Nach der Länderspielpause und dem damit verbundenen spielfreien Wochenende kehrt der DRHV 06 in den Ligaalltag zurück. Am Samstagabend geht es für die Biber auswärts zum HSC 2000 Coburg. Die Begegnung in der HUK-Coburg Arena wird um 19:30 Uhr von den Schiedsrichterinnen Katharina Heinz und Sonja Lenhardt angepfiffen.
Gleich drei Spieler des DRHV 06 waren in der vergangenen Woche mit ihren Nationalteams im Einsatz – mit unterschiedlichen Ergebnissen. Während Tim Hertzfeld und Fritz-Leon Haake sich in der U21-Auswahl in zwei Partien gegen Polen für die U21-Weltmeisterschaft im Sommer empfehlen konnten, kämpfte David Mišových mit der slowakischen Nationalmannschaft um wertvolle Punkte in der Qualifikation zur Europameisterschaft 2026. Hertzfeld und Haake meisterten ihre Aufgaben bravourös und feierten zwei klare Siege gegen Polen, bei denen sie mit starken Leistungen glänzten. Mišových und die Slowakei hingegen mussten gegen Ungarn und Montenegro zwei Niederlagen einstecken. Doch der Rechtsaußen wusste zu überzeugen, erzielte gegen die Ungarn drei Tore und gegen Montenegro war er viermal erfolgreich. Seit Mittwoch sind alle drei Spieler wieder im Teamtraining und haben sich auf das bevorstehende Duell gegen den fast Tabellennachbarn Coburg vorbereitet.
Die Oberfranken haben im bisherigen Saisonverlauf einen Punkt mehr auf dem Konto als die Biber und rangieren derzeit auf dem zehnten Tabellenplatz – exakt jenem Rang, den der DRHV 06 als Saisonziel ausgegeben hat. Besonders in der eigenen Halle sind die Coburger eine Macht. Lediglich gegen den Topfavoriten auf den Aufstieg Bergischen HC verlor man knapp mit 24:25 und teilte sich mit dem ASV Hamm-Westfalen beim 33:33 die Punkte. Ansonsten konnte man vor heimischen Publikum bereits drei Siege feiern.
Für Trainer Anel Mahmutefendic, der im Sommer vom Traditionsclub VfL Gummersbach kam, ist es seine erste Spielzeit als Chefcoach in der 2. Handball-Bundesliga. Bis 2020 stand er bei den Gummersbachern als Co-Trainer an der Seite des Isländers Gudjon Valur Sigurdsson und feierte 2022 mit dem Verein den Aufstieg in die Handball-Bundesliga. Der gebürtige Jugoslawe, der als Teenager während des Krieges in die Niederlande floh, hat einen Großteil seiner Handballkarriere in den Niederlanden verbracht. In Coburg trat Mahmutefendic die Nachfolge von Jan Gorr an, der sich seit Sommer wieder voll auf seine Rolle als Geschäftsführer der Coburger konzentriert.
Fünf Spieler des Coburger Kaders waren in der vergangenen Woche im Nationaltrikot unterwegs – darunter auch Rückraum-Shooter Janis Pavels Valkovskis. Der torgefährliche Allrounder, der neben der deutschen auch die lettische Staatsbürgerschaft besitzt, führt die Torjägerliste des HSC mit 51 Treffern an. Im Oktober zeigte Valkovskis, warum er zu den wertvollsten Spielern der Liga zählt: Zweimal knackte er den HPI-Wert von 100 und stand damit völlig verdient zur Wahl zum „Spieler des Monats“ in der 2. HBL. Am Ende sicherte sich jedoch ein anderer Coburger die begehrte Auszeichnung: Jesper Schmidt eroberte sich die Gunst der Fans und verwies Valkovskis auf Platz zwei. Das Coburger Erfolgstrio komplettierte Bartlomiej Bis, der sich ebenfalls unter die Nominierten spielte. Mit einem Durchschnitts-HPI von 86 in vier Spielen im Oktober setzte der Kreisläufer ein Ausrufezeichen – gemeinsam mit Valkovskis der höchste Liga-Schnitt. Drei Spieler auf die man am Samstag ein Auge haben sollte.
Personallage entspannt sich vor Auswärtsspiel in Coburg
Bei den Bibern hat sich die Personalsituation rechtzeitig vor dem schweren Auswärtsspiel in Coburg leicht entspannt. Luka Baumgart wird am Samstag mit nach Coburg reisen und soll – wenn alles nach Plan läuft – auch eingesetzt werden. Dazu kehrt DRHV-Cheftrainer Uwe Jungandreas nach seiner Bandscheiben-Operation an die Seitenlinie zurück.
Leicht wird die Aufgabe jedoch nicht. Die Coburger strotzen vermutlich vor Selbstvertrauen, nachdem sie am Mittwochabend den favorisierten Erstligisten TBV Lemgo-Lippe im DHB-Pokal-Achtelfinale mit einem knappen 29:28 in die Knie gezwungen haben. Doch trotz der gestärkten Coburger sieht Jungandreas sein Team alles andere als chancenlos. Immerhin sammelte der DRHV 06 aus den letzten fünf Spielen satte sieben Punkte und geht ebenfalls mit einer ordentlichen Portion Selbstbewusstsein in das Duell. „Wir müssen eine starke Defensive stellen, im Eins-gegen-eins gut agieren, untereinander aushelfen und gegen die Kreisläufer gegenhalten“, fordert Jungandreas von seiner Mannschaft. „Coburg verfügt über ein starkes Tempospiel, daher brauchen wir ein gutes Rückzugsverhalten. Im Angriff müssen wir von allen Positionen Druck ausüben und dabei so effektiv wie möglich abschließen.“
Lautstark und voller Leidenschaft stehen dann wieder die Fans hinter ihrem Team – am Samstag steht die erste Tour im großen Fanbus an! Zusätzlich haben die ZABporters den Aufruf gestartet: Alle Mitreisenden sollen im DRHV-Trikot auf die Reise machen, ganz gleich aus welcher Saison. Ein farbenfrohes Meer an Blau und Weiß wird sich somit auf den Weg nach Oberfranken machen und das Team anfeuern.
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DRHV-Trainer Uwe Jungandreas über den Gegner: Wenn man sich die Spiele der Coburger anschaut, dann fragt man sich eigentlich, warum sie schon so viele Minuspunkte haben. Sie spielen unglaublich gut, mit einer körperlich sehr robusten Abwehr inklusive eines starken Mittelblocks. Im Angriff agieren sie sehr variabel und sind von allen Rückraumpositionen brandgefährlich. Mit Petros Boukovinas hatten sie sich zudem mit einer der besten Torhüter der Liga verstärkt. Eine sehr erfahrene Mannschaft. Sie hatten zwischendurch mal immer ein Spiel oder wie in Minden eine Halbzeit wo sie nicht gut spielten. Sie spielen einen sehr guten und attraktiven Handball.
DIE LETZTEN DUELLE
Dessau-Roßlauer HV – HSC 2000 Coburg 27:30 (18.05.2024)
HSC 2000 Coburg – Dessau-Roßlauer HV 30:25 (21.11.2023)
ÜBERTRAGUNG
Live-Stream: Das Spiel wird ab 19:30 Uhr auf DYN übertragen
Live-Ticker: Live-Ticker der 2. Handball-Bundesliga