Am 4. Spieltag der 2. Handball-Bundesliga empfing der DRHV 06 am den VfL Lübeck Schwartau. Vor dem Spiel gab es gute Nachrichten zu vermelden, denn Kapitän Florian Pfeiffer stand wieder auf dem Parkett. Dass er für die Biber ein sehr wichtiger Faktor ist, wurde auch schon am Freitag sichtbar. Dennoch sollte es nicht für Punkte reichen.
„Er ist eine unheimliche Stütze, vorallem in der Abwehr„, so Trainer Uwe Jungandreas über seinen Kapitän. Dennoch war es überraschend, dass Pfeiffer von Beginn an ran durfte. Das hatte man aufgrund seiner doch langen Verletzung nicht erwartet – er selber auch nicht.
Die Beavers kamen gut in die Partie. Die Abwehr funktionierte tadellos, auch durch den Faktor Pfeiffer, und im Tor sahen die Zuschauer einen starken Philip Ambrosius. Nach 14 Spielminuten traf Libor Hanisch zunächst nach einer tollen Aktion am Kreis, dann eroberte er den Ball in der Abwehr, passte in den Lauf von Marek Vanco und dieser netzte ein zum 6:4. Lübeck-Schwartau kassierte immer wieder auch einfache Tore. Nach einem Einwurf reichte ein Pass von Vincent Sohmann auf Marek Vanco und eine anschließende schnelle Finte aus und schon war die erneute Führung für den DRHV 06 perfekt. „Da waren wir nicht wach genug„, erklärte Gästetrainer Torge Greve nach dem Spiel. Doch sein Team blieb dran und so ging es mit einer knappen 11:10-Führung für Dessau in die Halbzeit.
Wende nach der Halbzeit
Obwohl weniger Zuschauer als beim ersten Heimspiel in der Halle waren, änderte sich nichts an der Lautstärke der Fans. Diese peitschten ihr Team immer wieder nach vorn, auch zu Beginn der zweiten 30 Minuten, als die Gäste am DRHV vorbeizogen. Lübeck-Schwartau hatte nun selber zwei Tore Vorsprung, weil Dessau vorallem mit der Chancenverwertung haderte und das Torhüterduell im zweiten Durchgang an das Team aus Schleswig-Holstein ging. Die erfahrenen Gäste spielten das jetzt vorallem im Angriff souverän, zudem kassierte Florian Pfeiffer Mitte der zweiten Halbzeit die rote Karte. Dem DRHV fehlte es an Durchschlagskraft, vor allem aus dem Rückraum.
„Uns fehlen die Spieler für die einfachen Tore, daher müssen wir in jedem Angriff immer wieder sehr viel investieren.“, so Uwe Jungandreas. Doch das tat seine Mannschaft hervorragend. Die Dessauer hielten das Spiel bis zum 20:21 in der 53. Minute offen, doch dann zogen die Gäste endgültig davon. Am Ende eine letztlich unglückliche 21:24-Niederlage für die Blau-Weißen, zumal zwölf freie Würfe wieder vergebe wurden, neun davon von den beiden unglücklich agierenden Rechtsaußen. Man stelle sich nur mal vor, die Biber hätte nur ein Drittel dieser zwölf freien Chancen genutzt.
„An der Chancenverwertung müssen wir arbeiten„, so der DRHV-Trainer nach dem Spiel.
„Ich bin froh das wir hier in Dessau gewonnen haben. In dieser Halle vor diesen lauten Fans ist es immer schwierig zu bestehen“, sagte Gästetrainer Torge Greve.
Auch Uwe Jungandreas sah eine verbesserte Leistung seines Teams und meinte: „Jetzt müssen nur noch die ersten Punkte her„. (ms/Team Sportstadt)
Wiederholung der vergangenen Saison?
Die Chance dazu haben die Dessau-Roßlauer gleich am Sonntag. Dabei soll es eine Wiederholung aus der vergangenen Saison geben. „Es war der gleiche Doppelspieltag“, erinnert sich Florian Pfeiffer. Zuerst verlor man 20:25 in Bad Schwartau, dann folgte die Reise nach Wilhelmshaven. Dort holten sich die Biber den ersten Saisonsieg beim 29:23. Den ersten Sieg soll es am Sonntag um 17 Uhr auswärts geben.
Dazu traf sich die Mannschaft keine 24 Stunden nach dem Freitagsspiel am Sonnabend wieder in der Arena. Da stand Regeneration und zuvor die Videoanalyse auf dem Programm. So ein Doppelspieltag ist hart.
„Der Physiotherapeut wird auf dem Weg nach Wilhelmshaven viel Arbeit haben“, sagte Jungandreas. Am Sonntagfrüh gibt es nochmal einen Spaziergang. „Es wäre ganz toll wenn es uns wie im letzten Jahr gelingt dort zu gewinnen. Das wird schwer. Wir müssen sehen, dass wir bald die Punkte holen.“