Auch in dieser Saison kann der Dessau-Roßlauer HV nicht gegen den TuS Ferndorf gewinnen. Trotz Halbzeitführung verlieren die Biber das Spiel gegen den befreundeten TuS am Ende mit 24:28 (15:13). Erfolgreichster Torschütze beim DRHV war Kapitän Vincent Sohmann, der alle seine acht Tore via Siebenmeter erzielte.
Das es schwer werden würde, drei Wochen ohne ein Spiel gespielt zu haben, war DRHV-Trainer Uwe Jungandreas bereits in den Tagen vor dem Spiel bewusst. Trotz dessen legten seine Männer einen ordentlichen Start in die Partie hin und führten bereits Mitte des ersten Durchgangs verdient mit 8:3 (17. Minute). Hinten rührte die Abwehr gemeinsam mit Torhüter Philip Ambrosius ordentlich Beton an, gab den Gästen aus Ferndorf kaum einfache Wurfchancen, erkämpfte sich Bälle und sorgte zur Freude der DRHV-Anhänger im Angriff für einfache Tore. TuS-Trainer Robert Andersson sah sich bereits zu diesem Zeitpunkt gezwungen, seine zweite Auszeit zu nehmen, stellte auf den 7. Feldspieler um und hoffte somit die DRHV-Defensive zu knacken. Die ließ sich jedoch erst mal nicht beirren und war weiterhin extrem gut auf den Beinen. Im Angriff hingegen fehlte den Bibern die notwendige Durchschlagskraft, um den Vorsprung weiter auszubauen. Die Folge, überhastete und zu schnell abgeschlossen Angriffe gepaart mit technischen Fehlern, brachten den TuS wieder ins Spiel. In die Halbzeitpause konnte man sich mit einer 15:13-Führung retten.
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Mit Beginn der zweiten Halbzeit hütete Kai Bastian Rottschäffer das Tor der Gäste. Eine Einwechslung, die sich im Verlauf der nächsten 30 Spielminuten bezahlt machen sollte. Mit vier Paraden in den ersten zehn Minuten sorgte er für den notwendigen Rückhalt im Spiel der Ferndorfer und im Angriff war es Rutger ten Velde der mit seinen Toren die Partie wieder öffnete (17:18; 41. Minute). Dem DRHV fiel es jetzt sichtbar schwer dagegenzuhalten, auch weil die Kräfte nachließen und die notwendige Entlastung von der Bank nicht eintrat. Gerade im Angriff war dies zu spüren, da man sich kaum noch gute Wurfchancen erarbeitete. Nur vier Treffer erzielte man aus dem Spiel heraus in Halbzeit zwei. Trotzdem gab man sich noch nicht geschlagen, verkürzte den bereits auf drei Tore angewachsenen Vorsprung der Ferndorfer nach einem Treffer von Vincent Sohmann per Siebenmeter auf 22:23 (52. Minute). Die Chance das Spiel am Ende nochmals zugunsten der Biber zu drehen, war durchaus da. Doch die Nordrhein-Westfalen und allen voran Torhüter Rottschäffer hatten etwas dagegen. Drei Angriffe der Dessau-Roßlauer vereitelte dieser in den letzten fünf Spielminuten. Die Vorentscheidung in einer umkämpften Partie, die die Gäste am Ende mit 28:24 für sich entschieden.
SPIELDATEN
DRHV 06 – TuS Ferndorf 24:28 (15:13)
DRHV 06: Philip Ambrosius (7 Paraden), Julian Malek – Vincent Sohmann (8/8), Max Emanuel (6), Yannick-Marcos Pust (5), Jakub Hrstka (3/1), Oliver Seidler (1), Yannick Danneberg (1), Max Scheithauer , Nicolas Neumann, Tim Bielzer, Daniel Schmidt, Luka Baumgart, Timo Löser, Lennart Gliese, Tillman Leu
Schiedsrichter: Jörg Loppaschewski / Nils Blümel
Zeitstrafen: 8:8 Minuten (Max Scheithauer 4, Oliver Seidler 2, Daniel Schmidt 2)
Siebenmeter: DRHV 06: 8/8 – TuS Ferndorf: 6/6
Zuschauer: 752 (Anhalt-Arena, Dessau-Roßlau)
STIMME ZUM SPIEL
DRHV 06 – Trainer Uwe Jungandreas: Wenn man den Spielverlauf sieht und die Torschützen dazu, dann weiß man, was passiert ist. Das, was wir befürchtet haben, das hintenraus die Kraft nicht ausreicht, ist eingetreten. Wir haben gut angefangen, haben alles das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Wir wussten, dass das Spiel über die Zweikämpfe und über die Kampfkraft entschieden werden wird, da waren wir in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft und haben sogar in den ersten 20 Minuten das Spiel dominiert. Im Anschluss haben wir uns jedoch selbst in die Bredouille gebracht, weil wir vorne zu schnell abgeschlossen haben und hinten auf der fünfer Position zwei Zweikämpfe verloren haben. Deshalb war es zur Pause etwas knapper. Ab der 40. Minute hat uns die Kraft verlassen und die Spieler, die bis dahin das Spiel diktiert haben, waren am Ende. Uns ist es in dieser Phase nicht gelungen, unser Spiel wie geplant auf breite Schultern zu verteilen und somit für Entlastung zu sorgen. Deshalb hat es hintenraus nicht für mehr gereicht.