Viele hatten sich auf die Begegnung in Rostock gefreut. Trotz des Spieltermins hatte die DRHV-Fanszene keine Probleme, den Bus für die Auswärtsfahrt in die Hansestadt voll zu bekommen. Das aktuelle Pandemiegeschehen machte dem jedoch einen Strich durch die Rechnung. Anstatt in einer vollen Stadthalle zu spielen, wird das Spiel am Dienstagabend ein Geisterspiel.
Am Tag nach der Niederlage gegen den HSC 2000 Coburg hatten die Spieler des DRHV einen Tag frei. Es war nach zwölf Tagen der erste freie Tag ohne Training oder Spiel. Allein das zeigt, welches Pensum die Dessau-Roßlauer momentan gehen. Zudem bereitet die angespannte Personalsituation Trainergespann Jungandreas/Vadic weiter Kopfzerbrechen. Beim gestrigen Training fehlte Rechtsaußen Yannick-Marcos Pust krankheitsbedingt und wird aller Voraussicht nicht mit nach Rostock reisen können. Damit stehen dem DRHV beim starken Aufsteiger nur noch neun Feldspieler zur Verfügung. Trotz der Niederlage am letzten Spieltag gegen Coburg war man stolz auf die gezeigte Leistung. Mit hartem Kampf und vor allem viel Moral hatte sich das Team wieder zurück in die Partie gearbeitet. Das macht Mut und Hoffnung, um trotz der angespannten Personalsituation sich wieder mit Punkten zu belohnen. „Für uns wird es vorrangig darum gehen, die guten Phasen aus dem Coburgspiel mitzunehmen und zu schauen das, wenn wir die Chance in Rostock bekommen, diese dann auch zu nutzen“, so DRHV-Trainer Uwe Jungandreas.
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Handball hat in Rostock eine sehr lange und erfolgreiche Tradition. Seine erfolgreichste Zeit hatte der Verein in den 80er-Jahren, als man zahlreiche nationale und internationale Titel sammeln konnte. Nachdem man nach der Wiedervereinigung zwei Jahre lang in der höchsten Spielklasse spielte, war man danach größtenteils in der 2. Handball-Bundesliga aktiv. Die letzten vier Jahre verbrachte der Verein aus der Hansestadt jedoch in der 3. Liga und stieg erst im Juni 2021 wieder in die 2. HBL auf. Aktuell steht der Aufsteiger auf den siebenten Tabellenplatz und konnte acht seiner 15 Spiele für sich entscheiden. Dass die Rostocker so erfolgreich in die Saison gestartet sind, liegt vor allem am Kader, der bereits einige Jahre schon zusammenspielt und immer nur punktuell verändert wurde. Namhaft verstärkt hatte man sich im letzten Sommer mit dem vom HC Elbflorenz gewechselten Jonas Thümmler. Der Kreisläufer hat aktuell mit 67 Treffern die meisten Feldtore in der Saison bei den Rostockern geworfen. Dieser Fakt zeigt, dass es im Angriff sehr oft über den Kreis geht und dann über den 28-Jährigen. Ansonsten kann sich HC-Trainer Till Wiechers auf seinen Spielmacher Robin Breitenfeldt verlassen, der nicht nur selbst abschließt, sondern auch seine Mitspieler immer wieder in Szene setzt.
Über den kommenden Gegner
DRHV 06-Trainer Uwe Jungandreas: Das Rostock ein extrem starker Aufsteiger werden wird, das war uns schon vor Saisonbeginn klar. Es ist eine Mannschaft, die mittlerweile im fünften Jahr in ihrem Grundgerüst zusammenspielt und sich gerade in jüngster Vergangenheit noch mit erfahrenden Spielern wie Pechstein und Thümmler verstärken konnte. Das Team hat sich somit in den letzten Jahren kontinuierlich entwickelt. Dazu spielen sie einen etwas anderen Handball. Gerade im Angriff operieren sie in vielen Spielen über 60 Minuten konsequent mit dem siebenten Feldspieler, oftmals auch mit drei Kreisläufern. Das ist ganz schwer zu verteidigen. In der Abwehr spielen sie in einer gewohnten 6:0-Formation und dazu noch im 4:2, die äußert unbequem zu bespielen ist.
Daten
Anwurf: 14. Dezember 2021, 19:00 Uhr (Stadthalle Rostock)
Schiedsrichter: Lars Scharfe / Alexander Kittel
Live-Stream: Das Spiel wird ab 19:00 Uhr auf sportdeutschland.tv übertragen
Live-Ticker: Live-Ticker der 2. Handball-Bundesliga