Die beste Nachricht vor dem Spiel beim TuS Ferndorf erhielt der DRHV am Freitagnachmittag per E-Mail. Es war das Ergebnis des Corona-Test von Uwe Jungandreas. Da dieser negativ ausfiel, stand einer Rückkehr des Trainers auf die DRHV-Bank nichts mehr im Wege.
Das Spiel war zu Beginn auf beiden Seiten von sehr viel Nervosität geprägt. So war es auch wenig verwunderlich, dass Jakub Hrstka erst nach fünf gespielten Minuten den ersten Treffer im Spiel markierte. Kurze Zeit später schwächte sich der DRHV selbst und musste in doppelter Unterzahl spielen, was die Siegerländer konsequent bestraften und nach einem Treffer von Torben Matzken ihre Führung auf 5:3 (10. Minute) ausbauten. Diesen Rückstand lief der DRHV hinterher und musste Mitte der ersten Halbzeit die erste 3-Tore-Führung des Gastgebers hinnehmen. Unbeeindruckt davon zeigte sich Timo Löser, der jetzt Verantwortung übernahm und sein Team wieder in Schlagdistanz brachte. Im Anschluss traf Max Emanuel zur 10:9-Führung (27. Minute) für die Biber. Matthis Michel war es kurz darauf vorbehalten, für den 11:11-Halbzeitstand zu sorgen.
Auch in der zweiten Halbzeit dauerte es drei Minuten, ehe Linksaußen Jakub Hrstka mit seinem Treffer zur 12:11-Führung traf. Auf Ferndorfer Seite waren es jetzt vor allem Rückraumspieler Andreas Bornemann und Torhüter Marin Durica, die dem Spiel ihren Stempel aufdrückten. Bornemann fand immer wieder die Lücke in der Defensive der Biber und war bis Mitte der zweiten Halbzeit für fünf von zehn Treffern beim Gastgeber verantwortlich. Hinten stand die Defensive der Siegerländer jetzt kompakter und wenn doch ein Mal ein Wurf aufs Tor kam, parierte Durica diesen. Als Matthis Michel zum 21:15 (47. Minute) einnetzte, war die Begegnung entschieden. Der DRHV schaffte es nicht mehr, an die Leistung der ersten Halbzeit anzuknüpfen. Vielmehr ging den Bibern so langsam die Luft aus, was auch DRHV-Trainer Uwe Jungandreas in der anschließenden Pressekonferenz thematisierte: „Im Moment sind einige Spieler aufgrund von gesundheitlichen Problemen nicht in der körperlichen und konditionellen Verfassung, die man in der 2. Handball-Bundesliga benötigt.“ Zwar verkürzte Kapitän Vincent Sohmann beim Stand von 23:19 (52. Minute) noch mal den Rückstand. Näher sollte sein Team an diesem Abend jedoch nicht mehr herankommen. Am Ende gewinnt der TuS Ferndorf verdient die Partie mit 27:21.
DRHV-Trainer Uwe Jungandreas bleibt jetzt wenig Zeit, um sein Team für die nächsten Begegnungen vorzubereiten. Gleich zwei Derbys stehen in der nächsten Woche an. Bereits am Mittwoch empfangen die Dessau-Roßlauer den ThSV Eisenach um 19:30 Uhr in der Anhalt-Arena und reisen kurz darauf am Sonntag nach Dresden zum HC Elbflorenz.
Spieldaten
TuS Ferndorf – DRHV 06 27:21 (11:11)
DRHV 06: Philip Ambrosius (2 Paraden), Julian Malek (4 Paraden) – Jakub Hrstka (6), Timo Löser (5), Max Emanuel (3), Vincent Sohmann (2/1), Max Scheithauer (2), Jan Zahradnicek (2), Tim Bielzer (1), Oliver Seidler, Nicolas Neumann, Daniel Schmidt, Joshua Saleh, Jörn Persson, Yannick Danneberg
Schiedsrichter: Andre Kolb / Markus Kauth
Zeitstrafen: 6:8 Minuten (Jakub Hrstka 4, Philip Ambrosius 2, Oliver Seidler)
Siebenmeter: TuS Ferndorf: 5/5 – DRHV 06: 1/2
Zuschauer: keine (Sporthalle Stählerwiese, Kreuztal)
Stimmen zum Spiel
DRHV 06 – Trainer Uwe Jungandreas: In der ersten Halbzeit konnte man sehen, dass der absolute Wille, die Bereitschaft sowie der Kampf da war, um das Spiel erfolgreich zu gestalten. Die Abwehr hat funktioniert und obwohl wir im Angriff einfache Fehler gemacht haben und einige freie Würfe nicht getroffen haben, waren wir im Spiel. Im zweiten Durchgang sind dann all unsere Probleme zum Tragen gekommen. Der Gegner erhöhte den Druck, stand jetzt noch besser in der Abwehr und wir geraten dadurch in Rückstand. In dieser Phase hat man dann deutlich gesehen, dass unser Spiel auf zu wenigen Schultern ruht.
DRHV 06 – Max Emanuel (Rückraum-Rechts): Wir haben in der ersten Halbzeit eine sehr gute kämpferische Einstellung gezeigt und sowohl hinten als auch vorne vieles richtig gemacht. Leider haben wir zu viele Chancen liegen lassen, wodurch wir uns in der ersten Halbzeit nicht absetzen konnten.
In der zweiten Halbzeit haben wir in der Abwehr zu viele leichte Tore zugelassen und mussten im Gegenzug im Angriff viel Energie investieren, um gute Chancen zu bekommen. Am Ende hatte Ferndorf leider den längeren Atem.