Der Dessau-Roßlauer HV verliert das letzte Spiel des Jahres mit 26:34 (14:17) beim EHV Aue. Viel schwerwiegender als die Niederlage im Ost-Derby wiegen die Verletzungen von Timo Löser und Yannick-Marcos Pust. Für Rückraumspieler Löser, der gerade in den letzten beiden Partien wieder zur alten Stärke gefunden hatte, ist es bereits die zweite Verletzung in der laufenden Saison.
Für die Gastgeber war bereits vor Anpfiff klar, dass man egal wie das Spiel ausgehen wird, man auf einem Abstiegsplatz überwintern wird. Trotzdem wollte man den positiven Trend der letzten Spiele aufnehmen und mit einem Erfolg im Ost-Derby wenigstens Anschluss als Tabellenmittelfeld halten. Dieses wollte der DRHV noch weiter festigen, um sich etwas mehr Luft von den Abstiegsrängen zu verschaffen. Der EHV legte auch gleich los wie die Feuerwehr und führte bereits früh mit 6:1 (6. Minute). DRHV-Trainer Uwe Jungandreas sah sich gezwungen sofort zu reagieren und nahm seine erste Auszeit. Danach lief es etwas besser aufseiten der Dessau-Roßlauer, auch weil man jetzt die Fehler der Gäste bestrafte. Yannick-Marcos Pust sorgte mit zwei schnellen Toren für den 8:6-Zwischenstand (10. Minute). Näher herankommen sollte man aber in Halbzeit eins nicht mehr, da man trotz zahlreicher Chancen es nicht vermochte Mitte der Halbzeit das Spiel wieder auszugleichen. Die Gastgeber machten es besser und gingen nach einem Treffer von Maximilian Lux mit 14:9 (24. Minute) in Führung. Kurz darauf der erste Schockmoment für die Biber als sich Rechtsaußen Yannick-Marcos Pust ohne Gegnereinwirkung am linken Oberschenkel verletzte. Trotz der Verletzung hielt der DRHV dagegen, startete eine kleine Aufholjagd und konnte nach einem Treffer von Tim Bielzer zur Halbzeitpause auf 17:14 verkürzen.
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Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit gab man sich aufseiten der Dessau-Roßlauer noch nicht geschlagen und hielt dagegen. Jakub Hrstka sorgte mit seinem Treffer für den 20:18 (38. Minute) Anschluss. Leider letztmalig, da jetzt die Hausherren noch einen Gang zulegten und bereits in der 41. Spielminute auf 24:19 erhöhten. Es folgte der zweite Schockmoment für den DRHV. Timo Löser blieb nach einem Zusammenprall mit Petr Slachta schmerzverzerrt am Boden liegen und hielt sich das linke Knie. Der Rückraumspieler musste daraufhin das Spielfeld auf einer Trage verlassen. Im weiteren Spielverlauf kam der DRHV nicht mehr in Schlagdistanz, da nicht nur die Alternativen zu den beiden Ausfällen fehlten, sondern auch in den letzten zehn Minuten die Kräfte der übrigen Feldspieler nach ließen. Den Schlusspunkt der Partie setzte Jannik Dutschke aufseiten des EHV Aue zum 34:26-Endstand.
Damit beendet der Dessau-Roßlauer HV das Jahr 2021 mit einer Niederlage und überwintert auf dem 16. Tabellenplatz der 2. Handball-Bundesliga. Weiter geht’s für die Biber am 6. Februar 2022 mit dem Auswärtsspiel in Bietigheim.
Spieldaten
EHV Aue – DRHV 06 34:26 (17:14)
DRHV 06: Philip Ambrosius (12 Paraden), Julian Malek – Tim Bielzer (6), Jakub Hrstka (4), Max Emanuel (4), Nicolas Neumann (2), Timo Löser (2), Max Scheithauer (2), Malvin Haeske (2), Yannick-Marcos Pust (2), Yannick Danneberg (1), Tillman Leu (1), Daniel Schmidt
Schiedsrichter: Sascha Schmidt / Frederic Linker
Zeitstrafen: 2:6 Minuten (Tim Bielzer 2, Yannick Danneberg 2, Max Scheithauer 2)
Siebenmeter: EHV Aue: 0/1 – DRHV 06: 1/3
Zuschauer: keine (Erzgebirgshalle, Lößnitz)
Stimme zum Spiel
DRHV 06 – Trainer Uwe Jungandreas: Das war ein Jahresabschluss in jeglicher Beziehung, den wir so nicht gebraucht hatten. Meine größte Sorge gilt natürlich erst mal den beiden verletzten Spielern. Man hat gemerkt, dass wir im Spiel gegen Dresden unseren emotionalen Höhepunkt hatten und in Aue die Spannung raus war. Von Beginn an hat uns die Spannung und die Körpersprache gefehlt, die man in so einem Derby benötigt. Letztendlich war die Partie bereits nach zwölf Minuten entschieden. Wir konnten uns zwar immer mal kurz aufbäumen und verkürzen, aber unterm Strich haben wir uns das durch einfache Fehler wieder zunichtegemacht. Hintenraus ging dann nichts mehr, da waren wir wie in einer Art Schockzustand und uns hat dann schlussendlich das Personal gefehlt, um wenigstens dagegenzuhalten. Problem wird nach der kurzen Pause sein, dass wir die Vorbereitung vermutlich nur mit zehn Feldspielern bestreiten können, was natürlich hammerhart ist.