Nach dem 36:26-Heimerfolg zum Auftakt der zweiten Saisonhälfte gegen die HSG Nordhorn-Lingen wird die Aufgabe für die Biber am Freitagabend beim derzeitigen Tabellenführer 1. VfL Potsdam um einiges schwieriger. Die Adler sind aktuell das Maß der Dinge in der 2. Handball-Bundesliga und haben erst sechs Punkte in dieser Saison abgegeben. Die Partie vom 21. Spieltag wird am Freitag um 19:00 Uhr von den beiden Unparteiischen Lukas Müller und Robert Müller geleitet.
Die beiden einzigen Saisonniederlagen für die Potsdamer liegen in dieser Saison bereits einige Zeit zurück. Am zweiten sowie am dritten Spieltag verloren die Adler in Dresden sowie zu Hause gegen TuSEM Essen. Seitdem ist das Team von Trainer Bob Hanning ungeschlagen und teilte sich auch nur noch zweimal die Punkte. Das der Erfolg nicht von ungefähr kommt, liegt zum Teil an der Kooperation mit den Füchsen Berlin, die in den letzten Jahren intensiviert wurde. Füchse-Manager Bob Hanning steht seit 2021 als Trainer an der Seitenlinie der Potsdamer und feierte mit ihnen 2022 den Aufstieg. Dazu wurden die Übergänge aus der ersten und zweiten Mannschaft der Füchse nach Potsdam noch fließender sowie die dortige Infrastruktur mithilfe der Hauptstädter weiter ausgebaut, mit dem Ziel, den 1. VfL Potsdam als finales Sprungbrett im Jugendprogramm der Füchse in der 2. Handball-Bundesliga zu etablieren. Spieler wie Nationalspieler Nils Lichtlein sowie Matthes Langhoff sind mittlerweile fest im Kader der Füchse integriert. So ähnlich könnte auch der nächste Schritt von Torhüter Lasse Ludwig und Rückraumspieler Max Beneke aussehen. Beide kamen in der Vergangenheit des Öfteren bei den Füchsen zum Einsatz, könnten aber einen Aufstieg der Potsdamer vorausgesetzt, auch bei den Brandenburgern verbleiben. Beneke führt aktuell die Torschützenliste vor DRHV-Shooter Timo Löser an, womit es am Freitagabend in der MBS Arena auch zum Duell der beiden Toptorjäger der Liga kommt. Zudem werden die Potsdamer im Regenbogen-Sondertrikot auflaufen. Grund ein gemeinsamer Aktionstag mit den Bündnissen „Potsdam bekennt Farbe“ und „Brandenburg zeigt Haltung“ unter dem Motto „Vielfalt und Toleranz“.
Ein etwas besonderes Spiel wird es für DRHV-Trainer Uwe Jungandreas, der am Spieltag seinen 62. Geburtstag feiert. So oft hatte er dieses Erlebnis in seiner langen Trainerkarriere jedoch noch nicht. Seitdem er beim DRHV ist, lediglich nur einmal. In der Aufstiegssaison 2019/20 beim Auswärtsspiel gegen den TuS Vinnhorst verlor er jedoch mit seinem Team knapp mit 28:29. Eine ähnliche Konstellation hatte übrigens am letzten Spieltag VfL-Trainer Bob Hanning, der an seinem 56. Geburtstag in seiner Heimatstadt Essen mit den Potsdamern zu Gast war und mit 25:21 gewann.
Über einen Sieg oder zumindest einen Punktgewinn beim Spitzenreiter würde sich DRHV-Cheftrainer mit Sicherheit freuen. „Meistens hatte ich zu meinen Geburtstag keine Punkte als Geschenk erhalten, aber möglich ist natürlich alles“, so Jungandreas. Im Hinspiel bei der 20:27-Niederlage war der DRHV laut ihrem Trainer „unterm Strich chancenlos, auch weil wir uns zu sehr mit den Entscheidungen der Unparteiischen beschäftigten.“ Doch chancenlos sieht er sein Team am Freitagabend nicht, auch wenn die Aufgabe nicht gerade einfach ist. „Wenn wir die Leistung vom letzten Wochenende wiederholen können oder sogar noch etwas verbessern, haben wir auch eine Chance gegen Potsdam“, erklärt der Cheftrainer. Besonders die Leistung in der Defensive gegen die HSG Nordhorn-Lingen sowie das eigene Tempospiel waren der Schlüssel zum Erfolg. Einfache Geschenke werden die Brandenburger mit Sicherheit nicht verschenken, auch weil sie sich unlängst dazu geäußert hatten, in die Handball-Bundesliga aufsteigen zu wollen.
DRHV-Trainer Uwe Jungandreas über den Gegner: Potsdam verfügt über eine sehr junge Mannschaft mit einigen erfahrenen Spielern in ihren Reihen. Ihre absolute Stärke ist zur Zeit ihre aggressive Abwehr. Gerade in der Defensive leben sie sehr von ihrer guten Physis, sind schnell auf den Füßen und haben ein sehr gutes Zweikampfverhalten. Verlierst du dort den Ball, schalten sie sofort auf ihr Tempospiel um. Im Vergleich zum Vorjahr haben sie ihr Kreisspiel verbessert sowie ihr Überzahlspiel. Mit Max Beneke haben sie einen Spieler, der, wenn nichts mehr geht, immer das Tor machen kann. Vom Gesamtprodukt stehen sie aktuell völlig verdient dort oben.
DIE LETZTEN DUELLE
Dessau-Roßlauer HV – 1. VfL Potsdam 20:27 (23.09.2023)
Dessau-Roßlauer HV – 1. VfL Potsdam 39:34 (21.05.2023)
ÜBERTRAGUNG
Live-Stream: Das Spiel wird ab 19:00 Uhr auf DYN übertragen
Live-Ticker: Live-Ticker der 2. Handball-Bundesliga