Der Dessau-Roßlauer HV kann wie bereits im Hinspiel in Aue das Ostderby gegen das Team aus dem Erzgebirge nicht für sich entscheiden. Das letzte Heimspiel der Saison verlor das Team um Kapitän Vincent Sohmann knapp mit 24:25 (11:10). Feiern konnten die 658 Zuschauer in der Anhalt-Arena trotzdem im Anschluss an die Begegnung, als neben Jörn Persson und Jan Zahradnicek auch „Handballgott“ Tomas Pavlicek offiziell verabschiedet wurden.
Die Partie der beiden Traditionsvereine begann in der ersten Halbzeit recht ausgeglichen. Keine der beiden Mannschaften schaffte es sich mit mehr als zwei Toren abzusetzen, da vor allem die Torhüter sich immer wieder entscheidend in Szene setzen konnten. Gewohnt stark spielte Torhüter Philip Ambrosius, der wiederholt unterstrich, dass er zu den besten seiner Zunft in der 2. Handball-Bundesliga gehört und mit zehn Paraden in Halbzeit eins ausschlaggebend daran beteiligt war, dass der DRHV trotz zahlreicher verletzungsbedingter Ausfälle im Spiel war. Jan Zahradnicek sorgte mit seinem Treffer zum 6:4 (12. Minute) für die erste Zwei-Tore-Führung der Hausherren. Diese konterten die Auer sofort und gingen bereits drei Minuten später selbst mit 7:6 in Führung. Yannick Danneberg, bis dahin noch nicht im Spiel gewesen, traf zehn Minuten vor der Halbzeitpause per Siebenmeter zur 9:7-Führung für die Biber. Goncalo Ribeiro glich kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit die Partie erneut zum 10:10 aus. Timo Löser war es vorbehalten, nach dem Ertönen der Sirene mit einem direkt verwandelten Freiwurf nicht nur für die 11:10-Halbzeitführung zu sorgen, sondern auch für ausgelassene Stimmung auf den Rängen in der Anhalt-Arena.
Die zweite Halbzeit begann wie die erste Hälfte aufgehört hatte, da es keinen der beiden Teams gelang, sich mit mehr als zwei Toren abzusetzen. Erst Mitte der Halbzeit nach einem Treffer von Max Emanuel konnte der DRHV erstmals mit vier Toren beim Stand von 20:16 (46. Minute) seine Führung ausbauen. Was folgte, war eine Kopie der Ereignisse das Hinspiels am 18. Spieltag in der Erzgebirgshalle. Der EHV Aue kämpfte sich zurück in die Partie, auch weil der DRHV jetzt im Angriff schwächelte und Torhüter Sveinbjörn Petursson alles parierte, was auf sein Tor zu flog. Mit einem 4-Tore-Lauf drehten die Gäste die Partie und gingen kurz vor Ende nach einem Treffer von Bengt Bornhorn mit 25:23 (59. Minute) in Führung. Den Schlusspunkt setzte Yannick Danneberg zum 24:25-Endstand.
Spieldaten
DRHV 06 – EHV Aue 24:25 (11:10)
DRHV 06: Philip Ambrosius (16 Paraden), Julian Malek – Timo Löser (6), Jan Zahradnicek (4), Max Emanuel (4), Tim Bielzer (4), Yannick Danneberg (3/1), Vincent Sohmann (2/2), Daniel Schmidt (1), Nicolas Neumann, Lennart Gliese, Jörn Persson, Joshua Saleh
Schiedsrichter: Susann Kruska / Sarah Lange
Zeitstrafen: 4:10 Minuten (Max Emanuel 2, Jan Zahradnicek 2)
Siebenmeter: DRHV 06: 3/6 – EHV Aue: 3/4
Zuschauer: 658 (Anhalt-Arena, Dessau-Roßlau)
Stimmen zum Spiel
DRHV 06 – Trainer Uwe Jungandreas: Wir haben in der Besetzung alles reingehauen, aber wie es so oft in dieser Saison uns nicht belohnt, da wir zu viele Würfe verwerfen und nicht konsequent genug hintenraus waren. Ein Spiel, das wir eigentlich im Griff hatten und leider zum wiederholten Mal in dieser Saison nicht gewinnen konnten. Ein Punkt, an dem wir in der nächsten Saison arbeiten müssen.
DRHV 06 – Jörn Persson (Rückraum Mitte): Es war ein besonderes Spiel, nicht nur für mich persönlich, sondern auch für den gesamten Verein. Im Hinspiel hatten wir den Sieg in den letzten fünf Minuten hergeschenkt und wollten deshalb unbedingt gewinnen. Wir machen das auch von Beginn an gut, stehen gut in der Defensive mit einem starken Torhüter im Rücken, scheitern aber auch zu oft am guten Torhüter der Auer. Im Laufe der zweiten Halbzeit führen wir mit vier Toren und machen dann wieder einfache Fehler und lassen zu viele Chancen liegen. Aue findet dadurch zurück ins Spiel und nutz das konsequent aus. Am Ende hält der Torhüter ein paar wichtige Bälle. Es war sehr schade, dass wir uns heute nicht mit einem Heimsieg von unseren Fans verabschieden konnten.