Was für ein spannendes Spiel, was für eine tolle Stimmung in der Anhalt Arena. Der DRHV 06 holt an diesem Doppelspielwochenende den zweiten Punkt. Gegen den TuS N-Lübbecke erkämpfte sich das Team um Kapitän Florian Pfeiffer ein 24:24 Unentschieden.
Bevor das Spiel überhaupt begann, gab es bereits für die Dessau-Roßlauer eine schlechte Nachricht: Etat-Linksaußen Marek Vančo bekam über Nacht Fieber und muss das Bett hüten. Dafür setzte Trainer Uwe Jungandreas Abwehrchef Daniel Schmidt in die Start-Sieben ein. Auch Neuzugang Gregor Remke spielte heute für den SC DHfK Leipzig. Trotzdem fanden die Biber gut in das Spiel. Die Partie war von Beginn an spannend und sehr ausgeglichen. Beide Teams hatten nichts zu verschenken. Nach 20 gespielten Minuten, beim Stand von 9:9 hatten die Blau-Weißen drei große Chancen das erste Mal gegen den Bundesliga-Absteiger in Führung zu gehen. Doch dies gelang nicht, stattdessen konnten sich die Gäste aus Ostwestfalen mi drei Toren (12:15) zur Halbzeit absetzen. Auf Seiten der Muldestädter glänzte neben der hervorragenden Torhüterleistung von Philip Ambrosius vor allem einer: Tomas Pavlíček. Er erzielte in den ersten 30 Minuten ganze neun Treffer.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit schlichen sich bei den Gästen vermehrt Fehler ein, die die Dessau-Roßlauer sofort bestraften. So konnten die Hausherren bis auf ein Tor wieder herankommen. Lange blieb diese Tordifferenz. In der 40. Spielminute glichen die Dessauer das erste Mal in der zweiten Halbzeit durch einen Treffer von Jan Zahradníček aus (18:18). Jetzt verwandelte sich die Anhalt Arena in einen Hexenkessel und auch das Spiel wurde härter, blieb aber sehr fair. Für die 1309 Zuschauer begannen nun 20 mehr als spannenden Minuten. In der 59. Spielminute traf dann Daniel Schmidt zur 24:23-Führung. Im Gegenzug scheiterten die Lübbecker, wie schon so oft in der Partie, an Philip Ambrosius. Dem DRHV blieb nun eine ganze Minute, um einen Sieg perfekt zu machen. Die Anspannung des Publikums konnte man nicht nur sehen, sondern auch fühlen. Die komplette Halle stand. Minute 59:41 die Schiedsrichter Karamuk und Seliger aus Berlin zeigten auf den Siebenmeter-Punkt. Wie schon im Spiel am Freitag gegen die HSG Nordhorn-Lingen, trat Jan Zahradníček zum Wurf an. Doch dieses Mal scheiterte er an dem gut aufgelegten Joel Birlehm. Nun hatten die Gäste die Chance in letzter Minute auszugleichen. Exakt zwei Sekunden vor Spielende ertönt der Pfiff der Unparteiischen und sie zeigten auch jetzt auf den Siebenmeter-Punkt. Jens Bechtloff trat gegen Philip Ambrosius an und traf. Am Ende trennten sich der DRHV 06 und der TuS N-Lübbecke verdient mit dem 24:24 Unentschieden.
„Ich bin extrem zufrieden mit unserem Auftreten und der Einstellung unserer Mannschaft heute. Wir haben über 60 Minuten mit allem, was wir hatten, Parole bieten können. Wir hatten ein hervorragendes Tempospiel. Leider haben wir es in der ersten Halbzeit versäumt beim Stand von 9:9 in Führung zu gehen. Es hätte eigentlich 13:9 stehen müssen. Das haben wir nicht geschafft, weil wir zu viele Chancen liegen gelassen haben. Halbzeitergebnis war 12:15 – das waren zu viele Gegentore. Aber in der zweiten Halbzeit haben wir die Abwehr stabilisiert und kassieren dann nur noch neun Gegentore. Das war eine überragende Abwehr- und Torhüterleistung. Das Spiel mit dem siebten Feldspieler machen wir sehr gut und verhalten uns da auch clever. Unterm Strich haben wir zwei Punkte dieses Wochenende in sehr schweren Spielen geholt. Das entscheidende ist, wir sind seit fünf Spielen ungeschlagen und wie wir uns im Moment präsentieren ist überragend. Das ist eine Einheit, die auf dem Feld steht, die fightet. Für diese Leidenschaft und Intensität gratuliere ich meiner Mannschaft.“, lobt Trainer Uwe Jungandreas sein Team.
Statistik:
Philip Ambrosius, Dominik Plaue – Tomas Pavlíček (9), Johannes Wasielewski (4), Jan Zahradníč (3), Libor Hanisch (2), Slavomir Mlotek (2), Philip Jungemann (2), Daniel Schmidt (1), Daniel Zele (1), Florian Pfeiffer, Bruno Zimmermann, Tom Hanner