Nach spannenden 60 Minuten in der BallsportArena Dresden feiert der Dessau-Roßlauer HV den zweiten Derbyerfolg innerhalb weniger Tage. Nachdem die Biber unter der Woche den ThSV Eisenach in eigener Halle besiegten, konnte sich das Team um Kapitän Vincent Sohmann auch beim HC Elbflorenz Dresden mit einem knappen 29:28-Erfolg durchsetzen.
Es waren fünf Minuten gespielt, da musste DRHV-Trainer Uwe Jungandreas bereits seine erste Auszeit nehmen. An der Anzeigetafel leuchtete bei den Gästen aus der Bauhausstadt immer noch eine große rote Null auf, während die Sachsen bereits schon viermal einnetzten. Die Ansprache zeigte zum Glück die notwendige Wirkung. Timo Löser fasste sich ein Herz und traf zum 4:1 (6. Minute). Davon ließen sich die Hausherren jedoch nicht beirren und machten da weiter, wo sie vor der Auszeit aufgehört hatten. Jonas Tümmler sorgte mit seinem Treffer zum 8:4 (12. Minute) für einen komfortablen 4-Tore-Vorsprung. Im Anschluss die wohl beste Phase der Biber in der ersten Halbzeit. Nachdem Philip Jungemann für zwei Minuten auf die Bank musste, verkürzten die Biber nach einem Treffer von Jakub Hrstka auf 8:6 (14. Minute) und glichen wenig später nach einem Tor von Max Emanuel zum 8:8 (18. Minute) die Partie aus. Auch weil die DRHV-Defensive jetzt den notwendigen Zugriff auf die Offensive der Sachsen bekam und Torhüter Philip Ambrosius mit einigen Paraden die Arbeit seiner Vorderleute belohnte. Jetzt war Elbflorenz-Trainer Rico Göde seinerseits gefordert und nahm die Auszeit. Daraufhin entwickelte sich im weiteren Verlauf der Halbzeit eine offene und spannende Begegnung. Die Folge, ein 13:13-Halbzeitstand.
Anders als zu Beginn der ersten Halbzeit war der DRHV jetzt hellwach und legte immer wieder vor. Begünstig durch die dritte Zwei-Minute-Strafe von Philip Jungemann gingen die Biber nach einem Treffer von Jan Zahradnicek mit 18:16 (42. Minute) in Führung. Doch die Sachsen ließen sich nicht abschütteln und benötigten nicht einmal 90 Sekunden, um selbst wieder nach einem Treffer von Mindaugas Dumcius mit 19:18 (44. Minute) in Führung zu gehen. Bis in die Schlussminute hinein legten die Dresdner immer wieder vor und der DRHV daraufhin gleich nach. Auch die doppelte Unterzahl der Hausherren änderte daran nichts, da es dem DRHV nicht gelang, aus dieser Situation Kapital zu schlagen. Spielentscheidend der letzte Angriff der Gastgeber, bei dem Rückraumspieler Sebastian Greß, Torhüter Philip Ambrosius und die Schiedsrichter im Mittelpunkt standen und für viel Unmut nach der Begegnung bei Vereinspräsident Uwe Saegeling sorgte, der am Rande der Pressekonferenz sogar von „Betrug“ redete. Was war Geschehen? Greß warf und der Ball rutschte unter DRHV-Torhüter Ambrosius zwar durch, kullerte jedoch nicht mit dem gesamten Umfang über die Torlinie, so die Entscheidung der beiden Unparteiischen. Somit hatte der DRHV die Chance, mit dem letzten Angriff das Spiel für sich zu entscheiden. Timo Löser übernahm Verantwortung für den letzten Wurf und traf Sekunden vor Spielende zum 29:28-Erfolg.
Das DRHV-Team feierte am Ende einen vielleicht glücklichen, aber dennoch nicht unverdienten Auswärtserfolg und kann auf die gezeigte Mannschaftsleistung stolz sein. Mit dem zweiten Erfolg hintereinander klettern die Biber auf den 10. Tabellenplatz und haben aktuell zehn Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge.
Spieldaten
HC Elbflorenz Dresden – DRHV 06 28:29 (13:13)
DRHV 06: Philip Ambrosius (13 Paraden), Julian Malek – Jakub Hrstka (8/2), Timo Löser (6), Oliver Seidler (5), Jan Zahradnicek (3), Vincent Sohmann (2/1), Tim Bielzer (2), Max Scheithauer (1), Jörn Persson (1), Max Emanuel (1), Yannick Danneberg, Nicolas Neumann, Daniel Schmidt
Schiedsrichter: Julian Fedtke / Niels Wienrich
Zeitstrafen: 12:6 Minuten (Vincent Sohmann 4, Daniel Schmidt 2)
Siebenmeter: HC Elbflorenz Dresden: 5/5 – DRHV 06: 3/4
Zuschauer: keine (BallsportArena, Dresden)
Stimmen zum Spiel
DRHV 06 – Trainer Uwe Jungandreas: Nachdem wir schwer ins Spiel gekommen sind, haben wir nach der Auszeit an unsere Leistung gegen Eisenach angeknüpft. Mit einer sehr intensiven Abwehrleistung hat dann auch Philip Ambrosius ins Spiel gefunden, vorne haben wir besser abgeschlossen, was vor der Auszeit unser Problem war. So haben wir uns sukzessive bis zur Halbzeit wieder herangearbeitet. In der zweiten Halbzeit war es ein ausgeglichenes und auf beiden Seiten sehr intensives Spiel. Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft sehr zufrieden, gerade über die Art und Weise, wie sie sich diesen Erfolg erarbeitet hat.
DRHV 06 – Daniel Schmidt (Abwehrspezialist): Wir sind nicht gut in die Partie gestartet und so konnte Dresden einfache Tore werfen. Nachdem wir in der Abwehr mehr Zugriff bekamen und unsere Körpersprache sich änderte, haben wir auch unsere Chancen besser herausgespielt. Dies führte letztendlich zu einem gerechten Halbzeitergebnis. Die zweite Halbzeit war ähnlich wie gegen Eisenach am letzten Mittwoch ein hin und her, mal führten wir mal die Dresdner. Wir hatten in der doppelten Unterzahl bereits die Chance, den Deckel drauf zu machen, nutzten diese aber nicht, da wir zu einfache Fehler gemacht haben. Am Ende haben wir auch ein bisschen Glück, dass der Ball der Dresdner nicht drin war. Aber wir freuen uns über die zwei wichtigen Punkte und den zweiten Derbysieg.