Die 65. Auflage des Ost-Derbys zwischen Eisenach und Dessau konnten die Gastgeber knapp mit 23:22 (15:11) für sich entscheiden. Sah es 45 Minuten lang danach aus, dass die Thüringer einen ungefährdeten Heimsieg feiern sollten, drehte der DRHV noch mal auf, kämpfte sich zurück und glich fünf Minuten vor Spielende die Partie wieder aus, nachdem man bereits mit fünf Toren zurücklag.
Vor 951 Zuschauern bestimmten vor allem die beiden Abwehrreihen das Spielgeschehen in der Werner-Assmann-Halle. Die Thüringer mit der von DRHV-Trainer Uwe Jungandreas erwarteten 5:1-Variante bereitete den Bibern in den ersten Spielminuten einige Probleme. So kam es auch nicht von Ungefähr, dass die ersten beiden DRHV-Tore nach Ballgewinnen in der Abwehr mit anschießendem Tempospiel fielen. Zweimal sprang Yannick-Marcos Pust dazwischen, verwandelte einmal selbst und legte einmal auf Jakub Hrstka auf. Es entwickelte sich bis Mitte der ersten Halbzeit ein Spiel auf Augenhöhe, was auch der 6:6-Zwischenstand Mitte der ersten Halbzeit belegt. Erst danach kamen die Gastgeber besser gegen die aggressive 6:0-Defensive der Dessau-Roßlauer zurecht und konnte sich nach einem Treffer durch Willy Weyhrauch erstmals mit drei Toren (10:7; 22. Minute) absetzen. In den verbleibenden restlichen acht Spielminuten entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Mit einem 11:15-Rückstand inklusive doppelter Unterzahl ging es darauf für die Biber in die Kabine.
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Im zweiten Durchgang ging es somit für die Dessau-Roßlauer erst mal mit 4 gegen 6 weiter, eine Chance, die der ThSV jedoch ungenutzt ließ, um sich direkt nach Wiederanpfiff abzusetzen. Aber auch die Dessau-Roßlauer vermochten es nicht im Anschluss den Rückstand zu verkürzen. Somit ging es nach einem Treffer von Eisenachs Peter Walz zum 20:15 (47. Minute) in die Endphase der Begegnung. Und da übernahmen die Gäste aus der Bauhausstadt die Initiative, stabilisierten sich in der Abwehr und holten Tor um Tor auf. In der 56. Spielminute gelang dem DRHV nach einem Treffer von Kapitän Vincent Sohmann der Ausgleichstreffer zum 21:21. In einer heißen Schlussphase hatten die Gastgeber das bessere Ende für sich und sicherten sich nach einem Treffer von Linksaußen Ivan Snajder den hauchdünnen 23:22-Erfolg.
Das nächste Spiel für die Dessau-Roßlauer ist bereits am kommenden Sonntag. Dann empfangen die Biber um 17:00 Uhr den ASV Hamm-Westfalen in der Anhalt-Arena. Fehlen wird dem DRHV verletzungsbedingt Oliver Seidler, welcher Mitte der zweiten Halbzeit mit Verdacht auf Riss der Bizepssehne ausfiel. Sollte sich diese erste Diagnose bestätigen, wäre für den im Sommer nach Rimpar wechselnden Kreisläufer die Saison beendet.
SPIELDATEN
ThSV Eisenach – DRHV 06 23:22 (15:11)
DRHV 06: Philip Ambrosius (2 Paraden), Julian Malek (4 Paraden) – Jakub Hrstka (7), Vincent Sohmann (5/3), Yannick-Marcos Pust (3), Tim Bielzer (2), Max Emanuel (2), Oliver Seidler (1), Timo Löser (1), Yannick Danneberg (1), Lennart Gliese, Nicolas Neumann, Luka Baumgart, Tillman Leu, Max Scheithauer,
Schiedsrichter: Fabian Dietz / Tobias Biehler
Zeitstrafen: 12:18 Minuten (Luka Baumgart 4, Oliver Seidler 4, Jakub Hrstka 2, Vincent Sohmann 2, Tim Bielzer 2, Max Emanuel 2, Yannick-Marcos Pust 2)
Siebenmeter: ThSV Eisenach: 5/6 – DRHV 06: 3/4
Zuschauer: 951 (Werner-Aßmann-Halle, Eisenach)
STIMME ZUM SPIEL
DRHV 06 – Trainer Uwe Jungandreas: Das war ein Derby, wie es alle Zuschauer gerne sehen, ein intensives und umkämpftes Spiel mit vielen taktischen Dingen. Sicherlich gab es heute keinen Schönheitspreis zu vergeben, was ich auch nicht erwartet hatte. Ich kann meinem Team für ihre kämpferische Leistung gratulieren, da wir das ganze Spiel außer in der Anfangsphase zurücklagen und uns in der Endphase wieder herankämpften. Leider haben wir es versäumt, beim Stand von 22:22 selbst in Führung zu gehen. Wir haben gewusst, dass es hier schwer werden wird, sich Chancen zu erspielen sowie das es, wenn du über 60 Minuten lang im Eins-gegen-eins verteidigst, es zu Zeitstrafen kommen wird. Zwei Gründe, warum wir heute nicht punkten konnten, war zum einem, dass wir uns viel zu lange mit den Schiedsrichtern beschäftigt haben, was uns zu viel Kraft gekostet hatte. Der zweite Grund ist, wenn du hier gegen eine solch starke Abwehr gewinnen möchtest, dann musst du eine bessere Chancenverwertung haben. Hier haben wir zu viele freie Würfe liegen gelassen.