Bevor die Biber am kommenden Mittwoch den TuS Ferndorf in der heimischen Anhalt-Arena empfangen, wartet auf das Team vom Dessau-Roßlauer HV erst noch ein harter Brocken im hohen Norden: der VfL Lübeck-Schwartau. Aktuell belegt der VfL mit 9:7 Punkten den elften Tabellenrang. Los gehts in der Hansehalle um 17:00 Uhr. Geleitet wird die Partie von den beiden Schiedsrichtern Konrad Gimmler und Jannik Rips.
Der VfL Lübeck-Schwartau scheint sich in den letzten Jahren ein wenig als Lieblingsgegner der Biber zu entpuppen. Die Bilanz spricht jedenfalls klar für die Dessau-Roßlauer: In den letzten sechs Begegnungen gingen die Biber nie als Verlierer vom Feld – vier Siege, zwei Unentschieden. Eine starke Serie, die die Mannschaft sicherlich gern fortsetzen würde. Doch das wird alles andere als ein Selbstläufer.
Das liegt zum Teil an der Hansehalle, die sich regelmäßig in die „Hansehölle“ verwandelt und bekannt ist für ihre hitzige Atmosphäre. Das musste auch der TV 05/07 Hüttenberg am fünften Spieltag schmerzhaft erfahren, als sie beim 19:27 von den Norddeutschen regelrecht überrollt wurden. Generell sind die Lübecker stark in die Saison gestartet: Drei Siege zum Auftakt, nur eine knappe Niederlage in Minden und ein hart erkämpfter Punkt in Dresden. Nur gegen den Bundesliga-Absteiger HBW Balingen-Weilstetten war man bei der 25:37-Niederlage chancenlos.
Vieles läuft beim VfL Lübeck-Schwartau über die eingespielte Achse Janik Schrader, Ole Hagedorn und Jan-Eric Speckmann. Das Trio harmoniert mittlerweile perfekt, schließlich gehen die drei schon in ihre dritte gemeinsame Saison. Ob sie am Sonntag gemeinsam auflaufen können, bleibt fraglich, da Janik Schrader bereits am letzten Spieltag in Hamm fehlte. Dort verlor das Team von VfL-Trainer David Röhrig noch mit 28:33 trotz einer 17:14-Führung zur Halbzeitpause. Auch den Norddeutschen plagen aktuell Verletzungssorgen, ein Grund warum ihnen beim ASV in der zweiten Halbzeit laut Röhrig die Kraft ausging und man die Partie noch verlor.
Eine bedeutende Veränderung gibt es allerdings auch zu den Vorjahren: Torhüterlegende Dennis Klockmann hat im Alter von 41 Jahren im Sommer seine erfolgreiche Karriere beendet. Sein Nachfolger, Nils Conrad, der seit 2020 beim VfL spielt, bildet nun gemeinsam mit Paul Dreyer das neue Torhütergespann.
Die Aufgabe für die Biber am Sonntagnachmittag wird alles andere als leicht – und das gleich aus mehreren Gründen. Es ist nicht nur das dritte Spiel in nur zehn Tagen, auch die angespannte Personalsituation dürfte sich frühestens nach der Länderspielpause entspannen. Als wäre das nicht genug, muss Cheftrainer Uwe Jungandreas passen: Wegen eines Bandscheibenvorfalls haben ihm die Ärzte dringend abgeraten, die Reise nach Lübeck anzutreten. Stattdessen wird Co-Trainer Vanja Radić das Kommando an der Seitenlinie übernehmen und die Mannschaft durch die Partie führen.
Bereits in den beiden Vorbereitungseinheiten auf das Spiel am Sonntag leitete Vanja Radić das Training. Dabei ging es nicht nur um taktische Feinheiten, sondern auch um die Verarbeitung der Niederlage gegen die Eulen Ludwigshafen. „Für uns ist entscheidend, dass am Sonntag jeder sein volles Leistungsvermögen abruft“, betonte Radić im Vorfeld. „Wir müssen es schaffen, konstant auf hohem Niveau zu agieren – das hat uns zuletzt gegen die Eulen gefehlt. Unser Fokus liegt darauf: Wenn jeder sein Potenzial ausschöpft, können wir mit jedem Verein der Liga mithalten.“
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DRHV 06 Co-Trainer Vanja Radić über den Gegner: Die große Stärke des VfL Lübeck-Schwartau liegt in der Breite und Flexibilität ihres Kaders. Sie passen sich an den jeweiligen Gegner an und spielen mit beeindruckender Entschlossenheit und viel Tempo. In den bisherigen Spielen überzeugte das Team mit viel Entschlossenheit in den Auslösehandlungen und dem Zug zum Tor – ganz gleich, wer gerade auf dem Feld steht. Ihr schnelles Tempospiel ist mehr als überzeugend, woraus sie sehr viele Treffer erzielen. Unabhängig wer spielt, jeder im Team ist bereit, alles zu investieren. Das macht den VfL Lübeck-Schwartau so gefährlich. Auch in der Defensive überzeugen sie mit einer flexiblen Abwehr und gutem Zweikampfverhalten.
DIE LETZTEN DUELLE
Dessau-Roßlauer HV – VfL Lübeck-Schwartau 32:29 (23.02.2023)
VfL Lübeck-Schwartau – Dessau-Roßlauer HV 34:39 (29.09.2023)
ÜBERTRAGUNG
Live-Stream: Das Spiel wird ab 17:00 Uhr auf DYN übertragen
Live-Ticker: Live-Ticker der 2. Handball-Bundesliga