In einem dramatischen Saisonfinale gewinnen die Biber bei den Eulen Ludwigshafen mit 32:29 (17:14) und verpassen den Aufstieg in die Handball-Bundesliga denkbar knapp, da Mitkonkurrent ThSV Eisenach beim HSC 2000 Coburg mit 26:25 (11:14) gewann.
Der DRHV startete etwas nervös vor 1781 Zuschauern in der Friedrich-Ebert-Halle in die Partie beim Verein aus der Partnerstadt Ludwigshafen und lag bereits nach nur vier gespielten Minuten mit 1:4 zurück. Doch nach und nach fand das Team um Kapitän Vincent Sohmann in die Spur und konnte nach dem Treffer von Jakub Hrstka zum 6:6 erstmals ausgleichen. Ab Mitte der ersten Halbzeit bestimmten dann die Blau-Weißen immer mehr das Spielgeschehen und setzten sich bis auf vier Tore ab (11:7-Führung, 18. Minute). Erst in der Schlussminute der ersten Halbzeit gelang es den Eulen noch mal auf zwei Tore zu verkürzen, doch Vincent Sohmann netzte kurz vor der Pausensirene zur 17:14-Halbzeitführung ein.
Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit ließ das Team von Cheftrainer Uwe Jungandreas nichts anbrennen und baute die Führung nach einem Treffer von Timo Löser sogar auf fünf Tore aus (20:15, 34. Minute). Doch die Gastgeber gaben sich noch nicht geschlagen, kämpften sich zurück in die Partie und konnten das Spiel neun Minuten vor dem Ende beim Stand von 25:25 wieder ausgleichen. Und nicht nur das. In der 57. Spielminute ging das Team von Trainer Michel Abt sogar mit 29:28 in Führung. Jetzt war der DRHV unter Zugzwang und der Bewahrte wie so oft in dieser Saison einen kühlen Kopf und ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Vier Tore erzielten die Biber in den letzten drei verbliebenen Spielminuten, die Eulen keins mehr. Damit gewinnt der DRHV verdient sein letztes Saisonspiel mit 32:29.
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Nach Spielende in Ludwigshafen war erst mal warten angesagt, da die Begegnung der Eisenacher in Coburg noch nicht beendet war. Lange Zeit sah es so aus, dass die Coburger die Partie gewinnen sollten, da sie Anfang der zweiten Halbzeit mit 17:11 in Führung lagen. Doch die Eisenacher kämpften sich ins Spiel zurück. In der 53. Spielminute führte das Team von Trainer Misha Kaufmann nach einem Treffer von Alexander Saul mit 23:22. Diese Führung gaben sie bis zum Spielende nicht mehr aus der Hand und konnte mit dem knappen 26:25-Sieg den Aufstieg in die LIQUI-MOLY HBL perfekt machen.
Damit hatten dann auch die Biber Gewissheit, dass es für sie trotz des Sieges nicht für den Aufstieg gereicht hatte. Enttäuschung oder vielmehr Traurigkeit machte sich unter den Spielern und dem Trainer-und Betreuerteam breit. Doch auch wenn die Sensation ausblieb, können und sollten Spieler, Trainer, Mitarbeiter, Fans, Anhänger, Partner und Unterstützer der Biber stolz sein auf das, was man gemeinsam in dieser Saison erreicht hatte. Mit viel Leidenschaft und Einsatz hat man es geschafft, nicht nur erfolgreich Handball zu spielen, sondern eine neue Handballeuphorie in der Doppelstadt zu entfachen.
STIMME ZUM SPIEL
DRHV 06 – Trainer Uwe Jungandreas: Wir haben eine Mannschaft gesehen, die wieder alles reingehauen hat und das Spiel 55 Minuten lang dominierte. Trotz des Rückstands kurz vor Spielende hat das Team erneut seinen besonderen Charakter gezeigt und das Spiel zu unseren Gunsten entscheiden können. Erst mal sind wir enttäuscht, obwohl man das so nicht sagen kann, wir sind vielmehr traurig. Aber wir müssen auch Eisenach gratulieren. Sie haben sich den Aufstieg verdient, auch aufgrund der schwierigen Situation mit den vielen Ausfällen beim heutigen Spiel. Und wenn du dann zurückliegst und so ein Spiel noch drehst, dann haben sie den Aufstieg auch verdient geschafft.
SPIELDATEN
Eulen Ludwigshafen – DRHV 06 29:32 (14:17)
DRHV 06: Philip Ambrosius (11 Paraden) , Janik Patzwaldt (1 Parade) – Timo Löser (8), Vincent Sohmann (5/2), Yannick-Marcos Pust (5), Jakub Hrstka (4/2), Max Emanuel (4), Yannick Danneberg (3), Patrick Gempp (2), Carl-Phillip Haake (1), David Mišových, Daniel Schmidt, Malvin Haeske, Luka Baumgart, Paul Bones
Schiedsrichter: Andre Kolb / Markus Kauth
Zeitstrafen: 10:10 Minuten (Daniel Schmidt 2, Yannick Danneberg 2, Luka Baumgart 4, Jakub Hrstka Rote Karte)
Siebenmeter: Eulen Ludwigshafen: 3/3 – DRHV 06: 4/4
Zuschauer: 1781 (Friedrich-Ebert-Halle, Ludwigshafen)