
Yannick-Marcos Pust war mit seinen sechs Treffern beim Gastspiel in Hüttenberg der treffsicherste Spieler der Biber. I Foto: Jenniver Röczey
Wieder einmal kein Spiel für schwache Nerven! Nach einer durchwachsenen ersten Halbzeit gehen wir mit einem 9:12-Rückstand in die Kabine. Doch im zweiten Abschnitt zeigen wir ein anderes Gesicht. Der Wechsel auf der Spielmacherposition – Fritz-Leon Haake übernahm für Vincent Bülow – bringt frischen Wind, und bis fünf Minuten vor Schluss läuft es auch vielversprechend. Trotz eines zwischenzeitlichen Vier-Tore-Rückstands kämpfen wir uns zurück, drehen die Partie und gehen sogar in Führung. Am Ende macht uns die hohe Fehlerquote einen Strich durch die Rechnung, so das man die Heimreise ohne Punkte antreten musste. Bester Torschütze bei den Bibern war Yannick-Marcos Pust mit sechs Treffern.
Beflügelt vom letzten Heimsieg gegen Großwallstadt starteten die Biber selbstbewusst in die Partie gegen Hüttenberg – und das war von der ersten Sekunde an spürbar. Mit viel Tempo und Entschlossenheit erspielte man sich schnell eine 4:1-Führung, wenig später stand es 5:2. Nach neun Minuten schien alles nach Plan zu laufen, der nächste Auswärts-Coup lag in der Luft.
Doch dann riss der Faden. Besonders im Angriff fehlte plötzlich die Präzision: überhastete Pässe, unnötige Ballverluste – Hüttenberg ließ sich nicht lange bitten und bestrafte unsere Nachlässigkeiten eiskalt. Ein 5:0-Lauf drehte das Spiel, plötzlich lag man mit 5:7 zurück. Erst Yannick-Marcos Pust durchbrach die neunminütige Torflaute in der 18. Minute und verkürzte auf 6:7. Defensiv hielt der DRHV zwar über die gesamte Spielzeit gut dagegen, doch offensiv fand man kein Mittel gegen die aggressive 3:2:1-Deckung der Gastgeber. Die Bilanz zur Pause sprach eine deutliche Sprache: nur 13 Abschlüsse aus 25 Angriffen, dazu zehn technische Fehler. So ging es mit einem ernüchternden 9:12-Rückstand in die Kabine.
Last-Second-Treffer besiegelt bittere Niederlage
Auch nach der Pause änderte sich das Bild erst mal nicht: Die Biber bissen sich weiter an der Hüttenberger Abwehr die Zähne aus. In der 35. Minute erhöhte Niklas Theiß auf 14:10 – der erste Vier-Tore-Rückstand für den DRHV. Trainer Uwe Jungandreas reagierte und stellte um: Fritz-Leon Haake übernahm die Spielmacherrolle von Vincent Bülow – eine Entscheidung, die sich kurz darauf auszahlen sollte.
Beim Stand von 16:12 zog die DRHV-Defensive die Zügel an und ließ ganze acht Minuten lang keinen Gegentreffer zu. Gleichzeitig zeigte der Angriff nun die nötige Kaltschnäuzigkeit. In der 47. Minute war es Jakub Powarzyński, der den DRHV wieder in Führung brachte – 17:16! Das Spiel war gedreht. Doch die Partie blieb weiterhin ein Nervenspiel. Sieben Minuten vor Schluss bot sich Kapitän Vincent Bülow die Chance, per Siebenmeter auf drei Tore zu erhöhen – doch Hüttenbergs Keeper Simon Böhme parierte und hielt sein Team im Spiel. Bei eigener 22:20-Führung unterliefen den Bibern zwei technische Fehler in Folge. Hüttenberg nutzte die Einladungen eiskalt, glich aus und ging eine Minute vor Schluss wieder selbst in Führung.
Diese konnte Yannick-Marcos Pust zwar nochmals egalisieren und stellte mit seinem Treffer noch einmal auf 24:24. Den letzten Angriff elf Sekunden vor dem Ende hatten jedoch die Hüttenberger. Die Biber versuchten mit einer offensiven Deckung, den Gegner vom Tor fernzuhalten – doch es gelang nicht. Phillip Schwarz netzte drei Sekunden vor der Schlusssirene ein und besiegelte die 24:25-Niederlage der Biber.
Anzeige
STIMME ZUM SPIEL
DRHV 06 – Trainer Uwe Jungandreas: Über 60 Minuten haben wir eine gute Abwehr gespielt und waren immer präsent. In der ersten Halbzeit haben wir im Angriff wenig Lösungen gefunden, und wir machen zu viele technische Fehler im Tempospiel. Nach der Pause haben wir das deutlich besser gemacht. Die Abwehr stand weiterhin gut, und im Angriff mit Fritz-Leon Haake auf der Mitte fanden wir im Angriff bessere Lösungen. Wir waren durchschlagskräftiger und hatten – wie zuletzt – Mitte der zweiten Halbzeit die Chance, das Spiel für uns zu entscheiden. Das haben wir jedoch nicht gemacht, und am Ende lief es anders als in der Vorwoche. Die eine Woche reicht es, die nächste wieder nicht. So nah liegt das beisammen.
SPIELDATEN
TV 05/07 Hüttenberg – DRHV 06 25:24 (12:9)
DRHV 06: Philip Ambrosius (11 Paraden), Max Mohs – Yannick-Marcos Pust (6/1), Jakub Powarzyński (4), Tillman Leu (4), Alexander Mitrović (3), Marcel Nowak (3), Fritz-Leon Haake (2), Tim Hertzfeld (1), Vincent Bülow (1/1), Fynn Gonschor, Oskar Emanuel, Luka Baumgart, Friedrich Schmitt, David Mišových
Schiedsrichter: Christopher Hillebrand / Stefan Umbescheidt
Zeitstrafen: 6:12 Minuten (Jakub Powarzyński 2, Fritz-Leon Haake 2, Tillman Leu 4, Luka Baumgart 2 + Rote Karte 52. Minute)
Siebenmeter: TV 05/07 Hüttenberg: 0/0 – DRHV 06: 2/4
Zuschauer: 1300 (Sportzentrum, Hüttenberg)