Wer sich das Spielerprofil von Julian Malek anschaut, dem sticht eine Karrierestation besonders ins Auge, die beim VfL Gummersbach. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass der talentierte Torhüter seinen Weg zum DRHV 06 gefunden hat. Auf der Suche nach einem Ersatz für Tom Landgraf, hat sich Geschäftsführer Sebastian Glock an den jungen Torhüter erinnert und Kontakt zu ihm aufgenommen. Nun ist auch Julian in der Bauhausstadt angekommen.
Du bist vor zwei Jahren, direkt von der Akademie des VfL Gummersbach, zur Bundesligareserve der HBW Balingen-Weilstetten in die 3. Liga gewechselt. Hast mit deinem Wechsel zum DRHV 06, nun die Chance in der 2. Handball-Bundesliga regelmäßig zu spielen. Was überwiegt, die Vorfreude oder der Respekt?
Julian Malek: Die Vorfreude auf die 2. Handball-Bundesliga überwiegt leicht dem Respekt, da ich jetzt die Möglichkeit habe, wieder vermehrt auf frühere Mitspieler zu treffen, die Spielhallen größer sind und die Zuschauer zahlreicher, als in der 3. Liga. Gerade durch die Corona-Pause ist der Spielplan sehr eng gestaffelt und somit ist der Respekt vor den vielen Spielen in kurzer Zeit sehr groß sowie vor dem Niveau in der 2. Handball-Bundesliga.
Man sagt dir nach, dass du neben deinem Talent auch sehr zielstrebig und fokussiert bist. Wie bereitest du dich auf den Spieltag vor?
Julian Malek: Im Vorfeld eines Spiels schaue ich mir mindestens drei Spiele unseres Gegners an, um Spielabläufe sowie die jeweiligen Wurfbereiche genau zu analysieren. Dazu erstelle ich mir Wurfbilder zu jedem Spieler. Durch eine gute Videostudie ist es meiner Meinung nach möglich, drei bis vier Bälle im Spiel mehr zu halten. Am Spieltag selbst, schaue ich, wenn es die Zeit zulässt, nochmals in die Videoanalyse. Ansonsten verbringe ich den Tag so ruhig und entspannt wie möglich.
In Balingen-Weilstetten hast du, im Gegensatz zu Dessau-Roßlau, in einer Handball-WG gelebt. Wie muss man sich den Alltag dort vorstellen?
Julian Malek: In unserer Handball-WG haben wir auch Abseits vom Handball viel miteinander unternommen, da es schon eine Art Familienersatz für alle war. Bei Problemen ist immer jemand da, mit dem man darüber reden konnte, da durch das Zusammenleben eine festere Bindung untereinander entstanden ist. Das war eine tolle Zeit mit meinen Mitbewohnern, nicht nur in Balingen-Weilstetten, sondern auch in Gummersbach. Das Positive ist jetzt, dass der Joghurt den ich morgens kaufe, auch am Abend noch im Kühlschrank auf mich wartet.
Du bildest mit Philip Ambrosius das neue Torhütergespann beim DRHV 06. Bist jedoch im Gegensatz zu „Brosi“, ein kleinerer Torhüter. Was unterscheidet euch in eurem Torhüterspiel?
Julian Malek: Philip Ambrosius ist ein sehr erfahrener, präsenter und agiler Torhüter. Ich dagegen bin gerade dabei erste Erfahrungen in der 2. Handball-Bundesliga zu sammeln und eher ein etwas ruhiger Torhüter. Unsere Hauptaufgabe ist es, egal ob groß oder klein, Bälle zu halten. Deshalb sind wir beide hier. Wir bereiten uns beide intensiv auf jedes Spiel vor und unterstützen uns gegenseitig. Ein gesunder Konkurrenzkampf ist für den Erfolg des Teams dabei unabdingbar.