auch wenn man gegen einen Aufstiegskandidaten spielt.
Nach der Länderspielpause geht es in der Liga für den DRHV gegen TuSEM Essen weiter, die am Sonntag beim EHV Aue verloren. Danach empfängt man den TV 05/07 Hüttenberg und GWD Minden in der Anhalt-Arena. Spiele, wo man unbedingt punkten muss.
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STIMME ZUM SPIEL
DRHV 06 – Trainer Uwe Jungandreas: In der ersten Halbzeit haben wir von beiden Mannschaften tollen Angriffshandball gesehen. Hier waren wir dran, weil wir ungeheuerliches Tempo gegangen sind und nur wenige Fehler gemacht haben. Allerdings habe ich schon in der Halbzeitpause zu meinen Jungs gesagt, dass wir es uns nicht erlauben dürfen, Fehler zu machen, da jeder Fehler oder Fehlwurf sofort bestraft wird. Bereits im ersten Durchgang hatten wir unsere Probleme in der Abwehr, es hat an allen Ecken und Enden gebrannt. In der zweiten Halbzeit ist dann das passiert, was in solchen Spielen oft passiert. Du kannst deine hohe Angriffseffektivität nicht halten. Dazu haben wir dann einfach zu viele Fehler gemacht. In den ersten sechs Minuten machen vier technische Fehler, was gegen so eine Mannschaft natürlich tödlich ist. 44 Gegentore in einem Spiel, wo es um den Klassenerhalt geht, ist unterirdisch. Dort muss zukünftig mehr Leidenschaft, mehr Wille und mehr Systemtreue aufs Feld.
SPIELDATEN
DRHV 06 – ASV Hamm-Westfalen 35:44 (20:22)
DRHV 06: Philip Ambrosius (8 Paraden), Janik Patzwaldt (4 Paraden) – Timo Löser (12), Vincent Sohmann (5/5), Alexander Mitrović (4), David Mišových (4), Jakub Hrstka (2), Tillman Leu (2), Yannick Danneberg (1), Tim Hertzfeld (1), Carl-Phillip Haake (1), Oskar Emanuel (1), Fritz-Leon Haake (1), Paul Bones (1/1), Yannick-Marcos Pust, Luka Baumgart
Schiedsrichter: Marvin Volkening / Jonas Zollitsch
Zeitstrafen: 4:6 Minuten (Tillman Leu 4)
Siebenmeter: DRHV 06: 6/6 – ASV Hamm-Westfalen: 6/7
Zuschauer: 1534 (Anhalt-Arena, Dessau)
Direktlink zur Pressekonferenz: Biber TV
