Das es gegen den Aufstiegsfavoriten vom TuS N-Lübbecke schwer werden würde zu punkten, war jedem in der Anhalt-Arena bewusst. Aber so einfach die Punkte herschenken wollte der DRHV dann doch nicht. So konnten die Biber gut 40 Minuten lang die Partie offen gestalten und schafften es dabei immer wieder einen Rückstand auszugleichen. Derweil begann das Spiel wie erwartet. Nach zwölf Minuten führten die Gäste aus Nordrhein-Westfalen nach einem Treffer von Peter Strosack mit 6:2. DRHV-Trainer Uwe Jungandreas sah sich gezwungen zu handeln und nahm die Auszeit. Zwei Minuten später zeigte diese das gewünschte Resultat. Nicolas Neumann, der den Vorzug vor Jakub Hrstka erhielt, netzte zwei Minuten später zum 5:6 ein. In seinem ersten Spiel über die komplette Distanz überzeugte dieser vor allem in der Offensive. „Nicolas hat das heute hervorragend gemacht. Das er im Abschluss gut ist, da hatte ich keine bedenken. Wir wissen natürlich, was wir an Jakub Hrstka haben, aber Jakub ist einfach platt nach den drei Länderspielen in der letzten Woche“, erklärte Uwe Jungandreas auf der anschließenden Pressekonferenz.
Auch die zwischenzeitliche 3-Tore-Führung ließ die Hausherren nicht erstarren. Timo Löser war es vorbehalten, mit seinem Tor für den Ausgleich zum 8:8 (24. Minute) zu sorgen. Dieser und Jörn Persson schafften es jetzt, sich immer wieder durchzusetzen. In der Verteidigung bekam man dazu den nötigen Zugriff auf die gegnerische Offensive und Torhüter Philip Amborius überzeugte mit sehenswerten Paraden. Beim Stand von 12:13 wurden die Seiten gewechselt.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit ließen sich die Hausherren nicht abschütteln und schafften durch Jan Zahradnicek den 15:15-Ausgleich (36. Minute). Danach schienen so langsam die Kräfte beim DRHV zu schwinden und die Lübbecker setzten sich langsam ab, auch weil sie jetzt konsequent die Fehler in der DRHV-Defensive bestraften. Der Top-Torjäger der 2. Handball-Bundesliga Tom Skroblien verwandelte in der 47. Minute einen Siebenmeter zur 22:18-Führung. Zwar konnte sich Torhüter Philip Ambrosius noch das ein oder andere Mal gut auszeichnen und hielt sogar zwei Siebenmeter im Spiel, letztendlich war aber auch er chancenlos gegen die Übermacht im Angriff der Gäste, die jetzt auch im Positionsspiel zu überzeugen wussten. Näher als auf zwei Tore sollte der DRHV nicht mehr herankommen. Als Lutz Heiny in der 56. Minute zur 26:21-Führung traf, war die Partie entschieden. Am Ende leuchtete eine 24:30-Niederlage an der Anzeigetafel auf. Eine Niederlage, die in der Höhe etwas zu hoch ausfiel.
Bereits am Samstag geht es für die Biber in der 2. Handball-Bundesliga weiter. Diesmal mit Sicherheit mit Jakub Hrstka, der nach drei Länderspielen in der letzten Woche platt ist und von DRHV-Trainer Uwe Jungandreas vorsorglich geschont wurde, für das wichtige Spiel beim Tabellenschlusslicht in Fürstenfeldbruck. Ersatzmann Nicolas Neumann machte seine Sache ganz gut und konnte sich mit fünf Toren für weitere Einsätze empfehlen. Zudem zeigte Rückraumspieler Max Emanuel, warum man ihm im Sommer verpflichtete, erzielte fünf Tore und setze seine Mitspieler immer wieder in Szene.
Spieldaten
DRHV 06 – TuS N-Lübbecke 24:30 (12:13)
DRHV 06: Philip Ambrosius (15 Paraden), Julian Malek – Max Emanuel (5), Nicolas Neumann (5/1), Timo Löser (4), Vincent Sohmann (3/1), Jan Zahradnicek (3), Jörn Persson (2), Max Scheithauer (1), Yannick Danneberg (1), Tim Bielzer, Oliver Seidler
Schiedsrichter: Timo Hofmann / Thomas Horath
Zeitstrafen: 8:2 Minuten (Max Scheithauer 2, Tim Bielzer 2, Daniel Schmidt 2, Max Emanuel 2)
Siebenmeter: DRHV 06: 2/3 – TuS N-Lübbecke: 3/5
Zuschauer: keine (Anhalt-Arena, Dessau-Roßlau)
Stimmen zum Spiel
DRHV 06 – Trainer Uwe Jungandreas: Ohne Frage ein verdienter Sieg, da wir es nur geschafft haben, bis zur 40. Minute das Spiel offenzuhalten. Ich glaube, dass wir in der ersten Halbzeit speziell in der Anfangsphase uns im Angriff schwergetan haben. Im Abwehrbereich hatten wir fast alles im Griff und kassierten Gegentore, wenn wir im Angriff Fehler gemacht haben. Aber wir haben uns wieder in das Spiel rein gekämpft, waren zur Halbzeit sowie bis zur 40. Minute wieder dran. Konnten das dann einfach nicht mehr halten, auch weil uns heute die Breite gefehlt hat sowie das ein oder andere Tor vom Kreis. Danach verlieren wir zunehmend Stabilität in der Abwehr und am Ende gehen uns dann die Kräfte aus. Im Angriff wollten wir mit Durchbrüchen arbeiten sowie über die Außenspieler kommen. Das ist uns beides weitestgehend gelungen, um das Spiel enger zu gestalten, lassen wir insgesamt zu viele Bälle liegen.
DRHV 06 – Nicolas Neumann (Linksaußen): Wir haben im Angriff gut gespielt und konsequent das umgesetzt, was wir geplant hatten. In der ersten Halbzeit spielten wir ein Stück weit cleverer, was uns im zweiten Durchgang etwas fehlte. Mitte der zweiten Halbzeit agierten wir in der Abwehr etwas kopflos, was die Lübbecker bestraften und sie ihren Vorsprung ausbauten. Für mich war es ein tolles Gefühl von Anfang an zu spielen und denke, dass ich das im Angriff ganz gut gemacht habe.