
Mit der Heimniederlage gegen den VfL Lübeck-Schwartau sind die Biber im Abstiegskampf angekommen. | Foto: Norman Gunkel
Heimspiele sind aktuell nicht die Paradedisziplin des DRHV. Auch gegen den VfL Lübeck-Schwartau gelingt es nicht, eine starke erste Halbzeit in Zählbares zu verwandeln. Trotz einer Vier-Tore-Führung zur Pause steht am Ende eine ernüchternde 25:30-Niederlage auf der Anzeigetafel. Nur neun Treffer im zweiten Durchgang – zu wenig, um gegen die kämpfenden Gäste bestehen zu können. Damit kassiert der DRHV die zweite Niederlage in Folge in eigener Halle. Beste Torschützen beim DRHV waren Vincent Bülow und Marcel Nowak mit jeweils fünf Treffern.
Der DRHV erwischte einen Blitzstart! Früh setzten sich die Hausherren angefeuert von den knapp 1500 Zuschauern in der Anhalt-Arena ab. Kapitän Vincent Bülow erhöhte die bereits herausgespielte Führung per Siebenmeter in der zehnten Minute auf 7:3. Die DRHV-Offensive erspielte sich gute Chancen und nutzte diese konsequent, während die Defensive kompakt stand und Lübeck kaum Raum zur Entfaltung ließ.
In der zwölften Minute dann der Schock für die Gäste. Linksaußen und bester Torjäger beim VfL Jan-Eric Speckmann traf erst zum 7:4, nur um Sekunden später nach einem Schlag ins Gesicht von Marcel Nowak die Rote Karte zu sehen. Doch der DRHV konnte zunächst kein großes Kapital daraus schlagen. Zwar blieb der Vorsprung konstant bei vier Toren, doch plötzlich tat man sich schwer gegen die aggressive Deckung der Lübecker. Leichte Ballverluste und ungenutzte Chancen verhinderten eine noch deutlichere Führung.
Zum Glück hatte der DRHV hinten einen starken Rückhalt: Philip Ambrosius glänzte mit acht Paraden und einer Fangquote von über 40 %, was seinem Team eine verdiente 16:12-Halbzeitführung sicherte.
Einbruch nach der Pause
Im zweiten Abschnitt kam es dann jedoch zu einem Bruch im Spiel der Hausherren. Die Gäste aus Lübeck kamen mit deutlich mehr Entschlossenheit aus der Kabine. Die Biber hingegen wirkten völlig von der Rolle, ließen Chance um Chance liegen – und wurden eiskalt bestraft.
Janik Schader glich für die Gäste in der 35. Minute zum 16:16 aus, und nur drei Minuten später führte Lübeck erstmals mit zwei Toren. Der DRHV schien zu wanken, doch aufgeben wollte das Team nicht. Vincent Bülow brachte die Hausherren in der 44. Minute wieder mit 22:21 in Front.
Doch nach dem erneuten Ausgleich stockte das Spiel auf beiden Seiten komplett – sechs Minuten lang fiel kein einziger Treffer. Dann übernahm Lübeck endgültig das Kommando. In der Crunchtime setzten sich die Gäste Tor um Tor ab. Vier Minuten vor Schluss lag der DRHV mit zwei Treffern zurück und hatte die Chance die Partie nochmals auszugleichen. Doch diese blieb ungenutzt. Am Ende kassierten die Blau-Weißen eine bittere 25:30-Niederlage nach einer desolaten zweiten Halbzeit.
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STIMME ZUM SPIEL
DRHV 06 – Trainer Uwe Jungandreas: Wir können die letzten Heimspiele übereinanderlegen. Auch gegen Hagen führten wir zur Pause mit 16:12, auch da ähnlich wie heute verwerfen wir in den letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit fünf Hundertprozentige. Dort muss man den Sack zumachen und mit sieben, acht führen. Gleich nach der Pause kommt dann der Kopf ins Spiel. Der Vorsprung war weg, wir liegen zurück, arbeiten uns noch mal ran. Aber zum Schluss kannst du alles machen und ausprobieren, wenn allen die Hand zittert, geht nichts. Wir bringen uns immer selbst in diese Situationen. Wir haben jetzt alle viel zu tun. Wir sind im Abstiegskampf angekommen und das muss jeder verarbeiten.
SPIELDATEN
DRHV 06 – VfL Lübeck-Schwartau 25:30 (16:12)
DRHV 06: Philip Ambrosius (12 Paraden), Janik Patzwaldt – Marcel Nowak (5), Vincent Bülow (5/2), Jakub Powarzyński (4), Yannick Danneberg (4/2), Yannick-Marcos Pust (3), Fynn Gonschor (2), Tillman Leu (1), Fritz-Leon Haake (1), Luka Baumgart, Tim Hertzfeld, Oskar Emanuel, Carl-Phillip Haake, Alexander Mitrović
Schiedsrichter: Fabian Friedel / Rick Herrmann
Zeitstrafen: 8:6 Minuten (Tillman Leu 2, Marcel Nowak 2, Luka Baumgart 2, Jakub Powarzyński 2)
Siebenmeter: DRHV 06: 4/5 – VfL Lübeck-Schwartau: 2/2
Zuschauer: 1453 (Anhalt-Arena, Dessau)
Direktlink zur Pressekonferenz: Biber TV