Auftakt in Hagen: Vier Spiele in 13 Tagen für die Biber

Fritz-Leon Haake im Spiel gegen die HSG Nordhorn-Lingen Saison 2024/25

Fritz-Leon Haake vertrat beim letzten Spiel den erkrankten Vincent Bülow und machte seine Sache richtig gut. I Foto: Marian Storch

Der Dessau-Roßlauer HV steht vor einer kräftezehrenden Phase in der 2. Handball-Bundesliga. Innerhalb von nur 13 Tagen warten gleich vier Partien auf die Biber. Den Auftakt macht das Auswärtsspiel beim VfL Eintracht Hagen, das am Freitagabend um 20:00 Uhr in der Ischelandhalle angepfiffen wird. Geleitet wird die Partie von den beiden Schiedsrichtern Julian Köppl und Denis Regner.

Der VfL Eintracht Hagen, im letzten Jahr immerhin Tabellensiebenter, sucht weiterhin nach seiner Form. Nach sechs Spielen in der neuen Spielzeit stehen magere zwei Punkte auf der Habenseite – zweimal spielte man Unentschieden in der heimischen Ischelandhalle. Damit bleiben die Nordrhein-Westfalen saisonübergreifend seit unglaublichen 13 Partien sieglos. Eine Serie, die unweigerlich nach Veränderungen ruft, und genau diese hat es vor dem letzten Spieltag gegeben: Trainer Steffen Neff, der die Mannschaft fast fünf Jahre lang betreute, musste nach der bitteren 24:39-Heimniederlage gegen den HC Elbflorenz Dresden seinen Hut nehmen. Für ihn hat mittlerweile Pavel Prokopec das Ruder übernommen. Der Tscheche ist eine interne Lösung, ist er doch bereits seit 2015 im Verein und betreute zuletzt dort die A-Jugend Mannschaft der Eintracht.

Doch der so erhoffte Befreiungsschlag lässt weiter auf sich warten. Auch unter Prokopec konnte der VfL am vergangenen Wochenende beim TV Großwallstadt den Bock nicht umstoßen: Trotz einer engagierten Leistung verlor man knapp mit 26:28 und wartet somit weiter auf das dringend benötigte Erfolgserlebnis. In Großwallstadt hielt man ordentlich dagegen und war in der Crunshtime immer wieder in Schlagdistanz. Doch der Ausgleich wollte einfach nicht fallen. Dabei ist das Potenzial im Kader zweifellos vorhanden. Mit Pierre Busch verfügt man über einen der besten Rechtsaußen der Liga. Er führt auch das interne Torranking mit 35 Treffern an. Dicht auf den Fersen ist ihm Jan von Boenigk, der in dieser Saison bereits 33 Mal ins Schwarze traf. Für den Rückraumspieler ist es die zweite Amtszeit bei der Eintracht. Von 2015 bis 2018 trug er schon einmal das Hagener Trikot und kehrte nach sechs Jahren beim ASV Hamm-Westfalen im Sommer zurück.

Am kommenden Freitagabend hofft man beim DRHV 06, dass die Hagener ihren Negativlauf noch nicht beenden. Doch Vorsicht ist geboten: Ein angeschlagener Gegner ist oft der gefährlichste. Die letzten beiden Aufeinandertreffen in Hagen gingen jedenfalls an den VfL – ein Fingerzeig, der den Bibern sicherlich nicht entgangen ist. Von einer einfachen Aufgabe kann also keine Rede sein. Das sieht auch DRHV-Trainer Uwe Jungandreas so: „In Hagen ist für uns höchste Vorsicht geboten. Wichtig ist, dass wir von der ersten Sekunde an hellwach sind und versuchen, ihnen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Jeder Spieler muss voll fokussiert ins Spiel gehen.“

Dennoch reist der DRHV 06 mit Rückenwind an. Der jüngste Heimsieg gegen Nordhorn-Lingen hat der Mannschaft nicht nur zwei wichtige Punkte, sondern auch eine ordentliche Portion Selbstvertrauen beschert. Und das, obwohl kurzfristig auf die Leistungsträger Luka Baumgart und Vincent Bülow verzichtet werden musste. Für eine zusätzliche Herausforderung in der Vorbereitung sorgte der Trainerwechsel beim VfL. Pavel Prokopec, der neu an der Seitenlinie der Hagener steht, ist für Jungandreas kein Unbekannter: „Pavel war mal mein Spieler in Leipzig, daher kenne ich seine Art, Handball zu spielen. Aber letztlich hatten wir jetzt nur das Großwallstadtspiel, das wir genauer analysieren konnten.“

DRHV-Trainer Uwe Jungandreas über den Gegner: Gegen Großwallstadt konnte man die Handschrift des neuen Trainers erkennen. Mit Pavel Prokopec haben sie einen Trainer verpflichtet, der den Fokus auf die Taktik legt, als Abwehrfanatiker gilt und im Angriff mit ganz klaren Absprachen spielen lässt. Hinten spielen sie eine 6:0-Abwehr, die auch in ein 3:2:1-System wechseln kann. Vorne ist ihr Spiel von den Rückraumspielern Pouya Norouzinezhad, Niclas Pieczkowski und Jan von Boenigk geprägt. Gerade im Angriff hatten sie zuletzt in Großwallstadt vieles anders gemacht, was uns die Vorbereitung auf die Partie etwas erschwert, weil es bisher nur ein einziges Spiel unter dem neuen Trainer gab.