Dessau-Roßlau gegen Dresden – ein Ostderby – das klingt nach Spannung und Emotionen. Und genau das sahen die 1339 Zuschauer am Samstagabend in der Anhalt-Arena. Am Ende waren es die Dessauer, die beim Stand von 23:20 „Derbysieger“ rufen konnten.
Wie hart umkämpft das Spiel werden würde, konnte man bereits in den Anfangsminuten sehen. Erst in der dritten Spielminute gab es das erste Tor. Vincent Sohman verwandelte einen Sieben-Meter für die Biber. Die Abwehr war auf beiden Seiten sehr gut und Fehler im Angriff auf beiden Seiten trugen dazu bei, dass es nach einer viertel Stunde nur 5:5 stand.
Einige Fehlwürfe auf Seiten der Dessauer sorgten dafür, dass die Gäste aus Dresden die Führung übernahmen. Richtig laut wurden es dann aber in der 27. Spielminute, als Uwe Jungadreas aufgrund von Emotionen seine Coachingzone etwas überschritt und somit seine ersten zwei Minuten-Zeitstrafe in seiner bisherigen 27-jährigen Trainerlaufbahn erhielt. Beim 10:12 ging es dann in die Halbzeit.
Späte Wendung
Bis zur 40. Spielminuten waren die Dessauer den Dresdner auf den Fersen. Es fehlte jedoch immer der Funke Glück zum Ausgleich. Nach einer klasse Parade von Philip Ambrosius konnte der Dessauer Kreisläufer Libor Hanisch den Ausgleich erzielen. Ein Ballverlust seitens der Dresdener und ein schneller und gut aufgelegter Vincent Sohmann sorgte dann für die erneute Führung der Heimmannschaft. Spätestens jetzt gab es auf den Rängen kein Halten mehr und die Anhalt-Arena wurde zum richtigen Hexenkessel. Angepeitscht von den Heimfans gaben die Dessau-Roßlauer ihre hart erkämpfte Führung nicht mehr aus der Hand. Und vor allem die Schlussphase, in der die Biber immer den Hang haben es gern noch einmal spannend machen zu wollen, behielt man diesmal die Nerven, blieb abgeklärt, behielt auch die Nerven und siegte letztendlich souverän.
Wieder einmal hat die Mannschaft um Trainer Uwe Jungandreas gezeigt, dass sie mit einem Rückstand umgehen kann und sich davon nicht beeindrucken lässt. Mit dem Fans im Rücken und einer tollen Abwehr- bzw. Torhüterleistung holten sich die Bibers die nächsten zwei Punkte und bleiben in sieben Spielen weiterhin ungeschlagen.
Das Fazit von Uwe Jungandreas fiel vor dem spielfreien Wochenende positiv aus:
„Wir haben ein extrem umkämpftes Spiel gesehen. Insgesamt hat uns Diesen dasL Leben richtig schwer gemacht, mit ihren verschied abwehr Varianten da sind wir nicht ins Angriffsspiel gekommen. Zehn Tore in einer Halbzeit – da haben wir in den letzten Spiele mehr gemacht. Dann lagen wir folgerichtig hinten. Im rechten Rückraum hatten wir ein bisschen Pech an den Händen. In der zweiten Halbzeit haben wir kämpferisch alles reingeworfen was wir hatten , haben eine überragende Defensive gespielt. Acht Gegentore in der zweiten Halbzeit sind überragend. Heute haben 23 Tore aufgrund der starken defensiven Leistung gereicht. Es war eine tolle kämpferische Leistung meiner Mannschaft heute und in den letzten Wochen. Jetzt können wir nächstes Wochenende mal frei machen, uns ein bisschen ausruhen und dann geht es in Hagen weiter.“
Statistik:
Philipp Ambrosius, Phil Döhler – Vincent Sohmann (7/2), Tomáš Pavlíček (4/3), Max Scheithauer (5), Johannes Wasielewski, Libor Hanisch (3), Florian Pfeiffer (1), Marek Vančo, Daniel Schmidt, Tom Hanner, Jan Zahradníček (2), Sebastian Donath, Jonas Hönicke