Der Dessau-Roßlauer HV verliert vor leeren Rängen in der Stadthalle Rostock gegen den HC Empor mit 27:28 (15:15). Trotz des Fehlens von Rechtsaußen Yannick-Marcos Pust konnte man die Partie lange Zeit offen gestalten und hatte selbst genug Möglichkeiten, das Spiel für sich zu entscheiden.
Taktisch gut auf die Aufgabe vorbereitet, agierten die Dessau-Roßlauer von Beginn an ungewohnt passiv und mit viel Ruhe im Angriffsspiel. Auch ohne eigenes Tempospiel hielt man die Partie offen und führte nach einem Treffer von Linksaußen Jakub Hrstka mit 5:3 (9. Minute). Selbst gegen die Offensive der Rostocker, die wie erwartet fast das gesamte Spiel über mit dem siebenten Feldspieler spielten, hatte man eine Antwort parat und stellte relativ schnell auf die 5:1-Defensive um. Zwar übernahmen die Rostocker ab Mitte der ersten Halbzeit wieder die Führung und konnten sich nach einem Tor von Jonas Thümmler zum 9:7 (18. Minute) wieder auf zwei Tore absetzen, der DRHV hielt dagegen und glich die Begegnung immer wieder aus. Mit einem 15:15 ging es für beide Teams in die Halbzeitpause, wobei der DRHV auch mit einer Führung in die Kabine hätte gehen können, wenn man die drei freien Würfe aufs leere Tor nicht an die Latte genagelt hätte.
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Bis Mitte der zweiten Halbzeit blieb die Begegnung offen, mal führten die Biber, mal die Hausherren. Beim Spielstand von 24:22 wechselte Empor-Trainer Till Wichers seinen Torhüter und gab Nachwuchstalent Paul Ernst Puhl die Chance sich zu bewähren. Eine Maßnahme die sich bezahlt machen sollte, da der Youngster gleich den Wurf von Tim Bielzer parierte. Auf Dessau-Roßlauer Seite stand mittlerweile auch wieder Julian Malek im Tor, konnte aber auch nicht verhindern das die Hausherren nach einem Treffer von Richard Lößner mit 26:22 davonzogen. Der DRHV gab sich aber noch nicht geschlagen und auch Torhüter Malek sorgte mit zwei Paraden dafür, das die Rostocker sich nicht absetzen konnten. Max Emanuel stellte mit seinem Treffer zum 28:27 eine Minute vor Spielende den Anschluss wieder her. In der verbleibenden Spielzeit ließen die Rostocker jedoch nichts mehr anbrennen, nahmen ihre letzte Auszeit und spielten die Zeit runter. Am Ende müssen sich die Biber erneut geschlagen geben und warten nunmehr bereits seit fünf Spielen auf einen Erfolg in der 2. Handball-Bundesliga. Mit einer effizienteren Chancenverwertung, allein 18 Fehlwürfe leistete sich der DRHV sowie eins, zwei Torhüterparaden mehr hätte man sich am Ende auch mit etwas zählbaren belohnen können.
Spieldaten
HC Empor Rostock – DRHV 06 28:27 (15:15)
DRHV 06: Philip Ambrosius (1 Parade), Julian Malek (4 Paraden) – Jakub Hrstka (9/3), Yannick Danneberg (5), Max Scheithauer (4), Max Emanuel (4), Nicolas Neumann (3), Timo Löser (2),Tim Bielzer, Oliver Seidler, Tillman Leu, Malvin Haeske, Elias Gansau
Schiedsrichter: Lars Scharfe / Alexander Kittel
Zeitstrafen: 8:10 Minuten (Jakub Hrstka 4, Timo Löser 2, Oliver Seidler 2, Max Emanuel 2)
Siebenmeter: HC Empor Rostock: 7/7 – DRHV 06: 3/4
Zuschauer: keine (Stadthalle Rostock)
Stimme zum Spiel
DRHV 06 – Trainer Uwe Jungandreas: Das war mit den wenigen uns zur Verfügung stehenden Spielern eine überragende kämpferische Leistung, was aber leider nicht ausgereicht hat, um was Zählbares mitzunehmen. Wir hatten vorne zu wenig aus unseren Chancen gemacht und hinten zu wenige Torhüterparaden. Knackpunkt war sicherlich auch, dass die Rostocker neunmal vom Kreis erfolgreich waren und wir nicht einmal. Die Abwehr gegen den siebenten Feldspieler hat gut funktioniert, vor allem mit der offensiveren Variante. Das hat die Mannschaft wirklich sehr gut umgesetzt. Wir brauchen jedoch mehr Qualität im Abschluss. Die im Handball entscheidenden Dinge wie Ball halten oder Ball aufs Tor werfen, das haben die Rostocker einfach besser gemacht. Ich muss aber dazu sagen, dass die momentane Belastung einfach immens ist und das dann auch mal hintenraus die Kraft ausgeht und die Konzentration nachlässt, ist dann völlig normal.