
Tillman Leu erzielte in 94 Pflichtspielen für die Biber 179 Tore. I Foto: DRHV 06
Tillman Leu wird den Dessau-Roßlauer HV am Ende der Saison verlassen. Der Kreisläufer wird ab Sommer für den Bundesligisten ThSV Eisenach auflaufen.
Der gebürtige Schweriner begann seine Handballkarriere bei den Mecklenburger Stieren in seiner Heimatstadt und besuchte dort das Sportgymnasium. Nach dem Abitur entschied er sich für den Wechsel zum Dessau-Roßlauer HV, um seinen Traum, Handballprofi zu werden, zu verwirklichen. Seit der Saison 2021/22 spielte er bei den Bibern und hat seitdem eine beeindruckende Entwicklung durchlaufen, die ihn nun in die stärkste Liga der Welt führen soll. Ein Handballtraum, der für ihn wahr wird. „Die Entscheidung, nach Eisenach zu wechseln, ist keine gegen den DRHV, sondern vielmehr die Chance, meinen Handballtraum zu leben“, kommentiert Leu seinen Wechsel. Eine Entscheidung du ihm in Dessau-Roßlau wohl keiner übel nehmen wird.
Anfang 2021 absolvierte „Tiller“, wie er von seinen Mitspielern genannt wird, ein zweitägiges Probetraining in Dessau und wusste zu überzeugen. DRHV-Cheftrainer Uwe Jungandreas erkannte sein Potenzial sofort und gab Manager Sebastian Glock das Signal, den Rohdiamanten zu verpflichten. Dabei war ihm bewusst, dass noch viel Arbeit nötig sein würde, um den Kreisläufer weiterzuentwickeln. „Tillman ist der Prototyp eines Spielers, der sich Schritt für Schritt nach oben gearbeitet hat – ein Spieler mit einer unglaublichen Mentalität und starkem Willen. So einen Spieler wünscht sich jeder Trainer. Immer positiv gestimmt, athletisch und topfit. Ich freue mich sehr für ihn, dass er nun seinen Traum, in der Bundesliga zu spielen, verwirklichen kann. Vor allem aber auch, weil er mit dem ThSV Eisenach zu einem Verein wechselt, der perfekt zu seiner Mentalität passt“, erklärt Jungandreas.
„Ich muss mich vor allem bei Uwe bedanken, der mir damals sein Vertrauen geschenkt hat. Ich kam als niemand nach Dessau und gehe jetzt in die Handball-Bundesliga. Daran hat Uwe einen sehr großen Anteil – er hat nie lockergelassen und mich immer unterstützt“, sagt Leu über seine Zeit mit Cheftrainer Uwe Jungandreas. „Außerdem möchte ich meiner Familie, meiner Freundin und meinen Freunden danken, die immer für mich da waren – vor allem in der schwierigen Phase nach meinem Kreuzbandriss. Ihre Unterstützung war unglaublich wertvoll.“
Im April 2023 beim Auswärtsspiel in Würzburg verdrehte er sich ohne Gegnereinwirkung beim Wurf das linke Knie und riss sich das Kreuzband. Seine Rehabilitation absolvierte er im ASEVIDA Reha-Zentrum in Leipzig, wo er Tommy Kreutzberg und Sebastian Brunn kennenlernte. „Das war ein riesiger Glücksfall. Ich bin auch jetzt noch einmal die Woche dort und arbeite weiterhin mit Tommy zusammen. Ich bin allen dort sehr dankbar“, erklärt Leu.
Seit Februar 2024 ist Tillman Leu wieder auf der Platte und beeindruckt seither mit stetig konstanten Leistungen. Er hat sich zum Führungsspieler im Kader der Biber entwickelt. Einfach wird der Abschied für den Kreisläufer jedoch nicht. „In all den Jahren habe ich hier viele Freunde gefunden. Wir als Team sind eine Einheit – nicht nur Mitspieler, sondern Freunde“, sagt Leu.
Leu, der mit seiner positiven Art auffällt, wird nicht nur im Team der Biber eine Lücke hinterlassen. Auch bei den DRHV-Anhängern genießt er großes Ansehen. „Die Fans haben mich damals super aufgenommen, obwohl sie mich gar nicht kannten. Sie feiern jede Aktion und unterstützen einen. Das ist nicht selbstverständlich. Diese Energie spürt man auf der Platte, das gibt dir Rückenwind und pusht dich enorm“, beschreibt er die besondere Verbindung zur DRHV-Fanszene.
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