Am Sonntagnachmittag traten die DRHV-Mädels die Reise zur letzten Auswärtspartie der Saison 2021/22 an. Es ging zum erfahrensten Ligakonkurrenten und aktuellen Tabellenführer nach Niederndodeleben. Dass es eins der schwierigsten Auswärtsspiele werden würde, war sowohl dem Trainergespann Kirschstein/Peschek als auch den Spielerinnen bewusst, doch dass es am Ende eine solche „Klatsche“ wird, damit hat keiner der Akteure gerechnet.
Nach fünf Spielminuten führte der TSV bereits mit fünf Toren und erst durch einen verwandelten Strafwurf konnten die Wölfe den ersten Treffer erzielen. Es folgten weitere zehn Minuten ohne Erfolg im Angriffsspiel und die Gastgeberinnen konnten ihren Vorsprung eindrucksvoll auf 13:1 ausbauen. Die Dessauerinnen wurden regelrecht überrannt und waren geplättet von dem Abwehrbollwerk, den Tempogegenstößen und sehr gut ausgespielten Positionsangriffen. Eigentlich genau die Eigenschaften, welche den DRHV in der laufenden Saison auszeichnen und der Garant für die Qualifikation zu den Playoffs war. Doch in dieser Partie fand keine der Spielerinnen zur gewohnten Stärke und die Zuschauer sahen ein Spiel mit unzähligen technischen Fehlern der Gäste. Bis zur 20. Minute gelang den Wölfen zwei weitere Tore (13:3), doch wenn man den Start auf diese Weise verschläft, verschwindet dementsprechend auch der Glaube an sich selbst und somit auch die Chance, die Begegnung noch positiv zu gestalten. Die Dodeleberinnen schienen unbezwingbar zu sein und die DRHV-Mädels fanden kein probates Mittel gegen die offensive Deckung. Beim Halbzeitstand von 18:7 verließen die Wölfe mit hängenden Köpfen das Parkett und konnten von den Trainern in der Kabinenansprache etwas aufgebaut und motiviert werden. Ziel war es, die zweiten 30 Spielminuten ansehnlich und bestmöglich zu gestalten. Dass ein Punktegewinn unrealistisch war, war unumstritten, aber die Mädels wollten sich beweisen, dass dieses Halbzeitergebnis ein einmaliges sein sollte. Und so war es auch, zwar verlor man die zweite Hälfte ebenfalls mit einem Tor, aber die Wölfe konnten den Rückstand dank vier Treffern in Folge in der 49. Minute sogar auf acht Tore verkürzen (23:15). Ein kurzer Hoffnungsschimmer ging durch die Mannschaft, dieser wurde jedoch durch Unachtsamkeiten in der Abwehr und dem zwischenzeitlichen Stand von 28:15 gebremst. Bis zum Endergebnis von 30:18 änderte sich am Spielgeschehen nicht viel. Der TSV dominierte die Begegnung und wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Mit Erleichterung nahmen die Dessauerinnen den Abpfiff wahr und verließen geknickt sowie sich der desolaten Leistung bewusst das Spielfeld. In den folgenden Trainingseinheiten gilt es nun die Partie aus den Köpfen zu bekommen und sich mit intensiven Übungen auf die letzten beiden Heimspiele vorzubereiten. Diese finden am 12. und 19. Juni, jeweils 16 Uhr, in der Anhalt-Arena statt.
„Leider haben wir das Spiel schon in den ersten 20 Minuten verloren. Da wir überhaupt keinen Zugriff in der Abwehr bekommen haben und im Angriff viel zu statisch waren. Und dass, obwohl wir uns vorgenommen hatten, uns ohne Ball zu bewegen und so Niederndodeleben vor Problemen zu stellen. Dazu kamen sehr viele technische Fehler, die der Gastgeber eiskalt für Tempogegenstöße nutze. Wir haben das Spiel zusammen ausgewertet und wollen unseren Fans in den letzten beiden Heimauftritten zeigen, dass das ein Ausrutscher war“, so Trainer Kirschstein.
Spieldaten
TSV Niederndodeleben – DRHV 06 30:18 (18:7)
DRHV 06: Laura Wolf – Luisa Wolf (5/1), Sandra Hildebrandt (3), Lisa Schwenger (3/1), Isabell Janze (2), Christina Thiele (2), Ann-Christin König (1), Christina Müller-Wendling (1), Lea Grothe (1)
Schiedsrichter: Oliver Niedtner / Thomas Schüller
Zeitstrafen: 6:2 Minuten (Luisa Wolf)
Siebenmeter: TSV Niederndodeleben: 3/3 – DRHV 06: 1/3