Lennart Gliese findet sich nach seiner Verletzungspause immer besser zurecht. I Foto: Steve Löser
Was Dortmund für den Deutschen Handball Bund ist, das ist Hagen für den Deutschen Basketball Bund, da unweit der Krollmann Arena der DBB seinen Hauptsitz hat. Ansonsten hat die Stadt am südöstlichen Rand des Ruhrgebiets neben einer großen Basketballhistorie auch eine hundertjährige Handballtradition nachzuweisen, genauer beim VfL Eintracht Hagen. Der Dessau-Roßlauer HV ist bereits am Freitagabend zu Gast beim stark in die Saison gestartet Aufsteiger. Die Nordrhein-Westfalen konnten bisher fünf Saisonsiege feiern und verloren nur gegen den TV Großwallstadt am 5. Spieltag. Momentan belegen sie den zweiten Tabellenplatz hinter den noch verlustpunktfreien Gummersbachern. Die Partie in der Krollmann Arena wird um 19:30 Uhr von den beiden Unparteiischen Marvin Cesnik und Jonas Konrad angepfiffen.
Philipp Vorlicek wechselte zu Saisonbeginn von Nordhorn nach Hagen. I Foto: VfL Eintracht Hagen
Die Hagener besitzen momentan die beste Offensive der gesamten 2. Handball-Bundesliga und erzielen im Schnitt 31,5 Tore pro Spiel. Besonders aus dem Rückraum sind die Hagener brandgefährlich und haben mit Philipp Vorlicek (37 Tore) und dem Iraner Pouya Norouzinezhad (30 Tore) ihre treffsichersten Schützen. Beide Spieler wechselten zum Saisonbeginn zu den Hagenern, die ansonsten nur einen Abgang zu verzeichnen hatten und auch deshalb als gut eingespielt gelten. Erstaunlich ist, dass sie bei insgesamt 189 erzielten Toren gerade einmal 9-Mal die Möglichkeit hatten via Siebenmeter abzuschließen, wovon sie 6-Mal trafen. Im Vergleich dazu verwandelte der DRHV 19-Mal bei 24 Versuchen vom Siebenmeterpunkt. Rückhalt der Mannschaft aus Südwestfalen ist ihr Torhüterduo, das sich bestens ergänzt. Läuft es bei dem erfahrenen 36-jährigen Tobias Mahnke mal nicht so gut, dann ist der erst 20-jährige Mats Grzesinski zur Stelle. Beide können eine Quote gehaltener Bälle von 28 % bzw. 29 % in den ersten sechs Spielen nachweisen.
Dass die Jungandreas-Sieben auch Defensive nachlegen kann, hat sie eindrucksvoll beim letzten Heimsieg gegen den VfL Lübeck-Schwartau bewiesen und nur 26 Gegentore kassiert. Auch in Hagen wird es darauf ankommen, die eigene Defensive sattelfest zubekommen. Gegen das momentan treffsicherste Team der Liga mit Sicherheit keine einfache Aufgabe. „Für uns wird die Aufgabe genauso schwer, wie es die Tabelle darstellt“, so DRHV-Trainer Uwe Jungandreas, dem derselbe Kader wie beim letzten Heimspiel zur Verfügung steht. Dieser sieht gerade bei der eigenen Defensive noch Leistungspotenzial. Um gegen die offensivstarken Hagener zu bestehen kommt es aber nicht ausschließlich auf eine starke Leistung hinten an, sondern auch vorn muss alles zusammenpassen. Im Klartext: wenig Fehler, viel Tempo und hochprozentig im Abschluss, das sind die Faktoren die es gilt am Freitagabend in Hagen auf die Platte zu bekommen.
Über den kommenden Gegner
DRHV 06-Trainer Uwe Jungandreas: Über die Stärke von Hagen gibt es nur eine Meinung, da es nicht von ungefähr kommt, dass sie dort oben stehen. Sie haben bereits in der 3. Liga bekundet, dass sie aufsteigen wollen und das ihr Weg in der 2. HBL nicht zu Ende sein soll. Das haben sie wiederum untermauert, indem sie ihre gestandene Mannschaft noch mal mit zwei Spielern aus der HBL verstärkt haben und das auf Positionen, wo Spiele entschieden werden. Sie stehen im Mittelblock mit Becker und Pröhl sehr kompakt inklusive gutem Zusammenspiel mit ihren beiden Torhütern. In der Fehlerbestrafung sind sie sehr konsequent und bestrafen jeden Fehler mit einem 1:0-Konter. Im Positionsspiel spielen sie oft mit zwei Mittelleuten die auch selbst abschließen, suchen zudem den Abschluss über Vorlicek oder über die beiden Außenspieler.
Daten
Anwurf: 22. Oktober 2021, 19:30 Uhr (Krollmann Arena, Hagen)
Schiedsrichter: Marvin Cesnik / Jonas Konrad
Live-Stream: Das Spiel wird ab 19:30 Uhr auf sportdeutschland.tv übertragen
Live-Ticker: Live-Ticker der 2. Handball-Bundesliga
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