Derby-Klassiker in Eisenach am Dienstagabend

Sechs Tore steuerte Timo Löser beim Auswärtssieg in Essen bei. I Foto: Dennis Ewert

Die Fanszene des Dessau-Roßlauer HV ist wie gewohnt kreativ, wenn es darum geht, ihr Team zu unterstützen. Ob zu Hause in der Anhalt-Arena sowie auswärts, stets ist man bemüht, die Biber lautstark anzufeuern. Für das morgige Auswärtsspiel beim ThSV Eisenach war man erneut gezwungen, eine optimale Lösung zu finden, da die geplante Anreise zum Ost-Derby im Fanbus vom Busunternehmen aufgrund von zu hoher Personalauslastung nicht realisiert werden konnte. Not macht bekanntlich erfinderisch und so reist man nun mit einem Autokorso nach Thüringen. Aktuell werden sich ca. 50 DRHV-Fans auf den Weg in die Wartburgstadt machen. Wer spontan Zeit hat und mit dabei sein möchte oder noch Platz in seinem Fahrzeug hat, der kann sich per Mail an zabporters@gmx.de oder unter der Rufnummer 0152/52690010 melden. Treffpunkt ist 14:30 Uhr auf dem Parkplatz vor der Anhalt-Arena, los geht es gegen 15:00 Uhr. Die Mitfahrgebühr beträgt 20,00 EUR.

ÜBER DAS DUELL

Das die Männer um Kapitän Vincent Sohmann gerade gegen Teams aus dem oberen Tabellendrittel in den letzten Wochen besonders erfolgreich spielten, beweist nicht nur der Heimsieg gegen den VfL Gummersbach, sondern auch der Auswärtserfolg beim TuSEM Essen am letzten Spieltag der 2. Handball-Bundesliga. Die Aufgabe am Dienstag in Eisenach bei der 65. Auflage des Handball-Klassikers wird aber erneut keine Einfache werden. „Dadurch, dass es ein Derby ist, sind die Voraussetzungen in solch einem Spiel natürlich etwas anders, welches uns neben den taktischen Aspekten vor allem emotional alles abverlangen wird“, so DRHV-Trainer Uwe Jungandreas. Nach dem Trainerwechsel im Oktober hat sich das Team aus der Wartburgstadt mehr als gefangen und scheint mit dem neuen Spielsystem, welches Trainer Misha Kaufmann einführte, ihre Heimat gefunden zu haben. „Man spielt in der Saison nicht so oft gegen eine 5:1-Abwehrvariante, wie sie Eisenach interpretiert. Zudem haben sie einen sehr gut besetzten Kader zur Verfügung mit starken Akteuren im Eins-gegen-eins“, schätzt Jungandreas den Gegner aus Thüringen ein. Dass die Begegnung stimmungsvoll sein wird, davon gehen alle Beteiligten aus, auch wenn das Spiel aufgrund der Spielverlegung unter der Woche ausgetragen werden muss.

DIE BILANZ

Das Nachholspiel vom 24. Spieltag ist die 65. Auflage des Derby-Klassikers. In der 2. Handball-Bundesliga trafen beide Teams jedoch erst siebenmal aufeinander, wovon die Biber fünf Begegnungen für sich entscheiden konnte, einmal verlor man gegen die Thüringer und einmal teilte man sich die Punkte. Den letzten Auswärtssieg konnte man in der Saison 2017/18 in der altehrwürdigen Werner-Assmann-Halle feiern. Damals gewannen die Biber, bei denen aus dem aktuellen Kader Philip Ambrosius, Vincent Sohmann, Daniel Schmidt, Libor Hanisch und Max Scheithauer mitspielten, mit 31:28 trotz 3-Tore-Rückstand zur Pause.

AKTUELLE SAISON

Die Thüringer sind aktuell der Tabellenvierte der 2. Handball-Bundesliga und konnten im Kalenderjahr 2022 elf ihrer 16 Spiele gewinnen. Rein rechnerisch ist der Aufstieg in die LIQUI-MOLY HBL noch möglich, da man nur fünf Punkte hinter dem zweitplatzierten ASV Hamm-Westfalen liegt. Man hätte jedoch durchaus viel Näher an diesem Thema dran sein können, wären da nicht die beiden Heimniederlagen gegen die im Abstiegskampf befindlichen Teams aus Dormagen und Großwallstadt. Was wiederum beweist, das in dieser Saison jeder jeden schlagen kann. Ein wichtiger Baustein für den derzeitigen Erfolg ist der Trainerwechsel, welchen man Mitte Oktober vollzog. Damals wurde Trainer Markus Murfuni freigestellt und durch den Schweizer Misha Kaufmann ersetzt.

AUF DIESE SPIELER SOLLTE MAN ACHTEN

Fynn Hangstein vom ThSV Eisenach Saison 2021/22

Fynn Hangstein I Foto: ThSV Eisenach

Im Kader der Thüringer befindet sich mit Fynn Hangstein der aktuell beste Torschütze der 2. Handball-Bundesliga. Der 22-Jährige wechselte zu Saisonbeginn vom TBV Lemgo-Lippe in die Wartburgstadt und führt seitdem Regie im Team der Thüringer. 237-Mal traf der gelernte Bankkaufmann in dieser Saison und verteilte zusätzlich noch 93 Assists in 32 Saisonspielen. Im Hinspiel konnte aber auch er mit seinen acht Toren die 31:34-Niederlage nicht verhindern.