Die Saison der 2. Handball-Bundesliga pausiert gerade anlässlich der Handball-Weltmeisterschaft in Ägypten. Nach 16 Spieltagen und 15 Spielen belegt der Dessau-Roßlauer HV mit 15:15 Punkten den siebten Tabellenplatz. Bei noch drei ausstehenden Begegnungen der Hinrunde, die allesamt im Februar gespielt werden, ein sehr respektables Ergebnis des Aufsteigers aus der Bauhausstadt. Nach einem gelungenen Saisonstart mit fünf Siegen aus sechs Spielen war die Euphorie beim Aufsteiger aus Sachsen-Anhalt riesengroß. Diese hatte sich zwar nach sechs sieglosen Spielen etwas gelegt, doch können und sollen die Handballfans des DRHV 06 zufrieden sein mit dem bisherigen Saisonverlauf, ist doch das Team aus der Bauhausstadt momentan das Bestplatzierte unter den vier Aufsteigern. Angeführt wird das Team in dieser Saison erstmals von Vincent Sohmann. Mit ihm sprachen wir über den bisherigen Saisonverlauf, über seine neue Rolle als Kapitän sowie über die fehlenden Zuschauer in den Hallen.
Die Bilanz von sieben Siegen, sieben Niederlagen und einem Unentschieden kann sich durchaus sehen lassen. Wie zufrieden seid ihr mit dem bisherigen Saisonverlauf?
Vincent Sohmann: Gerade mit unserem Saisonstart sind wir sehr zufrieden. Jedoch haben wir auch gesehen, dass, wenn wir in unserer Leistung nachlassen, wir direkt die Quittung dafür bekommen und Spiele verlieren. Das Positive ist jedoch, dass wir mit Ausnahme des Spieles gegen den VfL Gummersbach mit jedem Team der 2. Handball-Bundesliga mithalten können.
Im Laufe der Saison war immer wieder zu hören, dass ihr konstanter euer Leistungspotenzial abrufen müsst, um erfolgreich zu spielen. Warum ist dies so schwer?
Vincent Sohmann: Es ist natürlich nicht nur für uns eine besondere Situation in dieser Saison, sondern für alle Mannschaften. Bei uns kommt hinzu, dass wir eine sehr junge Mannschaft haben mit relativ wenig Erfahrung in der 2. Handball-Bundesliga. Gerade für unsere jungen Spieler ist es eine Umstellung Woche für Woche konstant das vorhandene Leistungsvermögen abzurufen.
Welches der vergangenen Spiele ist dir positiv in Erinnerung geblieben?
Vincent Sohmann: Das letzte Spiel gegen die SG BBM Bietigheim. Aber auch die Spiele im Oktober waren ein Highlight. Wir haben dort gegen Mannschaften gewonnen und gut gespielt, gegen die wir in der Vergangenheit nicht so gut aussahen wie zum Beispiel die Spiele gegen den TSV Bayer Dormagen und den VfL Lübeck-Schwartau. Gegen die SG BBM Bietigheim zum Jahresabschluss hat einfach alles bei uns funktioniert und beim Gegner so gut wie gar nichts.
Du bist seit dieser Saison der neue Kapitän bei den Bibern. Was hat sich für dich verändert?
Vincent Sohmann: Ich stehe seitdem in einem noch intensiveren Austausch mit unserem Trainer Uwe Jungandreas und unserem Geschäftsführer Sebastian Glock. Auch in der Kabine kommt jetzt das ein oder andere kritische Wort mehr von mir an die Mannschaft. Weiterhin versuche ich das Team zu motivieren, weiter hart für den Teamerfolg zu arbeiten.
Zu Saisonbeginn waren noch Zuschauer zugelassen, was sich besonders bei den ersten drei Heimspielen positiv auswirkte. Wie schmerzlich ist es für euch, gerade bei den Heimspielen ohne Unterstützung von den Zuschauerrängen zu spielen?
Vincent Sohmann: Gerade in der Saisonphase, wo es nicht so gut lief bei uns, wäre es schön gewesen mit der Unterstützung der Fans im Rücken, die uns mit Sicherheit ordentlich gepusht hätten, vielleicht doch noch den ein oder anderen Punkt mehr zu holen. Zudem hätten wir natürlich gern unsere Auswärtssiege zu Saisonbeginn gemeinsam mit unseren Fans ordentlich gefeiert.
Hat sich der Handball durch den Wegfall der Fans verändert?
Vincent Sohmann: Der Handball an sich nicht so extrem. Jedoch hat sich der Umgang mit den Schiedsrichtern ein wenig verändert, da man nun mal jedes Wort versteht, was auf dem Spielfeld gesprochen wird und diese somit alles mitbekommen, was gesprochen wird. Das beinhaltet natürlich auch Aussagen, die nicht immer wohlwollend für die Schiedsrichter sind.
Die Saison endet bekanntlich Ende Juni mit dem Auswärtsspiel beim TV 05/07 Hüttenberg. Wann denkst du, habt ihr euer Saisonziel erreicht?
Vincent Sohmann: Ich tue mich zwar immer schwer mit Prognosen, hoffe aber, dass wir unser Saisonziel, den Nichtabstieg so früh wie möglich erreichen werden.