Gegen 18:20 Uhr war es auf einmal ganz leise in der Meißener Sporthalle „Heiliger Grund“, denn der bisherige Spitzenreiter der Liga lag kurz vor Ende der Partie mit neun Toren zurück. Nach der Schlusssirene hatten damit nur die DRHV-Damen und ihre mitgereisten Fans Grund zum Jubeln. Doch der Reihe nach.
Auswärts in Meißen – da war doch etwas in den Köpfen der Mannschaft von Thomas Kirschstein und Christian Peschek und dieser Stachel saß noch immer tief. Verlor man doch unglücklich vor einem Jahr mit einem Tor, nach dem man sich zuvor trotz vieler Widrigkeiten mühsam herangekämpft hatte. Die DRHV-Damen hatten sich also einiges vorgenommen und traten motiviert die Fahrt an. Man wollte versuchen, die Kreise von Torjägerin Lena Thomas einzudämmen und hatte damit einen klaren Matchplan und dieser wurde umgesetzt, mit allem, was der DRHV zu bieten hatte. Von der ersten Spielsekunde an zeigten die DRHV-Frauen, wer hier heute den Ton angibt. In der Abwehr wurde gekämpft, geschoben und zugefasst, sodass die Elbehexen wenig gute Tormöglichkeiten hatten. Im Gegenzug nutzte der DRHV über eine schnelle Juliana Maul die Chance zu kontern. So stand es nach sieben gespielten Minuten 6:1 für die DRHV-Damen. Doch auch eine Auszeit der Heimmannschaft nützte nichts. Die Gastmannschaft blieb bissig und konsequent, sodass man beim Stand von 13:18 in die Halbzeitpause ging.
In der zweiten Halbzeit wurde nahtlos an die Leistung der ersten Hälfte angeknüpft. Und wenn sich doch mal eine Elbehexe durch die Abwehrreihen gekämpft hatte, ließ vor allem in der zweiten Hälfte Lisa Stenke mit einer starken Leistung ihre Gegnerinnen verzweifeln. Bis zur 44. Spielminute zog der DRHV dann auf 17:26 davon. Aufgrund des komfortablen Vorsprungs war es der Trainerbank möglich, auch allen Spielerinnen genügend Einsatzzeiten zu geben. Beim Stand von 25:34 ertönte die Schlusssirene und die Mädels von Christian Peschek und Thomas Kirschstein fielen sich glücklich in die Arme. Revanche mehr als geglückt.
„Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Jede einzelne hat ihre Leistung abgerufen, gekämpft und ihre Mitspielerinnen unterstützt. Wir haben Meißen von Beginn an keine Chance gelassen, weil wir als Mannschaft geschlossen aufgetreten sind“, so ein zufriedener Christian Peschek nach dem Spiel. Ein Sonderlob holte sich zu dem Fabienne Welhöner ab. Sie war nicht nur beste Torschützin ihrer Mannschaft in Meißen, sondern meisterte ihre Sonderausgabe in der Abwehr gegen Lena Thomas mit Bravour! Doch kein Grund für das DRHV-Team, um sich auszuruhen, denn am Wochenende wartet schon die Mannschaft des HSV Apolda in der Elbe-Rossel-Halle.
VfL Meißen vs. DRHV 06 25:34 (13:18)
DRHV 06: Lisa Stenke (TW), Jennifer Nolte (TW) – Fabienne Welhöner (8), Juliana Maul (6), Lilli Hoffmann (5), Klara Bräse (5), Lea Grothe (3/1), Anne Baier (3), Isabell Janze (2), Ann-Christin König (1), Lia Christin Hoffmann (1), Pia Patricia Peschek
Schiedsrichter: Hardy Richter / Stefan Olbrich
Zeitstrafen: 6:10 Minuten
Siebenmeter: VfL Meißen: 4/4 – DRHV 06: 1/1