Nichts Zählbares gab es für den Dessau-Roßlauer HV beim VfL Lübeck-Schwartau zu holen. Die Hausherren besiegen den DRHV 06 verdient mit 32:27 (17:11). Erfolgreichster Torschütze beim DRHV 06 war mit zehn Toren Kapitän Vincent Sohmann, der mit acht erfolgreichen Siebenmetertoren sein vielseitiges Repertoire zeigte.
Es war alles wie immer, wenn der DRHV 06 beim VfL Lübeck-Schwartau zu Gast ist. Denn auch in dieser Saison unterliegen die Biber bei den heimstarken Schleswig-Holsteinern. Die einzige Führung der Gäste aus der Bauhausstadt markierte Kreisläufer Oliver Seidler nach 35 Sekunden zum 1:0. Danach bestimmten die Ostholsteiner das Geschehen auf der Platte und lagen nach einem Treffer von Carl Löfström zum 7:4 (8. Minute) erstmals mit drei Toren in Führung. Bereits jetzt war offensichtlich, dass die DRHV-Defensive am heutigen Abend nicht wie gewohnt funktionierte. Zudem hatte sich das Team von Trainer Uwe Jungandreas bis zu diesem Zeitpunkt schon vier Fehlwürfe geleistet. Am Ende der Partie sollten es ganze 18 werden. Timo Löser gelang es mit seinen einzigen beiden Treffern in der Partie den Rückstand zwischenzeitlich auf 7:9 (16. Minute) zu verkürzen, danach spielte nur noch der VfL. Dieser baute seinen Vorsprung elf Minuten später nach einem Treffer von Martin Waschul auf 16:9 aus. Den 17:11-Halbzeitstand markierte DRHV-Kapitän Vincent Sohmann mit einem erfolgreich verwandelten Siebenmeter.
Der zweite Durchgang sollte an der Überlegenheit der Gastgeber nicht viel ändern. Auch weil die Biber die sich bietenden Chancen gleich zu Beginn zu verkürzen, ungenutzt ließen. Folgerichtig erhöhten die Lübecker ihren Vorsprung nach einem Tor von Fynn Gonschor auf 20:12 (38. Minute). DRHV-Trainer Uwe Jungandreas reagierte und brachte Nikolas Neumann für den blass gebliebenen Jakub Hrstka auf Linksaußen. Dieser bedankte sich prompt und erzielte kurz darauf seinen ersten Treffer für den DRHV 06. Im Anschluss dann die vielleicht besten Minuten im Offensivspiel bei den Bibern. Immer wieder wurde Kreisläufer Oliver Seidler von seinen Mitspielern gekonnt in Szene gesetzt. Dieser nutze die sich bietenden Chancen und verkürzte den Rückstand auf 18:23 (44. Minute). Die Schleswig-Holsteiner ihrerseits erhöhten kurz darauf wieder den Druck auf die DRHV-Defensive und bauten ihre Führung vorentscheidend nach einem Treffer durch den niederländischen Nationalspieler Niels Versteijnen auf 29:20 (51. Minute) aus. Am Ende blieb für den DRHV nur noch Ergebniskosmetik. Joshua Saleh setze mit seinem Treffer den Schlusspunkt in der Partie, welche der VfL Lübeck-Schwartau verdient mit 32:27 gewann.
Was bleibt, ist die Erkenntnis in Lübeck nicht untergegangen zu sein. Gerade Mitte der zweiten Halbzeit bewies das DRHV-Team Moral und schaffte es durch einige gute Angriffe über den Kreis den Schaden zu begrenzen. Bereits am Dienstag im Heimspiel gegen den TSV Bayer Dormagen haben die Männer um Kapitän Vincent Sohnmann die Chance, es wieder besser zu machen. Um jedoch die Punkte in Dessau-Roßlau zu behalten, benötigt es einer Leistungssteigerung in der Defensive sowie mehr Konzentration im Abschluss.
Spieldaten
VfL Lübeck-Schwartau – DRHV 06 32:27 (17:11)
DRHV 06: Philip Ambrosius (7 Paraden), Julian Malek (2 Paraden) – Vincent Sohmann (10/8), Oliver Seidler (7), Jan Zahradnicek (2), Timo Löser (2), Jakub Hrstka (1), Max Emanuel (1), Max Scheithauer (1), Joshua Saleh (1), Nikolas Neumann (1), Yannick Danneberg (1), Jörn Persson, Tim Bielzer
Schiedsrichter: Pawel Fratczak / Paulo Ribeiro
Zeitstrafen: 6:2 Minuten (Jörn Persson 2)
Siebenmeter: VfL Lübeck-Schwartau: 3/4 – DRHV 06: 8/8
Zuschauer: keine (Hansehalle, Lübeck)
Stimmen zum Spiel
DRHV 06 – Trainer Uwe Jungandreas: Wir haben ganz klar die erste Halbzeit verschlafen und in der zweiten Halbzeit versucht, den Schaden zu begrenzen, was uns nicht gelungen ist. Riesenprobleme hatten war diesmal mit unserer Abwehr, die in Aue und gegen Hüttenberg noch unser Prunkstück war. Diese hat diesmal nicht funktioniert und so kann man gegen den VfL Lübeck-Schwartau nicht bestehen. Die Hypothek aus der ersten Halbzeit war dafür zu groß. Zudem hat man in diesem Spiel extreme körperliche Unterschiede gesehen. Die Lübecker waren uns körperlich weit überlegen. Man hat schon gesehen, dass wir seit Wochen keinen Kraftraum mehr gesehen haben. Das ist sicherlich nicht der alleinige Grund, warum wir das Spiel verloren haben, war aber sehr offensichtlich. Wir haben es zwar im zweiten Durchgang besser gemacht, verlieren das Spiel aber insgesamt am Ende in der Abwehr.
DRHV 06 – Max Scheithauer (Rückraum Mitte): Wir haben es über das gesamte Spiel nicht geschafft, in unserer Defensive Zugriff auf den Gegner zu bekommen. Im Angriff haben wir es eigentlich recht ordentlich gespielt, sind jedoch in der ersten Halbzeit zu oft am Torwart gescheitert. Kurz nach der Pause haben wir die Chance, es noch mal spannend zu machen, schaffen es jedoch nicht durch zu viele technische Fehler unsererseits. Am Ende haben wir versucht, das Ergebnis noch freundlicher zu gestalten, was wir dann auch geschafft haben. Mehr war heute leider nicht drin.