Am dritten Spieltag ging es in der zweiten Begegnung des Dessau-Roßlauer HV zum Bergischen HC. Jener Verein, der wohl der größte Favorit auf den Aufstieg in die 1. Bundesliga ist. Ein Verein, der den Abstieg aus der stärksten Liga der Welt als Betriebsunfall ansieht und das in dieser Saison sicherlich wieder gerade rücken will und wird.
Dennoch wollten unsere Jungs an ihre kleine Chance glauben und sie ergreifen. Am Ende aber setzte sich der Favorit deutlich mit 35:25 durch. Es war ein verdienter Sieg für die Gastgeber. Dafür ging es für den DRHV denkbar schlecht los, um dem Favoriten eventuell wirklich ein Bein zu stellen. Erst der 0:1 Rückstand, im Gegenzug wurde der Ball zu einfach am Kreis verloren. Schon in den ersten zehn Minuten zeigte der Bergische HC, was er drauf hat. 6:2 setzte sich der BHC ab. Doch dann kamen unsere Biber immer besser ins Spiel.
Beim Stand von 8:4 nach 12 Minuten verkürzten Libor Hanisch und Johannes Wasielewski auf 6:8. Der zwei, drei Tore Rückstand, sodass die Biber immer in Reichweite blieben, hielt aber nur bis zur 25. Minute. Aus einem 14:11 zu diesem Zeitpunkt wurde bis zur Halbzeitpause ein 19:13-Rückstand. Immer wieder zeigte der Gastgeber seine Qualität – und eben auch, dass er überlegen war. Mit etwas mehr Cleverness hätte der DRHV das Spiel bis dahin, zumindest vom Ergebnis her, länger offen halten können.
Bester Dessauer erneut Vincent Sohmann
Doch es war auch schwer an diesem Tag. Mit der Führung stieg das Selbstvertrauen bei den Löwen und es klappten immer mehr Aktionen. So setzte sich der BHC mehr und mehr ab. Vincent Sohmann, dem insgesamt 12 Treffer gelangen, war einmal mehr ein echter kreativer Aktivposten in unserem Spiel. Ihm gelang es immer wieder Lücken in der starken BHC-Abwehr zu finden. So auch beim 18:24 aus Dessau-Roßlauer Sicht in der 41. Minute. Dennoch war dem Gastgeber kein Kraut gewachsen an diesem Samstag-Abend. Teilweise zeigte das Heimteam überragenden und nicht zweitklassigen Handball. Da waren Aktionen dabei, wo man auch als Gäste-Anhänger nur mit der Zunge schnalzen konnte.
Vor 1630 Zuschauern war für die Blau-Weißen dann nicht mehr als Ergebniskosmetik möglich. Das ist dem DRHV auch im Rahmen gelungen. Den Schlusspunkt setzte dann der überlegene Gastgeber mit einem seiner vielen Wahnsinns-Angriffe. Ein Genialer Arnesson-Pass auf den ausgefahrenen Arm von Petrovsky, der in drei Metern Höhe den Ball mit einer Hand fing und dann gefoult wurde. So konnte Gunnarsson per Siebenmeter den Endstand besorgen.
Am Ende stand ein 35:25 auf der Anzeigetafel. Kein Beinbruch für die Biber, die ihre Punkte eindeutig gegen andere Kaliber holen müssen und aus der Abwehrarbeit und dem Tempospiel des Champions League-Sieger-Besieger sicher viel lernen konnten.
Das sah auch DRHV-Coach Uwe Jungandreas nach den 60 Minute so und gab folgendes Fazit auf der Pressekonferenz ab:
“Glückwunsch an den BHC, der Sieg geht auch in dieser Höhe in Ordnung. Wir haben heute einen Klassenunterschied gesehen. Auf der einen Seite eine Mannschaft, die sehr unglücklich abgestiegen ist, mit aller Macht zurück in die 1. Liga will und sich dafür noch verstärkt hat. Auf der anderen Seite wir, die um den Klassenerhalt kämpfen. 25 Minuten haben wir das ganz gut gemacht, dann haben uns vier Minuten aus der Bahn geworfen. Wir haben uns dann unseren fehlenden Mitteln ergeben. Der BHC war in der Abwehr und im Tempospiel bärenstark.“