Auch das zweite Spiel der Woche konnte der Dessau-Roßlauer HV nicht gewinnen. Gegen den HSV Hamburg verloren die Biber mit 24:30 (11:15). Erstmals seit Ende Oktober waren knapp 40 Fans der aktiven Fanszene vor Ort, zwar nicht in der Anhalt-Arena, sondern vielmehr davor. Diese hatten ein Public Viewing iniziiert und feierten nach dem Spiel mit dem Team unter Einhaltung aller notwendigen Abstands- und Hygieneregeln die beiden Derbyerfolge aus der letzten Woche.
Beide Mannschaften starteten hoch konzentriert in die Begegnung und spielten konsequent ihre Angriffe durch. Vincent Sohmanns erfolgreicher Siebenmeter markierte das 4:4 (9. Minute). Bis dahin hatte der DRHV keinen Fehler gemacht, was sich positiv auf den Spielstand auswirkte. Dies blieb jedoch nicht so. In Unterzahl spielend reagierten die Hamburger blitzschnell nach einem technischen Fehler und konnten diese ohne Schaden überstehen und lagen kurz darauf nach einem Treffer von Leif Tissier mit 6:4 (11. Minute) in Führung. Der DRHV hielt dagegen, auch weil die Abwehr besser im Spiel war als gegen die Gummersbacher am letzten Donnerstag und Torhüter Philip Ambrosius sich das ein und andere Mal auszeichnen konnte. Max Emanuel, erfolgreichster Werfer aufseiten der Dessau-Roßlauer, verkürzte folgerichtig auf 9:10 (20. Minute). Das die Hamburger zurecht in dieser Saison um den Aufstieg spielen, bewiesen sie kurz darauf, als sie konsequent die Fehler der Biber bestraften und nach einem 3:0-Lauf ihre Führung auf 13:9 (24. Minute) ausbauten. Bis zur Halbzeitpause konnte der DRHV nicht mehr verkürzen und lag mit 11:15 zurück.
Das Team um Kapitän Vincent Sohmann kam mit viel Willen aus der Kabine zurück und verkürzte nach einem gehaltenen Siebenmeter von Julian Malek sowie einem Treffer von Tim Bielzer auf 13:15 (33. Minute). In der Abwehr nahm man Finn Wullenweber, der allein sechs Tore in Halbzeit eins warf, in Manndeckung. Das half zwar, um diesen aus dem Spiel zu nehmen, aber mit Leif Tissier besitzen die Hamburger einen exzellenten Eins-gegen-Eins Spieler in ihren Reihen, der jetzt Verantwortung übernahm und immer wieder zum Torerfolg kam. Die Fehlerquote beim DRHV erhöhte sich zunehmend, gerade im Zusammenspiel auf der rechten Seite verlor man insgesamt viermal den Ball, was die Hamburger gnadenlos ausnutzen. Somit war es auch nicht verwunderlich, dass die Gäste von der Elbe Mitte der zweiten Halbzeit nach einem Tor von Theis Bergmann mit 23:16 (46. Minute) in Führung lagen. Damit war die Partie entschieden, auch weil die Hamburger nicht nachließen und ihren Vorsprung weiter ausbauten. Am Ende konnte der DRHV das Ergebnis noch etwas freundlicher gestalten und sorgte mit dem letzten Treffer von Vincent Sohmann für den 24:30-Endstand.
Nach den beiden anstrengenden Wochen mit vier Spielen hat der DRHV jetzt ein paar Tage mehr Zeit, um sich auf den nächsten Gegner, die SG BBM Bietigheim, vorzubereiten.
Spieldaten
DRHV 06 – HSV Hamburg 24:30 (11:15)
DRHV 06: Philip Ambrosius (7 Paraden), Julian Malek (4 Paraden) – Max Emanuel (5), Vincent Sohmann (3/3), Timo Löser (3), Jakub Hrstka (3), Jan Zahradnicek (3), Oliver Seidler (2), Max Scheithauer (2), Yannick Danneberg (2), Tim Bielzer (1), Lennart Gliese, Daniel Schmidt, Jörn Persson, Nicolas Neumann
Schiedsrichter: Marvin Cesnik / Jonas Konrad
Zeitstrafen: 8:10 Minuten (Oliver Seidler 4, Daniel Schmidt 2, Nicolas Neumann 2)
Siebenmeter: DRHV 06: 3/3 – HSV Hamburg: 3/6
Zuschauer: keine (Anhalt-Arena, Dessau-Roßlau)
Stimmen zum Spiel
DRHV 06 – Trainer Uwe Jungandreas: Ein absolut verdienter Erfolg der Hamburger. Wir haben uns nach dem Spiel vom Donnerstag gegen Gummersbach viel vorgenommen. Man hat aber auch heute wieder gesehen, dass in der individuellen Klasse Unterschiede bestehen. Wenn wir nicht in der Lage sind, durch mannschaftliche Geschlossenheit, durch höhere Intensität und viel Leidenschaft dies wettzumachen, dann haben wir natürlich keine Chance. In der ersten Halbzeit haben wir weder Wullenwebers Würfe in den Griff bekommen noch Tissier Eins- gegen-Eins Situationen sowie die Ablagen zum Kreis. Das war auch in der zweiten Halbzeit ähnlich, obwohl wir versucht haben, es besser zu machen. Aber wenn du zum Schluss im Spiel das Eins-gegen-Eins nicht für dich entscheiden kannst, dann wird es schwierig. Im Angriff haben wir ganz gezielt das Hochstehen von Tissier auf der linken Abwehrseite angesprochen und spielen ihm trotzdem viermal den Ball in die Hand, dazu verlieren wir viermal den Ball im Zuspiel zum Kreis. Das ist des Guten zu viel, diese einfachen Dinge müssen wir abstellen. Es kann nicht sein, dass wir uns auf spezielle Dinge vorbereiten und laufen dann trotzdem in die Fallen hinein.
DRHV 06 – Yannick Danneberg (Rückraum Links): Wir wollten heute besser in der Defensive spielen und vor allem Wullenweber zu schwierigen Würfen aus dem Rückraum zwingen. Das hat leider nicht funktioniert. Da wir dieses nicht geschafft hatten, mussten wir etwas umstellen und haben dadurch Räume geschaffen, die die Hamburger im Eins-gegen-Eins vor allem durch Tissier ausgenutzt hatten. Trotz dessen haben wir versucht, bis zum Ende durchzuspielen und uns nicht aufgegeben wie zuletzt gegen Gummersbach. In den letzten Spielen muss jetzt wieder mehr von uns kommen. Gerade im Angriff müssen wir wieder konzentrierter agieren und unsere Fehler minimieren.