Nach Abpfiff liegt ein Wechselbad der Gefühle in der Luft der Sporthalle Marie-Curie-Gymnasium in Leipzig-Mockau. Wut und Unverständnis reichen Enttäuschung und einer gewissen Ratlosigkeit die Hand. Am vergangenen Sonntag endete das Spiel zwischen den Damen des DRHV 06 und dem Aufsteiger TuS Leipzig-Mockau mit 21:21 Unentschieden. Die Frage nach einem gewonnenen oder verlorenen Punkt bestimmte die Stimmung nach Spielende. Rückblickend steht jedoch eine verdiente Punkteteilung in einer hart umkämpften Partie, nach der es für das Team von Frank Eichardt streckenweise nicht aussah.
Ab dem Anwurf zur ersten Spielminute lieferten sich beide Mannschaften ein stetiges Hin und Her, immer wieder kam es zu Führungswechseln und weder das Team aus Leipzig noch der DRHV 06 konnte sich entscheidend absetzen. Nach etwas mehr als zehn gespielten Minuten stand ein 5:5 an der Anzeigetafel. Geprägt war die erste Halbzeit beidseitig hauptsächlich von starken Einzelaktion, weniger funktionierte das einfache Druckspiel oder schnelles Konterspiel. Ohne die einfachen Tore wurde jeder Treffer zu einer Kraft- und Nervenfrage. Dabei versuchte die DRHV-Sieben das zweikampfstarke Angriffsspiel der Gegnerinnen durch eine offensive, flexible Abwehr bestmöglich zu stören. Eine Sekunde vor dem Signal zur Halbzeitpause stellte Sandra Hildebrandt erneut auf Gleichstand für den DRHV 06. Mit einem 12:12 ging es in die Kabine.
Das Ziel für die letzten 30 Minuten war klar, gegen den Leipziger Liga-Neuling wollte man zwei Punkte sicher machen. Den besseren Start erwischten jedoch die Frauen von Leipzig-Mockau. So konnten sie bis zur 43. Spielminute einen drei Tore Vorsprung behaupten. Tor für Tor und Aktion für Aktion kämpften sich die DRHV-Frauen zurück in die Partie, denen bei hoher Spielintensität nur ein sehr kleiner Kader zur Verfügung stand. Bei einem Stand von 21:21 und noch einer zu spielenden Minute zog DRHV-Trainer Eichardt die Grüne Karte. Es hieß, den Angriff so lange wie möglich auszuspielen, um final eine klare Wurfchance zu kreieren. Der Dessauer Plan schien aufzugehen, doch als der Ball auf Sandra Hildebrandt abgeräumt wurde und diese zum Wurf ansetzte, ertönte der Pfiff des Feldschiedsrichters, da die mögliche Passzahl im Zeitspiel scheinbar überschritten wurde. Eine umstrittene Entscheidung, mit der sich das Team des DRHV 06 lautstark unzufrieden zeigte. Doch auch dem Leipziger Team gelangt der Führungstreffer nicht und so endete das Spiel mit Remis.
Auch wenn das Ziel Sieg am Ende nicht erreicht wurde, zeigten die DRHV-Damen Nervenstärke, Kampfgeist und gegenseitige Unterstützung. „Wenn wir gemeinsam weiter arbeiten und so einen Teamspirit in die Spiele mitnehmen, ist fest mit uns zu rechnen“, so Trainer Eichardt zum Punktgewinn. Diese Stärken heißt es dann am kommenden Samstag gegen den Tabellennachbarn vom Görlitzer HC auf die Platte zu bringen.
Spieldaten
TuS Leipzig-Mockau vs. DRHV 06 21:21 (12:12)
DRHV 06: Laura Wolf (TW), Sarah Laneus (TW) – Sandra Hildebrandt (6), Lia Christin Hoffmann (5/3), Isabell Janze (3), Ann-Christin König (2), Emy Meyer (2), Lilli Hoffmann (2), Rika Müller (1), Anne Baier, Lara Marie Loos
Schiedsrichter: Oliver Niedtner / André Parfil
Zeitstrafen: 4:6 Minuten
Siebenmeter: TuS Leipzig-Mockau: 3/4 – DRHV 06: 3/5