
Die DRHV-Fans werden am Freitagabend als achter Mann wieder für ordentlich Stimmung in der Anhalt-Arena sorgen. I Foto: Norman Gunkel
Am Freitagabend trifft der DRHV in der Anhalt-Arena auf den VfL Lübeck-Schwartau – eine Partie mit hoher Bedeutung für beide Teams. Für die Biber geht es darum, sich mit einem Heimsieg weiter von den Abstiegsrängen zu entfernen und einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt zu gehen. Die Gäste aus Lübeck hingegen könnten mit einem Erfolg in Dessau-Roßlau die Abstiegszone verlassen und sich etwas Luft im Tabellenkeller verschaffen. Geleitet wird die Begegnung von den Schiedsrichtern Fabian Friedel und Rick Herrmann. Tickets sind wie gewohnt über Ticketmaster, die Tourist-Info Dessau, den Verbindungspunkt Dessau sowie an der Abendkasse erhältlich.
Mit ordentlich Rückenwind reisen die Gäste aus Norddeutschland in die Bauhausstadt. Drei Punkte aus den letzten drei Spielen sprechen für sich – und selbst die knappe 28:29-Auswärtsniederlage in Balingen zeigt, dass der VfL Lübeck-Schwartau aktuell voll auf der Höhe ist. Besonders das Unentschieden gegen Dresden vor gut zwei Wochen sorgte für hitzige Diskussionen in der Handball-Welt.
Die Szene, die für Gesprächsstoff in ganz Deutschland sorgte: 13 Sekunden vor Schluss, Spielstand 32:33 – Lübecks Trainer David Röhrig nimmt die Auszeit. Die Strategie klar – der siebte Feldspieler soll ran, der zudem noch ein Torhütertrikot überstreifte, damit er gleich ins Tor zurücklaufen kann. Als der Angriff läuft, stehen plötzlich acht Feldspieler des VfL auf der Platte! Weder die Schiedsrichter noch das Kampfgericht oder die Dresdner bemerken den Regelverstoß, einzig Lübecks-Rechtsaußen Nadav Cohen bemerkte den Fehler, wurde jedoch von VfL-Trainer Röhrig wieder aufs Feld geschickt. Die Lübecker schafften es mit dem letzten Angriff die Partie noch auszugleichen und sich einen Punkt zu sichern! Das Kuriose: Da Dresden keinen Einspruch einlegte, bleibt das Ganze ohne Konsequenzen. Bleibt nur zu hoffen, dass dieser eine Punkt am Ende der Saison nicht über den Abstieg eines anderen Vereins mit entscheiden wird.
Dass die Lübecker voll im Abstiegskampf angekommen sind, bewiesen sie eindrucksvoll im letzten Heimspiel gegen den ASV Hamm-Westfalen. Mit viel Einsatz und Leidenschaft sicherten sie sich beim 30:26-Erfolg zwei ganz wichtige Punkte – es war zugleich der erste Sieg in der Rückrunde. Überragender Mann des Abends: Niko Blaauw mit neun Toren und sechs weiteren direkten Torbeteiligungen. Doch auch Janik Schrader, bester Feldtorschütze der Norddeutschen, sowie Linksaußen Jan-Eric Speckmann drückten dem Spiel ihren Stempel auf. Auf dieses Trio sollten die Biber am Freitagabend in der Anhalt-Arena ganz besonders achten.
Biber setzen auf Kampfgeist und den „einzig wahren achten Mann“!
Auf den einzig wahren achten Mann wird es auch am Freitagabend ankommen – die DRHV-Fans! Die sind dafür bekannt, in der heimischen Anhalt-Arena für ohrenbetäubenden Lärm und eine hitzige Atmosphäre zu sorgen. Laut, lauter, noch lauter – so die Devise! Eine Unterstützung, die die Biber zu schätzen wissen und die auf dem Spielfeld für den entscheidenden Extra-Kick sorgt.
Dass dieser benötigt wird, dazu reicht ein Blick auf die Tabelle, die die enorme Spannung in der 2. Handball-Bundesliga zeigt. Die Biber stehen mit 25:25 Punkten auf Rang neun, aber der Abstand zum VfL Lübeck-Schwartau auf Rang 17 beträgt nur magere fünf Punkte. Ganze elf Teams befinden sich noch mitten im Abstiegskampf – eine irre und einmalige Konstellation. Mit dem achten Mann im Rücken will das Team um Kapitän Vincent Bülow am Freitagabend die zwei Punkte in Dessau-Roßlau behalten, um selbst einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt zu machen und sich im Tabellenmittelfeld zu festigen.
Die Fans des DRHV dürfen sich am Freitag auf ein Comeback freuen: Torhüter Janik Patzwaldt ist zurück! Nach seinem erfolgreichen „Back to Competition“-Test zu Wochenbeginn kann der Torhüter ab sofort wieder eingesetzt werden. Ebenfalls wieder im Kader stehen Carl-Phillip Haake und Alexander Mitrović. Damit hat Cheftrainer Uwe Jungandreas wieder mehr Optionen als in den vergangenen drei Partien.
Jungandreas sieht sein Team in guter Verfassung, warnt aber davor, dass die Liga in dieser Saison kaum Fehler verzeiht: „Jede Woche ist alles anders – die Tagesform entscheidet über Sieg oder Niederlage. Jedes Spiel ist wichtig.“ Gegen Lübeck-Schwartau benötigt man eine starke Defensive: „Hinten heißt es kompakt stehen und übers Zentrum keine Durchbrüche und Anspiele an den Kreis zu zulassen. Im Angriff müssen wir uns unsere Chancen erarbeiten und diese nutzen.“
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DRHV-Trainer Uwe Jungandreas über den Gegner: Der VfL Lübeck-Schwartau ist eine sehr spielstarke Mannschaft mit individuell guten Spielern und etwas unorthodoxen Abwehrvarianten. Sie sind sehr gut in die Saison gestartet, hatten danach einige Verletzungsprobleme und sind schwer aus der Winterpause gekommen. Zuletzt haben sie wieder ordentliche Leistungen gezeigt. Sie agieren aus einer 6:0-Abwehr, die sich dann in offensivere Varianten verschiebt. Dadurch wirst du immer wieder in Zweikämpfe verwickelt. Eine Defensive, die nicht ganz einfach zu bespielen ist. Aus der Abwehr heraus kommen sie gut ins Tempospiel und zu einfachen Toren. Im Angriff spielen sie mit vielen Varianten, sind sehr einsatzstark mit vielen guten Eins-gegen-eins Spielern.
DIE LETZTEN DUELLE
VfL Lübeck-Schwartau – Dessau-Roßlauer HV 22:26 (27.10.2024)
Dessau-Roßlauer HV – VfL Lübeck-Schwartau 32:29 (23.02.2024)
ÜBERTRAGUNG
Live-Stream: Das Spiel wird ab 19:30 Uhr auf DYN übertragen
Live-Ticker: Live-Ticker der 2. Handball-Bundesliga