Der Weg vom Anfänger zum Profihandballer ist heutzutage kein einfacher mehr. Es bedarf viel Zeit, Ausdauer und auch etwas Glück, um sich durchzusetzen. Somit ist der Schritt für junge Sportler, auf eine Sportschule zu wechseln, ein durchaus wichtiger, um sich sportlich weiterzuentwickeln. So kann der Traum eines Tages, als Profihandballer in der Bundesliga zu spielen, immer weiter in den Fokus rücken und verwirklicht werden.
Ist dieser Weg einfach oder doch mühsam? Was für Gefahren oder Hindernisse können einem Sportler auf dem Weg zum Profi begegnen? Um euch einen Einblick in die Welt eines Sportschülers zu versetzten, haben wir die Zwillinge Josephine und Johanna Fritze über ihre Erfahrungen während der Zeit bei der SV Union Halle-Neustadt befragt.
Die Zwillinge, die am 01.04.2008 geboren wurden, konnten bedingt durch ihren damaligen Trainer Andreas Kirsch eine Sportschulsichtung in Halle besuchen. Daraufhin wechselte Josephine Fritze zum Schuljahr 2020/2021 in das Nachwuchsprogramm der Wildcats nach Halle. Ihre Schwester Johanna folgte ihr ein Jahr später.
Josephine Fritze über den Wochenablauf bei den Wildcats: „Montags, mittwochs und freitags mussten wir um 5:30 Uhr aufstehen und uns fertig für die Schule machen, welche dann um 7:00 Uhr begann. Die Schule und die Halle, wo das Training vormittags stattfand, war alles auf demselben Gelände. Im Gegensatz zum Nachmittagstraining, wo wir 20 – 30 Minuten mit der Bahn fahren mussten. Am Montag und Freitag hatten wir direkt nach der Schule zwei Trainingseinheiten, anders als dienstags und donnerstags, wo wir direkt 7:00 Uhr Training hatten und die Schule erst 9:50 Uhr für uns begann. Wir können sagen, dass es jedes Mal eine intensive und anstrengende Woche war, denn unseren einzigen freien Nachmittag hatten wir Mittwoch, wo jedoch auch schulische Dinge im Vordergrund standen.“
Somit blieb nur wenig Zeit für Freunde, Familie oder eigene Interesse. Des Weiteren erzählte das Geschwisterpaar, das es am Anfang eine sehr große Umstellung war, ohne Eltern klarzukommen und Eigenverantwortung zu übernehmen. Die Selbstorganisation für das Training und das Erledigen der schulischen Aufgaben schien anfangs etwas schwierig, besserte sich aber mit der Zeit. Das Leben mit den neuen Mitspielerinnen und Mitbewohnern in der Unterkunft verlief reibungslos und man kam gut miteinander klar.
Seit dieser Saison spielen beide wieder für unsere Jugendspielgemeinschaft, sowohl für die weibliche C-Jugend als auch für die weibliche B-Jugend, um ihren Traum eines Tages in der Handball-Bundesliga zu spielen, weiter zu verfolgen. Aufgrund der hohen Belastung und eine differenziertere Traineransicht sind die Zwillinge zu dem Entschluss gekommen, wieder in ihre alte Heimat zurückzukehren.
Klar ist, dass diese Rückkehr ein großer Gewinn für den Jugendbereich bei uns in Dessau-Roßlau ist und es wird sich zeigen, was die Zukunft für beide noch bereit hält. Ihren sportlichen Werdegang sollte man dennoch nicht aus den Augen verlieren.