Neun Spiele sind gespielt. Was heißt das? Eigentlich nichts. Zwar ist eine gewisse Zeit seit dem Auftakt vergangen. Doch viele Partien liegen noch vor dem Dessau-Roßlauer HV. Und das heißt auch: immer weiter Gas zu geben. Die Vergangenheit ist egal, die Mannschaft denkt von Partie zu Partie. Und die kommende hat es richtig in sich. Denn zum hitzigen und emotionalen Derby empfängt der DRHV den HC Elbflorenz 2006 und zwei alte Bekannte.
Es ist die Partie Zehnter gegen Elfter. Da ist es mehr als wahrscheinlich, dass die Begegnung am Sonnabend um 19.30 Uhr auf Augenhöhe stattfindet. Doch Tabellenstände sind in einem Derby meist egal. Da sind Moral, Mentalität, Emotion und Leidenschaft die ausschlaggebenden Attribute. Die besitzt der DRHV und das haben die Jungs von Trainer Uwe Jungandreas auch schon mehrmals bewiesen. Doch auch der starke Aufsteiger aus Dresden kann über diese Elemente kommen.
Zwei Teams, die einen Lauf haben
Souverän stieg man in die 2. Liga auf und hatte kaum Anpassungsprobleme. Der starke Tabellenplatz zeigt das. Aber auch die Ergebnisse. Schon am zweiten Spieltag holte man auswärts den ersten Punkt. Es folgten starke Spiele, unter anderem gegen Bundesliga-Absteiger HSC Coburg, wo der HC sich am Ende 29:25 durchsetzte. Am vergangenen Spieltag schlug man Eintracht Hagen daheim 30:26. Die Dresdner haben also einen Lauf.
Doch auch die Biber haben den. Seit mittlerweile sechs Spielen sind die Dessau-Roßlauer ungeschlagen. Das soll so bleiben und zudem soll es auch mit dem zweiten Heimsieg der Saison und in Folge klappen, um den Dessauer Fans in der Anhalt-Arena einen schönen Samstag-Abend zu bescheren. „Das fühlt sich sehr gut an, wir haben einfach Bock das weiter fort zu führen“, sagt Torhüter Philip Ambrosius, für den es ein besondere Spiel wird.
Keine Verzweiflung, mental voll da
Pünktlich zum Derby hat der Keeper auch seine grandiose Leistung beim Remis in Coburg wieder gefunden. Doch mit schwankenden Leistungen beschäftigt sich Ambrosius nicht. „Ich weiß mit Kritik umzugehen, ich kann aber auch meine Leistung einschätzen. Es waren Paraden mit bei und Bälle, die man halten kann. Aber sowas bringt mich nicht aus dem Konzept. Und meine Trainingsleistung, die eigentlich konstant war, hat mich nicht zur Verzweiflung gebracht, sondern eher positiv gestimmt für die nächsten Spiele.“
Außerdem hofft er auf eine volle Hütte. „Es ist wichtig, dass Dessau da zahlreich erscheint. Darauf hofft auch die Mannschaft. Das Essen-Spiel war vielleicht nicht unser Bestes, aber da wurde dem Zuschauer etwas geboten. Wenn die Halle hier mit 1200 Zuschauern gefüllt ist, ist hier richtig Dampf auf dem Kessel, dann hat es jede Mannschaft schwer. Also meine Bitte an alle Dessau-Roßlauer, dass sie beim Derby zahlreich erscheinen.“
Der lange Torhüter kennt den gegnerischen Coach Christian Pöhler gut. „Gerade weil er dort Trainer ist, wird das für mich definitiv auch darum ein besonderes Spiel“, so der Keeper. Pöhler war lange als Coach beim SV Anhalt Bernburg Kontrahent des DRHV. Der Dresdner-Trainer kennt also den Charakter eines Derbys sowie den DRHV als Verein gut.
Respekt vor dem DRHV
Das sagte er auch vor der Partie auf der Homepage des HC: „Ich kenne die Dessauer Mannschaft aufgrund meiner Vergangenheit sehr gut. Da gibt es kaum Geheimnisse. Wir sehen das Spiel als Bewährungsprobe. Wir haben zuletzt aus der schwierigen personellen Situation das Beste gemacht. Ich bin gespannt wer diesmal aus meiner Mannschaft in die Bresche springt. Wir brauchen wieder überdurchschnittliche Leistungen von einigen Spielern. Wir erwarten ein Derby in einer hitzigen Atmosphäre.“
Außerdem kehrt auch Kreisläufer Norman Flödl in die Anhalt-Arena zurück. Der 28-Jährige war in der Saison 2009/2010 im Kader des DRHV. Auch das wird ein besonderes Wiedersehen. Wie groß der Respekt vor dem DRHV und der Anhalt-Arena ist, beweisen auch die Aussagen vom jungen HC-Aufbauspieler Adrian Kammlodt auf der HC-Internetseite. „Das Dessau-Spiel ist eines der wenigen Derbys und somit natürlich ein besonderes Spiel. Wir wollen uns auch auswärts besser etablieren. Es wäre natürlich schön bei einem Derbygegner der einen Lauf hat die Punkte zu holen.“
Für ein spannendes Spiel ist also alles angerichtet. Nun muss auch die Kulisse einem Derby gerecht werden. Machts noch mal, Dessau-Roßlauer! Verwandelt die Anhalt-Arena in ein Tollhaus! Am Sonnabend um 19.30 Uhr wird es ernst.