Biber auswärts beim Bundesligaabsteiger gefordert

Fritz-Leon Haake gegen den ASV Hamm-Westfalen Saison 2024/25

Fritz-Leon Haake stand mit seiner Leistung gegen den ASV Hamm-Westfalen in der Mannschaft des 4. Spieltags der 2. HBL. I Foto: Moritz Kaufmann

Zum Abschluss des 5. Spieltags in der 2. Handball-Bundesliga gastieren wir am Montagabend beim Bundesligaabsteiger HBW Balingen-Weilstetten. Die „Gallier von der Alb“ sind für ihre Verhältnisse nicht optimal in die Saison gestartet. Zwei Siege stehen bereits zwei Niederlagen gegenüber. Los geht’s in der Sparkassen Arena Balingen um 19:30 Uhr. Geleitet wird die Partie von den beiden Schiedsrichtern Leon Bärmann und Nico Bärmann.

Für die Baden-Württemberger verlief der Saisonstart bisher nicht nach Plan. Zwei Siegen stehen bereits zwei Niederlagen gegenüber – nicht der erhoffte Auftakt für eine Mannschaft, die sich klar das obere Tabellendrittel als Ziel gesetzt hat. Dennoch zeigte sich das Team von Trainer Matthias Flohr zuletzt wieder in starker Form: Ein verdienter 35:31-Sieg beim HC Elbflorenz Dresden am letzten Spieltag sowie der Heimsieg im DHB-Pokal gegen die HSG Wetzlar könnte den Schwaben den dringend benötigten Auftrieb geben. Flohr kehrte diesen Sommer zu den Balingern zurück, nachdem er von 2016 bis 2019 selbst das Trikot der „Gallier“ getragen und anschließend bis 2022 als Co-Trainer fungiert hatte. Nun, nach zwei Jahren als Cheftrainer beim TSV Bayer Dormagen, steht er erneut an der Seitenlinie seines alten Vereins und hat eine anspruchsvolle Aufgabe zu erfüllen: Zehn Spieler verließen die Mannschaft nach dem Abstieg, acht Neue mussten in der Vorbereitungsphase im Sommer integriert werden. Eine echte Bewährungsprobe für den ehemaligen Nationalspieler.

Eine der neuen Stützen der Balinger ist Sascha Pfattheicher, der vom TBV Stuttgart kam und auf Rechtsaußen eine echte Verstärkung ist. Mit 30 Toren, davon 16 per Siebenmeter, führt der gebürtige Karlsruher nicht nur die interne Torjägerliste an, sondern rangiert auch unter den Top 3 Torschützen der 2. Handball-Bundesliga. Den ein oder anderen Treffer hat ihm Elias Huber aufgelegt. Der 22-Jährige spielte bereits in der A-Jugend für die JSG Balingen-Weilstetten und schaffte darüber den Sprung in den Bundesliga-Perspektivkader. Mittlerweile hat er sich zum Spielmacher gemausert, lenkt das Spiel der Balinger und zeigt, dass die Nachwuchsförderung beim HBW Früchte trägt.

Personelle Neuigkeiten gab es zum Start ins Wochenende bei den Bibern – allerdings unfreiwilliger Natur. Torhüter Janik Patzwaldt musste nach einem Zusammenprall mit Tom Jansen im letzten Spiel beim ASV Hamm-Westfalen verletzt vom Feld. Eine Knieoperation folgte und die bittere Diagnose: Mindestens sechs Monate Pause. Die Verantwortlichen beim DRHV 06 handelten schnell und verpflichteten Max Mohs vom SV 04 Plauen-Oberlosa aus der 3. Liga. Der 24-Jährige wird bereits am Montagabend neben Philip Ambrosius das neue Torhütergespann der Biber bilden.

Am Montagabend wird Alexander Mitrović wieder im Kader stehen. Ob es schon für einen Einsatz reichen wird, bleibt abzuwarten. Die Marschroute von DRHV-Trainer Uwe Jungandreas ändert sich jedoch auch im Spiel gegen Balingen nicht. Gegen den ASV Hamm-Westfalen lag das Problem nicht in der Defensive, sondern vermehrt im Angriff: In den entscheidenden Phasen unterliefen dem Team zu viele Fehler, die zu einfachen Gegentore führten. Besonders bitter, da die Mannschaft lange Zeit das Spiel offen gestalten konnte und nach der Pause einen Drei-Tore-Rückstand wieder ausgleichen konnte.

„Gegen Balingen muss unsere Defensive genauso stabil stehen wie gegen den ASV Hamm-Westfalen. Da gibt es kein Wenn und Aber – das ist unsere Grundlage“, betont Jungandreas. „Im Angriff müssen wir die Fehlerquote verringern und unsere Angriffseffektivität steigern, besonders bei klaren Torchancen. Da ist noch viel Luft nach oben.“

DRHV-Trainer Uwe Jungandreas über den Gegner: Jahrelang hat Balingen in der ersten Liga gespielt, in den letzten Jahren ging es mal hoch und mal runter. Wenn es für die Bundesliga nicht gereicht hat, haben sie im Folgejahr in der 2. HBL immer souverän den Aufstieg geschafft. In diesem Sommer mussten sie viele Neuzugänge integrieren und hatten in Hüttenberg und gegen Hamm verloren. In beiden Spielen fehlte ihnen noch die Festigkeit. In den letzten beiden Spielen waren sie wieder sehr überzeugend. Gerade im Pokal gegen die HSG Wetzlar war es teilweise eine dominante Vorstellung. Sie agieren aus einer starken Defensive mit zwei international erfahrenen Torhütern dahinter. Im Angriff sind sie sehr variabel und sind von allen Positionen aus gefährlich. Dazu haben sie gute und erstligaerfahrene Außenspieler. Wahlweise spielen sie im Spielaufbau mit einem Recht- oder Linkshänder.