Das gestrige Derby in Eisenach zeigte sich in zahlreichen Facetten – Kampf, Härte, Emotionen und Spannung bis zur letzten Sekunde. Doch mit so einem Krimi hätten viele Handball-Fans nicht am gestrigen Abend gerechnet. Beide Mannschaften waren von Anfang an gewollt, das Derby für sich zu gewinnen. Dem ThSV Eisenach gelang es von Spielbeginn an besser in die Partie zu kommen. Der DRHV hatte seine Startschwierigkeiten und lag auch zwischenzeitlich mit 4 Toren zurück. Doch die Elbstädter kämpften sich in jeder Spielminute erneut heran und versuchten den Abstand stets zu verkürzen. In der 49 min. gelang es dem Spieler Max Scheithauer den Ausgleichstreffer für seine Mannschaft zu erzielen (25:25). Ab diesem Moment an wendete sich die Partie. In den letzten 11 min. wurden sämtliche Energiereserven hervorgerufen, um das Derby für sich entscheiden zu können. Bis zum Schluss behielten die Dessauer den kühleren Kopf und konnten am Ende mit 2 Punkten und einem Derbysieg zurück nach Sachsen-Anhalt fahren.
„Ich denke man hat von Anfang an gemerkt, dass beide Teams unbedingt gewinnen wollten. In dem Derbyspiel lag eine ordentliche Härte drin. Zu Beginn der Partie hatte Eisenach den besseren Start. Wir haben uns in der Abwehr lange Zeit sehr schwer getan und konnten kaum Bälle gewinnen, um einfachen Tore zu erzielen. Die gegenseitige Unterstützung im Team hat etwas gefehlt. Aber in der zweiten Halbzeit haben wir das besser gemacht. Uns gelang es auch wichtige und einfache Tore zu machen, wie in der Phase beim 24:20, wo wir in der Überzahl gleich 3 Kontertore erzielen konnten. Ich denke zum Schluss hat sich unsere Fitness und das nötige Selbstvertrauen aus dem letzten Spiel bemerkbar gemacht. Wir haben wieder mal als Team einen kühlen Kopf bewahrt und alle zusammen gekämpft, sodass wir dieses umkämpfte Derby letztendlich doch für uns entscheiden konnten.“, so äußerte sich Daniel Schmidt nach dem Derby.
Bereits in der 3. Spielminute sah der Spieler Duje Miljak aus Eisenach die rote Karte. Trotz dieses Ereignisses ließ sich Eisenach nicht aus der Ruhe bringen. Ihnen fiel es offensichtlich leichter einfache Tore zu erzielen. Die Dessauer dagegen hatten ihre Schwierigkeit die Bälle für sich zu gewinnen. In der 6 min. nahm Trainer Uwe Jungandreas den Torhüter raus und brachte einen zusätzlichen Feldspieler. Dies zeigte auch schnelle Wirkung. Denn in derselben Spielminute gelang es dem Kapitän Florian Pfeiffer den Spielstand zu verkürzen (3:2). Doch Eisenach konterte und vernetzte präzise, schnelle und einfache Bälle. Bereits in der 15 min. stand ein Torwartwechsel bei dem DRHV an und Phil Döhler kam für Philip Ambrosius. Der Torhüter Phil Döhler parierte wichtige Bälle, sodass es dem ThSV Eisenach schwer fiel Bälle zu vernetzen. In der 22 min. gelang es Max Scheithauer den Spielstand zu verkürzen (12:10). Die letzten 8 min. der ersten Halbzeit standen bevor. Immer wieder kämpften sich die Jungs vom DRHV heran. Doch mit drei Toren Rückstand mussten die Elbstädter in die Halbzeit gehen (16:13).
Max Scheithauer: “Wir wussten dass ein Derby kein schönes Spiel werden wird, sondern es ist vielmehr ein Kampf. In der ersten Halbzeit war Eisenach besser und hat den Kampf schneller aufgenommen, als wir. Wir haben uns nicht an unsere Absprachen gehalten, sowohl im Angriff als auch in der Abwehr. In der zweiten Halbzeit war das dann etwas besser. Ab der 40 min. haben wir es geschafft, das umzusetzen, was wir uns für die Abwehr und für den Angriff vorgenommen haben. Somit hat es zum Glück noch gereicht, dass Spiel zu drehen.“
Die zweite Halbzeit begann und Johannes Wasielewski vernetzte den Ball zum 16:14. In der 33 min. scheiterte der Spieler Matthias Gerlich mit seinem Wurfversuch an dem Torhüter Philip Ambrosius. Die Jungs vom DRHV blieben Eisenach stets auf den Fersen. Bereits in der 34 min. gab es eine Torchance für den DRHV, um den Ausgleichstreffer zu erzielen. Dieser konnte aber nicht von Max Scheithauer umgesetzt werden. Eisenach begann den Vorsprung weiter auszubauen. Doch ab der 45 min. wendete sich so langsam die Partie. Mit einer überragenden Parade von dem Torhüter Philip Ambrosius, gelang es Tomáš Pavlíček in der darauffolgenden Minute den Spielstand auf 24:22 zu bringen. Auch sein Teamkollege Marek Vančo nutzte in derselben Minute die Chance. Durch den fehlenden Torhüter konnte er leicht in das leere Tor werfen (24:23). Die Dessauer lagen jetzt nur noch mit einem Tor zurück. In der 49 min. gelang es Max Scheithauer den Ausgleichstreffer zu erzielen (25:25). Von diesem Augenblick an schien es, als holten die Jungs vom DRHV ihre letzten Energiereserven hervor. Der Dessauer Torhüter parierte zahlreiche Bälle und ließ kaum noch einen Ball ins Tor, und die Mannschat um Kapitän Florian Pfeiffer vernetzte die Bälle erfolgreich in das gegnerische Tor. Zum Schluss gelang es ihnen das Derby für sich zu gewinnen mit 28:31.
Philip Ambrosius, Phil Döhler – Tomáš Pavlíček (8/5), Marek Vančo (2), Vincent Sohmann (3), Florian Pfeiffer (2), Libor Hanisch (5), Johannes Wasielewski (2), Daniel Schmidt, Jonas Hönicke (2), Bruno Zimmermann, Jakub Strýc, Tom Hanner (1), Jan Zahradníček (1), Max Scheithauer (5)