Der Dessau-Roßlauer HV gewinnt am 19. Spieltag verdient sein Heimspiel mit 28:19 (13:12) gegen den TV 05/07 Hüttenberg. Im zweiten Durchgang waren vor allem die starke Abwehr sowie ein herausragend aufgelegter Philip Ambrosius im Tor ausschlaggebend für den Erfolg. Erfolgreichster Torschütze beim DRHV 06 war mit sieben Toren Rechtsaußen Jan Zahradnicek.
Man sah es den DRHV-Akteuren in den Anfangsminuten noch an, dass die Niederlage in Aue ein paar Spuren hinterlassen hatte. Gerade im Angriff fand man noch nicht den optimalen Zug zum Tor. Aber wie bereits beim Derby am letzten Spieltag schon gesehen, konnte die Defensive von Beginn an überzeugen. Folgerichtig stand es nach einem Treffer von Vincent Sohmann in der 16. Minute erst 5:5-Unentschieden. Absetzen konnte sich zu diesem Zeitpunkt keine der beiden Mannschaften. Lennart Gliese, gerade erst für Max Emanuel in die Partie gekommen, konnte sich in der 20. Minute sehenswert durchsetzen und traf zur 7:6-Führung. Beim nächsten Angriff der Gäste stand Gliese dann wieder im Mittelpunkt des Geschehens, diesmal mit einem Foul, was das Schiedsrichtergespann mit der Roten Karte bestrafte. Die erste Zwei-Tore-Führung der Begegnung gelang dem DRHV erst in der 27. Minute nach einem Treffer von Timo Löser zum 13:11. Den Schlusspunkt im ersten Durchgang setzte Stefan Kneer für die Mittelhessen mit seinem Treffer zum 13:12-Halbzeitstand.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit stellte DRHV-Trainer Uwe Jungandreas die Abwehr um. Jörn Persson nahm den Platz von Max Emanuel ein, um diesen zu entlasten, was sich im weiteren Verlauf der Begegnung auszahlen sollte. Mitte der zweiten Halbzeit benötigten die Biber fünf Minuten, um sich mit 20:15 abzusetzen. Als Jakub Hrstka in der 56. Minute zur 27:17-Führung traf, war die Partie entschieden. Vorausgegangen war eine Parade von Philip Ambrosius, der an diesem Abend eine herausragende Leistung mit 17 Paraden und einer Quote gehaltener Würfe von 48,57% zeigte. Generell war die Defensive ausschlaggebend für den Heimsieg. So ließ diese nur sieben Gegentore im zweiten Abschnitt zu. Apropos Ambrosius, dieser erhielt zum Spielende seine erste Rote Karte in der 2. Handball-Bundesliga. Vorausgegangen war ein geblockter Wurf, was eine Ecke zur Folge hatte. Ambrosius warf jedoch den neben ihm liegenden Ball eine Sekunde vor Spielende weg. Da die Begegnung von den Schiedsrichtern noch nicht abgepfiffen war, blieb diesen keine andere Wahl und Disqualifizierten den Torhüter regelkonform. Den fälligen Siebenmeter verwandelte Tobias Hahn zum 28:19- Endstand.
Spieldaten
DRHV 06 – TV 05/07 Hüttenberg 28:19 (13:12)
DRHV 06: Philip Ambrosius (17 Paraden), Julian Malek – Jan Zahradnicek (7), Timo Löser (5), Vincent Sohmann (5/3), Jakub Hrstka (4), Max Emanuel (3), Max Scheithauer (1), Joshua Saleh (1), Lennart Gliese (1), Jörn Persson (1), Tim Bielzer, Oliver Seidler, Nikolas Neumann, Yannick Danneberg
Schiedsrichter: Felix Pusch / Stefan Weiße
Zeitstrafen: 6:6 Minuten (Oliver Seidler 4, Lennart Gliese Rote Karte (21 Min.), Philip Ambrosius Rote Karte (60 Min.))
Siebenmeter: DRHV 06: 3/3 – TV 05/07 Hüttenberg: 3/4
Zuschauer: keine (Anhalt-Arena, Dessau-Roßlau)
Stimmen zum Spiel
DRHV 06 – Trainer Uwe Jungandreas: Man hat in der ersten Halbzeit gesehen, dass uns die Niederlage von Aue noch ein wenig angehangen hat. Wir haben in der Abwehr gut gearbeitet, uns aber trotzdem einige Abstimmungsfehler geleistet. Im Angriff haben wir etwas zu überhastet agiert. In der zweiten Halbzeit machen wir das dann besser. Mit einer extrem stabilen Abwehr, die Total im System gearbeitet hat und mit einem Torhüter Philip Ambrosius, der heute 48% der Bälle gehalten hat, was natürlich eine Hausnummer ist. Wenn dir das gelingt, dann bringt dir das die notwendige Ruhe im Angriff. In der zweiten Halbzeit war das eine insgesamt runde Leistung meiner Mannschaft, auf der wir aufbauen können.
DRHV 06 – Philip Ambrosius (Torhüter): In der ersten Halbzeit hat unser Spiel noch ein wenig gestockt. Da war vermutlich noch bei einigen die Niederlage in Aue im Kopf. Mit zunehmenden Spielverlauf bekommen wir die Oberhand im Spiel und waren dann über 40 Minuten die spielbestimmende Mannschaft. Das war ein Duell, was wir heute mit allem, was wir haben gewinnen wollten.