Die Zweitligahandballer vom Dessau-Roßlauer HV befinden sich seit Montag in der direkten Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte, die mit dem Heimspiel am 11. Februar gegen die HSG Nordhorn-Lingen beginnt. Bevor es weitergeht, sind neben den Trainingseinheiten auch einige Testspiele sowie Trainingsspiele geplant. Zwei davon vor Zuschauern in der Anhalt-Arena am 25. Januar um 18:00 Uhr gegen den tschechischen Erstligisten HK FCC Město Lovosice und am 02. Februar um 17:00 Uhr gegen den HC Elbflorenz Dresden.
Im letzten Jahr hattet ihr auf dem vierten Tabellenrang überwintert, nun ist es Platz 16. Was sind die Gründe dafür, dass es in dieser Saison noch nicht so rund läuft?
Uwe Jungandreas: So wie wir letztes Jahr weit über unseren Möglichkeiten performt haben, sind wir in dieser Saison ein bisschen drunter geblieben. Dafür gibt es einige Gründe. Das geht los, dass wir den Abgang von Max Emanuel nicht so einfach weggesteckt haben. Auch lief in der Saisonvorbereitung nicht alles so rund als noch im Jahr zuvor, wo ein Rädchen ins andere griff. Dazu hat die letzte Saison mental viel Kraft gekostet. Das alles wäre jedoch nicht die Thematik gewesen, wenn dann nicht die zahlreichen Verletzungen und krankheitsbedingten Ausfälle dazugekommen wären. Wir mussten zwei neue Linkshänder im Team integrieren, die dann beide zum selben Zeitpunkt ganze sechs Wochen lang ausfielen, sodass sie uns nicht nur im Spiel fehlten, sondern wir die Integration nicht vorantrieben konnten. Dazu kam dann noch der Ausfall von Patrick Gempp. Im letzten Jahr haben wir viel darüber gesprochen, was für eine Riesen-Verstärkung Patrick war, das kann man jetzt nicht unter den Tisch fallen lassen. Dann mussten wir durch den Umbau in der Anhalt-Arena drei Wochen in einer anderen Halle trainieren. Das sind alles sehr viele objektive Gründe. Subjektive Gründe sind, dass darunter das Selbstvertrauen gelitten hat. In der letzten Saison konnten wir viele Spiele in der Schlussphase für uns entscheiden, aktuell gelingt das zu oft unseren Gegnern. Dazu sind wir bei weitem nicht so eingespielt wie in der letzten Saison.
Was stimmt dich optimistisch, dass wir im weiteren Verlauf der Saison noch den einen oder anderen Tabellenplatz nach oben klettern werden?
Uwe Jungandreas: Positiv stimmt mich, dass die Mannschaft immer intakt geblieben ist. Es gab nie interne Querelen. Die Mannschaft hat sich jeder Aufgabe gestellt, konnte jedoch nicht jede Aufgabe lösen. Die Bereitschaft, im Training zu arbeiten, ist nach wie vor da. Wenn der Kader in der zweiten Saisonhälfte wieder größer wird, Tillman Leu zurückkommt, alle gesund bleiben und wir über einen längeren Zeitraum mal komplett mit dem Kader arbeiten können, dann gibt das ausreichend Grund zum Optimismus. Extrem positiv ist, dass die Zuschauer weiterhin hinter zur Mannschaft stehen. Zuletzt gegen Großwallstadt waren über 1700 Zuschauer in der Anhalt-Arena und haben uns hervorragend unterstützt. Das gibt mir und uns Optimismus für die kommenden Wochen und Monate.
Woran liegt es deiner Meinung nach, dass wir aktuell im Vergleich zum Vorjahr in den spielentscheidenden Momenten nicht die Spiele für uns entscheiden können?
Uwe Jungandreas: Weil es zum einen nicht so leicht von der Hand geht und zum anderen das Selbstvertrauen nicht da ist. In diesem Jahr haben wir in unserem Spiel zu große Schwankungen, sowohl über ganze Spiel hinweg als auch in einzelnen Spielphasen. Nach zwei, drei guten Aktionen verlieren wir zu oft den Ball. Uns fehlt aktuell die Kontinuität in unserem Spiel. Das hängt natürlich auch mit den bereits oben genannten Gründen zusammen.
Am Montag seid ihr mit der Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte gestartet. Wo liegen die Schwerpunkte in der Vorbereitung?
Uwe Jungandreas: In der ersten Woche liegt unser Schwerpunkt im athletischen Bereich. In der zweiten Woche sollte uns dann außer Jakub Hrstka der bei der Europameisterschaft spielt, der komplette Kader zur Verfügung stehen und wir werden dann vor allem handballerische Aspekte umsetzen. In der letzten Saisonphase vor Weihnachten hat man bereits gesehen, wenn wir mit einem kompletten Kader trainieren können, dann auch die Eingespieltheit wieder zurückkommt.
Ein Vorteil könnte es sein, dass wir in den noch ausstehenden 15 Saisonspielen neunmal zu Hause spielen werden. Siehst du das ähnlich?
Uwe Jungandreas: Zwar haben wir uns in der Hinrunde auch zu Hause sehr schwergetan, aber prinzipiell sehe ich es schon als Vorteil. Wir haben ein tolles Publikum, wir haben tolle Fans, die alle wissen, um was es hier geht. Da spielt es sich natürlich vor einer Kulisse wie zuletzt gegen Großwallstadt einfacher. Dazu kommt, dass wir weniger Reisestrapazen haben. Was man ehrlicher Weise nicht einfach beiseiteschieben kann.
Aktuell liefern sich mit dem 1. VfL Potsdam, der SG BBM Bietigheim und dem ASV Hamm-Westfalen drei Teams ein Kopf an Kopf Rennen um den Aufstieg. Dein Tipp, wer schafft den Sprung in die Handball-Bundesliga?
Uwe Jungandreas: Die Tendenz spricht ganz klar für Potsdam. Ich finde, was Potsdam zusammen mit Bob Hanning aus dem Boden gestampft hat, ist phänomenal. Sie machen dort alle einen Riesenjob und ich glaube schon, dass sie aufsteigen werden. Dahinter wird es sich zeigen, ob Bietigheim oder Hamm-Westfalen den Aufstieg schafft. Das wird davon abhängen, wer in der Rückrunde konstanter spielt.
Vorbereitungsspiele in der Winterpause 2023/24
12. Januar 2024 – Testspiel beim HSV Ronneburg (19:00 Uhr)
25. Januar 2024 – Testspiel gegen HK FCC Město Lovosice (18:00 Uhr) in der Anhalt-Arena*
26. Januar 2024 – Trainingsspiel gegen HK FCC Město Lovosice
02. Februar 2024 – Testspiel gegen den HC Elbflorenz Dresden (17:00 Uhr) in der Anhalt-Arena*
*Tickets für die beiden Testspiele in der Anhalt-Arena gibt es an der Tageskasse für 8,00 EUR (Erwachsene) und 5,00 EUR (ermäßigt und Kinder).