Mit viel Sand im Getriebe startete der Dessau-Roßlauer HV in die Partie beim Aufstiegskandidaten TuS N-Lübbecke und erzielte im ersten Durchgang lediglich sieben Tore. In der zweiten Halbzeit nahm der TuS einen Gang raus und der DRHV war jetzt deutlich besser im Spiel. Am Ende feierte die Gastgeber einen ungefährdeten 31:22-Erfolg über die Biber.
Es waren bereits 14. Minuten gespielt, als Kapitän Vincent Sohmann per Siebenmeter den allerersten Treffer für den DRHV in der Partie erzielte. An der Anzeigetafel in der Merkur Arena leuchtete da bereits eine klare 8:1-Führung für die Hausherren auf. Zu diesem Zeitpunkt völlig verdient, da die DRHV-Offensive entweder gar nicht erst zum Wurfversuch kam oder wenn doch TuS-Torhüter Aljosa Rezar die Würfe gerade von den Außenpositionen parierte. Sein gegenüber im DRHV-Tor Julian Malek, der den Vorzug vor Philip Ambrosius erhielt, musste zwar schon des Öfteren hinter sich greifen, konnte sich aber mit ein paar Paraden auszeichnen und sorgte zumindest dafür, dass der Rückstand nicht schon zu diesem Zeitpunkt deutlicher ausfiel. Den ersten Treffer aus dem Feld für die Biber warf Lennart Gliese zum zwischenzeitlichen 10:2 (17. Minute). Da hatte DRHV-Trainer Uwe Jungandreas bereits seine zweite Auszeit genommen, mit einem zusätzlichen Feldspieler agiert und alle zur Verfügung stehenden Feldspieler eingesetzt. Max Scheithauer sorgte mit zwei schnellen Toren in Folge zum 13:5 (24. Minute) und im Anschluss für die nächste Auszeit, diesmal genommen von TuS-Trainer Emir Kurtagic. Erneut setzte sich Rückraumspieler Lennart Gliese entscheidend durch, traf zum 14:6 und wurde dabei vom Lübbecker Lutz Heiny unabsichtlich im Gesicht getroffen, was die Schiedsrichter mit der Roten Karte bestraften. Mit einer 16:7-Führung gingen die Hausherren in die Halbzeitpause.
Diese war relativ kurz, da beide Mannschaften bereits nach zehn Minuten wieder auf der Platte bereitstanden. Vincent Sohmann sollte jetzt auf Linksaußen für mehr Gefahr und Durchschlagskraft sorgen, was im auch gelang und er mit seinen zwei Toren dafür sorgte, dass der DRHV nach drei gespielten Minuten im zweiten Durchgang auf 17:10 verkürzte. Näher sollte das Team aus der Bauhausstadt jedoch nicht mehr herankommen. Die 440 Zuschauer in der Merkur Arena konnten im Anschluss mitverfolgen, wie der Vorsprung ihrer Mannschaft bis auf zehn Tore anwuchs und dann kontinuierlich verwaltet wurde. Für Kreisläufer Oliver Seidler war zwölf Minuten vor Spielende die Partie nach seiner dritten Zeitstrafe frühzeitig beendet. Den Schlusspunkt setze Tim Bielzer mit seinem Treffer zum 31:22-Endstand.
Spieldaten
TuS N-Lübbecke – DRHV 06 31:22 (16:7)
DRHV 06: Julian Malek (10 Paraden), Philip Ambrosius – Vincent Sohmann (4/2), Yannick Danneberg (4/1), Lennart Gliese (4), Max Scheithauer (3), Tim Bielzer (3), Max Emanuel (2), Jan Zahradnicek (1), Jörn Persson (1), Timo Löser, Oliver Seidler, Daniel Schmidt, Nicolas Neumann, Joshua Saleh
Schiedsrichter: Tobias Schmack / Philipp Dinges
Zeitstrafen: 6:10 Minuten (Lennart Gliese 2, Nicolas Neumann 2, Oliver Seidler 4 + Rote Karte)
Siebenmeter: TuS N-Lübbecke: 2/2 – DRHV 06: 3/4
Zuschauer: 450 (Merkur-Arena, Lübbecke)
Stimmen zum Spiel
DRHV 06 – Trainer Uwe Jungandreas: In Prinzip war das Spiel nach 15 Minuten gegessen. Wir kommen am Anfang überhaupt nicht in die Partie, obwohl wir wussten, wie eine Mannschaft auftritt, die wie der TuS kurz vorm Aufstieg steht und bereits die letzten Spiele überzeugend gewonnen hatte. Wir konnten dem nichts entgegensetzen. Gerade gegen die Spitzenmannschaften sind wir in dieser Saison fast chancenlos, da uns gegen diese Mannschaften die individuelle Qualität fehlt. Julian Malek machte seine Sache gut und hat vor allem in der ersten Halbzeit verhindert, dass wir nicht noch höher in Rückstand geraten.
DRHV 06 – Tim Bielzer (Kreisläufer): Vor allem die Anfangsphase war peinlich, wir haben eigentlich die ganze Zeit die Bereitschaft in der Abwehr gehabt, aber konnten zu selten Fouls spielen und die Angriffe unterbrechen. Im Angriff hat uns anfangs völlig die Durchschlagskraft gefehlt und es hat ewig gedauert, bis wir uns die ersten klaren Chancen erarbeitet haben. Davon haben wir dann auch noch einige verworfen. Immerhin haben wir uns in der zweiten Halbzeit besser präsentiert und den Abstand nicht noch größer werden lassen.